
Fürstenfeldbruck - Im Landkreis Fürstenfeldbruck gibt es viele Vereine und Gruppen, die Menschen in Entwicklungsländern unterstützen. Vor allem in Afrika verfügen sie über enge Kontakte zur Basis. Daher kamen schnell schlimme Nachrichten über die dortigen Auswirkungen der Coronakrise in den Landkreis.
In Afrika fehlt es nicht nur an Intensivstationen für die breite Bevölkerung, sondern auch an den nötigen Testkapazitäten. Auch das Krankenhauspersonal fürchtet zunehmend die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht. Darum hat bereits ein Teil des Krankenhauspersonals fluchtartig seinen Arbeitsplatz verlassen. Gleichzeitig hat sich die Ernährungssituation, insbesondere für Kinder, eklatant verschlechtert. Die Preise für Lebensmittel haben sich in den Städten mehr als verdoppelt. Die Schulen sind geschlossen und somit gibt es auch keine Schulspeisung mehr. Die Folge ist, dass Kinder fehl- und unterernährt werden. Sie werden anfälliger für Krankheiten wie Covid-19 oder Malaria. Von einigen „Eine-Welt-Gruppen“ des Landkreises wurde die „Corona Kinder Hilfe“ ins Leben gerufen. Die Schirmherrschaft übernehmen die Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler und Landrat Thomas Karmasin. Letzterer meinte dazu: „Unsere Gruppen haben enge Verbindungen zu ihren Partnern in Afrika. Sie können an der Basis, dort wo wirklich etwas gebraucht wird, helfen. Ich bin stolz auf dieses Engagement. Ich kenne die Helfer persönlich und habe zu ihnen vollstes Vertrauen.“
Katrin Staffler schätzt das Engagement der Gruppen im Landkreis sehr und betont wie wichtig es in der gegenwärtigen Situation sei, dass entsprechende Maßnahmen über alle Ebenen hinweg Hand in Hand gehen. Die Bundestagsabgeordnete verweist dabei auch auf das Corona-Sofortprogramm der Bundesregierung: „Wir haben ein Programm aufgestellt, das unter anderem 600 Millionen Euro für die Nahrungsmittelversorgung in Krisenländern, besonders für Kinder, zur Verfügung stellt. Auch Ernährungs- und Landwirtschaftsprogramme der Kirchen und der Zivilgesellschaft werden mit den Geldern unterstützt. Die Pandemie ist eine globale Herausforderung und deshalb braucht es internationale Zusammenarbeit. Deutschland leistet hier einen angemessenen und wichtigen Beitrag.“
Im Landkreis werden Kinderernährungsprogramme in vier Ländern unterstützt. Der Zoe-Unterstützerkreis Türkenfeld arbeitet seit vielen Jahren mit der Schule St. Zoe in Uganda zusammen. Dort kümmern sich Ordensschwestern um die Kinder in dieser Stadt und sorgen für eine gute Ernährung. Die Olchinger Kolpingsfamilie arbeitet seit mehr als 40 Jahren mit ihren Partnern im Kongo zusammen. Diese kümmern sich um die Kinder des Kindergartens St. Michele. Die Maisacher Gruppe PIT Togo Hilfe e. V. unterstützt Kinderspeisungsprojekte unter dem Begriff KISS an zehn Standorten im Land. Zu guter Letzt werden die Kinder der Schule von Soweto, einem Armenviertel von Nairobi, unterstützt. Die Nahrungsmittel werden alle in örtlichen Märkten gekauft. Bei vielen Hilfsaktionen wurden Europäische Lebensmittel in die Länder gebracht. Dies hatte zur Folge, dass die Bauern vor Ort ihre Lebensgrundlage verloren. Das will man damit verhindern. Die Aktion „Corona Kinder Hilfe“ arbeitet mit verlässlichen Partnern vor Ort zusammen. Es wird gewährleistet, dass die Nahrungsmittel wirklich bei den Kindern ankommen. Die Basisnahrungsmittel werden an bedürftige Kinder gerecht verteilt. Die PIT Togo Hilfe übernimmt die Kontoführung für alle Projekte. Weitere Informationen zu den Spenden sind im Internet unter www.aktionpit.de.