Zwei Magnetfischer machten am Sonntagnachmittag, den 15.11.2020 gegen 15:30 Uhr, in Fürstenfeldbruck einen gefährlichen Fang. An einem Seitenarm der Amper auf Beutezug gegangen, zogen sie zwei Zündköpfe für Mörsergranaten aus Kriegszeiten aus dem Wasser. Glücklicherweise konnte die hinzugerufene Technische Sondergruppe des BLKA die hochgefährlichen Zünder noch vor Ort und ohne weitere Vorfälle entschärfen.
An einem Seitenarm der Amper auf Beutezug gegangen, zogen sie zwei Zündköpfe für Mörsergranaten aus Kriegszeiten aus dem Wasser.
Hans Braxmeier/pixabay.com Symbolfoto

Fürstenfeldbruck - Zwei Magnetfischer machten am Sonntagnachmittag, den 15.11.2020 gegen 15:30 Uhr, in Fürstenfeldbruck einen gefährlichen Fang. An einem Seitenarm der Amper auf Beutezug gegangen, zogen sie zwei Zündköpfe für Mörsergranaten aus Kriegszeiten aus dem Wasser. Glücklicherweise konnte die hinzugerufene Technische Sondergruppe des BLKA die hochgefährlichen Zünder noch vor Ort und ohne weitere Vorfälle entschärfen.

Die 24- und 26-jährigen Männer verständigten nach ihrem Fund selbst die Polizei und die Entschärfungsspezialisten rückten unmittelbar an. Telefonisch wurde die Anweisung erteilt, bis zum Eintreffen der Spezialkräfte 50 Meter Abstand zu den hochexplosiven Sprengkörpern zu halten. Nun müssen die jungen Männer mit einer Ordnungswidrigkeiten-Anzeige nach dem Wasserhaushaltsgesetz rechnen, denn die Technik des Magnetfischens ist in Bayern grundsätzlich nach Landesrecht verboten.

Beim Magnetfischen wird ein entsprechend starker Magnet an einem stabilen Seil befestigt und durch Teich, See, Fluss oder sonstiges Gewässer gezogen. Alles, was an dem Magneten haften bleibt, kann so ganz einfach geborgen werden. Diese Methode ist jedoch gemäß bayerischem Wasserhaushaltsgesetz verboten und bedarf zu ihrer Ausübung einer speziellen Erlaubnis des Landratsamtes. Auch der erlaubnisfreie Gemeingebrauch scheidet aus, das Magnetfischen bleibt eine genehmigungspflichtige Sondernutzung. Verstöße können mit Geldbußen bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Auch Angler, die eine gültige Berechtigung zum Fischfang des betreffenden Gewässers haben, sind nicht automatisch berechtigt, das Magnetangeln auszuüben. Diese Technik wird vom Bayerischen Fischereigesetz nicht umfasst.

Hintergrund ist ein gefährlicher Nebeneffekt des Magnetangelns für die Umwelt. Der durch das Wasser gezogene Magnet wirbelt Sedimente auf, die sich am Gewässergrund abgesetzt haben und auch Schadstoffe, beispielsweise ausgetretenes Munitionspulver alter Kriegswaffen oder DDT, enthalten können. Diese Schadstoffe werden so wiederum in den Wasserkreislauf zurückgeführt und belasten die Umwelt. Auch können Pflanzen am Gewässergrund durch den Magneten selbst beschädigt oder zerstört und Tiere verletzt werden.

Die jungen Männer aus Fürstenfeldbruck hatten laut den Beamten des Sprengstoffkommandos sehr viel Glück. Das Magnetfischen ist auch in Deutschland ein zunehmend beliebter Zeitvertreib. Doch die Gefahren werden unterschätzt. Immer wieder werden Waffen und Munition geborgen, die aufgrund von Verschmutzungen oder Rost oft nicht gleich als Kampfmittel erkennbar sind. Für die Magnetfischer selbst, aber auch für alle umstehenden Personen besteht dann absolute Lebensgefahr. Die Polizei warnt: Der gefährliche Fund vom Freitag sollte alle Magnetfischer einmal mehr ihr nicht nur verbotenes, sondern tatsächlich lebensgefährliches Hobby überdenken lassen.

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Puchheim - Die Stadt Puchheim hat einen weiteren Schritt in Richtung einer modernen und interaktiven Lernumgebung gemacht. Am 13. März wurden insgesamt 76 modernste digitale Tafeln in den drei Grundschulen und der Mittelschule offiziell an die Schulleitungen übergeben.

Fürstenfeldbruck – Auch heuer wurde das Josefifest am Brucker Bauernmarkt erneut zu einem Besuchermagnet. Geboten waren wieder allerhand kulinarische Leckerbissen. Zum Steckerlfisch und sonstigen deftigen Brotzeiten gab es das Josefibier von der heimischen Brucker „Brauerei am Silbersteg“.

Landkreis – Viele Hobbygärtner kaufen in diesen Tagen Blumenerde ein, um den Garten frühlingsfit zu machen. Doch Vorsicht: Die meisten Produkte bestehen überwiegend aus Torf! Torfabbau zerstört unsere Moore und fördert damit die Klimakrise!

Türkenfeld - Die Klima- und Energieagentur KLIMA³ der Landkreise Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech ist nun seit mehr als einem Jahr als Kompetenzzentrum Energiewende etabliert. Um sich noch besser mit den verschiedenen Interessengruppen zu verzahnen, wurde nun ein Fachbeirat einberufen.

Olching - Hélène Sajons, die Ehrenvorsitzende der vhs Olching, wurde das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt verliehen. Dr. Markus Söder überreichte ihr die Urkunde und Nadel persönlich im Kaisersaal der Residenz in München.

Olching - Zum wiederholten Male taten sich die vier Olchinger Kindereinrichtungen Kinderhaus Rappelkiste und Dreikäsehoch und die Kindergärten Regenbogen und Kunterbunt zusammen und sammelten für den guten Zweck.

Germering - “Tauschen statt kaufen”, das ist das Motto des neuen Kreislaufcontainers am Bahnhof Harthaus neben dem Spielplatz am Wertstoffhof. Organisiert und aufgestellt hat ihn das Bündnis Zukunft Germering. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Germering müllfrei zu machen.

Fürstenfeldbruck – Der aus dem Chiemgau stammende Andreas Kuhnlein, Jahrgang 1953, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern Deutschlands. Seine Werke sind in zahlreichen nationalen und internationalen Einzelausstellungen zu bestaunen – und bis 18.