Demos im Weßlinger Ortsteil Oberpfaffenhofen haben Tradition. Über viele Jahre wurde unter anderem für den Erhalt des Flugzeugbauers Dornier, später dann „Fairchild-Dornier“, gekämpft. Nun gibt es erneut Anlass, die Fahnen hoch zu halten. Ziel ist, die 360 Arbeitsplätze bei Emerson, die nach Rumänien verlegt werden sollen, zu erhalten.
Das Technologieunternehmen Emerson aus Oberpfaffenhofen soll nach Rumänien verlegt werden
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Oberpfaffenhofen – Demos im Weßlinger Ortsteil Oberpfaffenhofen haben Tradition. Über viele Jahre wurde unter anderem für den Erhalt des Flugzeugbauers Dornier, später dann „Fairchild-Dornier“, gekämpft. Nun gibt es erneut Anlass, die Fahnen hoch zu halten. Ziel ist, die 360 Arbeitsplätze bei Emerson, die nach Rumänien verlegt werden sollen, zu erhalten.

Im Vorfeld hatte der Betriebsrat des Unternehmens im Argelsrieder Feld, das sich auf die Automatisierung für Mess-, Analyse und Stellgeräte spezialisiert hat, bereits kräftig die Werbetrommel für die Kundgebung gerührt. Mit im Boot auch IG-Metall-Geschäftsführer Roberto Armellini, der über Wochen versuchte, mit dem US-Konzern ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam eine einvernehmliche Lösung zu finden. Enttäuschend für ihn wie auch für die Belegschaft, dass die Amerikaner bisher Null Interesse zeigten, über die Zukunft der rund 360 Mitarbeiter, die zum Teil seit Jahrzehnten bei Emerson, vormals Rosemount, beschäftigt sind, zu sprechen. „Das ist ein Skandal“, wetterte Armellini auf der Kundgebung, zu der rund 250 Menschen gekommen waren.

Ziel von Emerson ist es, bis spätestens 2023 in so genannten „Wellen“ das Weßlinger Werk wie auch einen Standort im Hessischen nach Rumänien zu verlagern. Grund sind Einsparungsmaßnahmen, gleichwohl laut Armellini dafür keine Notwendigkeit gegeben ist, da das Unternehmen hohe Gewinne schreibt. Eine „flammende Rede“ gegen den Trend, gewinnorientierte Firmen in Billigländer zu verlagern, hielt Starnbergs Landrat Stefan Frey. „Das ist ein Verschleudern hochwertiger Arbeitsplätze und eine Missachtung von Mitarbeitern, die dem Unternehmen Jahrzehnte lang die Treue gehalten haben.“

Er, wie auch Weßlings Bürgermeister Michael Sturm und gwt-Geschäftsführer Christoph Winkelkötter signalisierten volle Unterstützung und eine enge Zusammenarbeit mit Betriebsrat und IG-Metall. Betriebsratsvorsitzender Markus Endesfelder sowie Armellini sind gerade dabei, ein umsetzbares Konzept zu entwickeln, um den Amerikanern zu zeigen, dass Werksschließungen nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss seien. „Auch wenn wenig Hoffnung besteht, dass in Übersee ein Umdenken erreicht wird, wir müssen dennoch alles versuchen“, betonte Endesfelder. LeLe           

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