Fürstenfeldbruck – Viel öffentliche Kritik hatte es im Vorfeld an der Gestaltung des neuen südlichen Viehmarktplatzes gegeben, der nun am Nachmittag des 10. Mai bis in die Abendstunden mit einem kleinen Bürgerfest offiziell eröffnet wurde. Passend war der Tag nicht nur wegen sonnigem Frühlingswetter, der viele Kinder zum Plantschen am neuen ebenerdigen Spritz-Brunnen animierte, sondern auch genau zum Tag der Städtebauförderung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,9 Millionen Euro, dafür bekommt die Stadt etwa 2,3 Millionen Euro an Zuschüssen.
„Ich freue mich, dass wir nach vielen Jahren der Diskussion, Planung und Umsetzung jetzt die offizielle Eröffnung feiern können“, so Oberbürgermeister Christian Götz. Neben einem kurzen chronologischen Resümee zur Entwicklungsgeschichte des Platzes sprach er Worte der Dankbarkeit aus für die beteiligten Gestalter und Geldgeber sowie für die Geduld der Anwohner, Gewerbetreibenden und Bürger. Nicht unerwähnt blieb auch Ex-Rathauschef Klaus Pleil, einer der wesentlichen Initiatoren des Gesamtprojekts.
Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Vollkommen begrünen und nur für die Fußgänger nutzen kann man den Platz nicht, der bis in die 60er-Jahre als Viehmarkt diente; denn schließlich bleibt der heutige Grüne Markt am Donnerstag weiter bestehen, für den es Raum und Standfestigkeit für die Fahrzeuge und Buden geben muss sowie eine Rettungsgasse für die Feuerwehr. Ebenso soll der Christkindlmarkt dort wieder Einzug halten.
Vielleicht muss man, allen Unkenrufen zum Trotz, dem Gesamtprojekt ganz einfach zum Wachsen und Gedeihen noch etwas Chance geben und zuversichtlich in die Zukunft blicken, denn die 16 gepflanzten, klimaresistenten Blumen-Eschen und Zerr-Eichen (zwei davon am nördlichen Platz) fangen bereits in ihrem ersten Blätterkleid an, angenehmen Schatten zu werfen. Ein runder, mit Grundwasser gespeister Fontänenbrunnen und ein länglicher Trinkwasserbrunnen aus Stein in Form eines Viehtroges (ganz im Sinne der Namensgebung des Platzes), hölzerne Sitzbänke und Stühle, die in Gruppen zusammengekettet sind, sowie Blumen in Pflanztrögen und insektenfreundliche Stauden sollen summa summarum in Bruck einen attraktiven, neuen Aufenthaltsort schaffen.
Besonderen Wert legte man dabei auf die Möglichkeit, das Niederschlagswasser nachhaltig nutzen zu können (Stichwort: Schwammstadt). Die aus dem Bayerischen Wald stammenden Granit-Pflastersteine sind mit offenen Ritzen so verlegt, dass wertvolles Regenwasser nicht mehr nur in der Kanalisation verschwindet, sondern in Zisternen aufgefangen wird. Dadurch können die Bäume bewässert werden; das Konzept soll auch zu einer Verbesserung des ökologischen Stadtklimas führen und außerdem Starkregen-Folgen vermindern.