Im ausverkauften Stadtsaal des Veranstaltungsforums begeisterte Liedermacher Jakob Heymann die Jury, während Comedian Archie Clapp die meisten Publikumsstimmen für sich verbuchen konnte
Dieter Schnöpf
Fürstenfeldbruck - Im ausverkauften Stadtsaal des Veranstaltungsforums begeisterte am vergangenen Sonntag Liedermacher Jakob Heymann die Jury, während Comedian Archie Clapp die meisten Publikumsstimmen für sich verbuchen konnte. Durch den Abend führte der glänzend aufgelegte „italienische Schwabe“ Heinrich del Core (Sieger Paulaner Solo 2012). Die fünfköpfige Jury, bestehend aus Gaby Große Perdekamp (TV-Produzentin), Rosa Wagner (Künstleragentin), Michi Altinger (Kabarettist), Thomas Grasberger (Autor) und Albert Kapfhammer (Kultur & Spielraum e.V.), bewertete die Auftritte der vier Finalisten bezüglich ihrer Bühnenpräsenz, Originalität und Souveränität.
 
Den ersten Platz (3.000 Euro) erzielte Jakob Heymann, der als musikalischer Autodidakt zwischen Ernsthaftigkeit, Satire und Ironie improvisierte. Die Jury lobte besonders die „feinen Pointen“ und den kompromisslosen, nicht sympathie-heischenden Auftritt. Hier, so Jurysprecher Michi Altinger, stehe „ein Könner auf der Bühne, der mit seinem Können nicht hausieren geht, sondern gekonnt damit spielt“. Platz zwei (2.000 Euro) vergab die Jury an den provokant-charmanten Archie Clapp, der im engen Kontakt mit dem Publikum die starren Grenzen zwischen Comedy, Artistik und Zauberei auslotete. Als „echte Rampensau“ hatte der Neuköllner Anarcho-Clown dabei eine „tolle Bühnenpräsenz und begeisterte durch Tempo, Timing und Rhythmus“, so die Jury. Auch die Besucher ließen sich vom furiosen Auftritt Clapps mitreißen und wählten ihn − knapp vor Stefan Kröll − zum Publikumssieger. Den dritten Preis (1.500 Euro) gewann der Poetry-Slammer Paul Weigl. Mit großem Stimmvolumen entführte der Wortakrobat das Publikum ebenso in digitale Welten wie zu McDonalds. Als fleischgewordene „Ganzkörperanklage“ suchte er in Zeiten allgemeiner Orientierungslosigkeit auf sympathische Art nach „Correctness“. Der spitzbübischen Oberbayer Stefan Kröll errang mit seinem vom Publikum umjubelten Musikkabarett den mit 1.000 Euro dotierten vierten Platz. Hier lobte Jurysprecher Michi Altinger insbesondere die „Souveränität, Aktualität und den Charme des Vortrags“, wünschte sich künftig aber noch etwas mehr Eigenständigkeit und Kontur.
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Fürstenfeldbruck – Viel öffentliche Kritik hatte es im Vorfeld an der Gestaltung des neuen südlichen Viehmarktplatzes gegeben, der nun am Nachmittag des 10. Mai bis in die Abendstunden mit einem kleinen Bürgerfest offiziell eröffnet wurde.

Landkreis – Zum 80. Mal jährte sich am 8. Mai das Ende des Zweiten Weltkriegs. Mehrere Städte und Gemeinden wie Emmering, Fürstenfeldbruck, Gröbenzell oder Puchheim riefen dies mit verschiedenen Veranstaltungen ins Gedächtnis.

Olching – Am Olchinger See ist die Sanierung und Umgestaltung des nordöstlichen Seeufers abgeschlossen. Dort wurde der alte Betoneinstieg mit Weg in den See abgerissen, der Uferbereich wurde naturnah gestaltet und in einen Sandstrand umgewandelt und der Weg wurde weiter weg vom See verlegt, um eine ansprechendere und sicherere Liegewiese zu erhalten.

Maisach – Der Bau der neuen ILS (Integrierte Leistelle) geht zügig voran und liegt sowohl im Zeit- als auch im Budgetplan.

Landkreis – Elisabeth Göpfert vom BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN), Projektmanagerin Kreisgruppe Dachau / Projekt Niedermoorverbund Dachauer-Freisinger-Erdinger Moos, berichtet über das Schicksal des einzigartigen Großen Brachvogels.

Althegnenberg/Hörbach – Die älteste Kleinkunstbühne Bayerns, das Hörbacher Montagsbrettl, feiert in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen – und das mit einem großen, zehntägigen Festival für Kabarett, Musik und Kleinkunst. Vom 12. bis 21.

Gilching – Die Tage sind gezählt, die Abrissbirne steht bereits in den Startlöchern. Im Mai soll das ehemalige „Kaufhaus Herz“, Nachfolger war das Schuhhaus RENO, abgerissen werden. Eigentümer ist Manfred Herz, der trotz intensiver Suche keinen Nachfolger für das in Insolvenz gegangene Schuhhaus gefunden hat.

Fürstenfeldbruck – Seit Sonntag, 13. April, wird der 43-jährige Robert Nyikos aus Fürstenfeldbruck vermisst. Gegen 16 Uhr hatte er seine Wohnung an der Konrad-Adenauer-Straße zu Fuß verlassen und ist seither unbekannten Aufenthalts.