Der Knochenfund und mögliche weitere Skelette gehen nun an das Paläontologische Institut in München zur weiteren Untersuchung.
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Gilching – Für großen Auflauf sorgte letzte Woche  in Gilching ein gut erhaltenes Skelett, das im Untergrund an der Kreuzung Römer-/Rathausstraße gefunden wurde. Markierungen deuten darauf hin, dass es weitere Funde gibt. Die Archäologen jedoch schweigen wie die Höckergräber, die erstmals um 1955 entdeckt wurden. Insgesamt vier Mann sind dabei, das komplett eingezäunte Areal zu untersuchen. Dass etwas gefunden wird, überrascht nicht. „Bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden auf dieser Fläche vier Höckergräber freigelegt. Ein Skelett hatte eine Kette mit einem Schneckenhaus als Anhänger um den Hals“, erzählte Manfred Gehrke vom Archäologischen Verein in Gilching. Laut Chronist Rudi Schicht ist diese Schneckenart nur in südländischen Gebieten beheimatet. „Die Auffindung dieser Halskette beweist, dass es um diese Zeit, etwa vor über 3000 Jahren, Tauschhandel mit den Völkern des Mittelmeeres gegeben hat“, ist in Schichts Orts-Chronik nachzulesen. Schon damals wurde vermutet, dass es sich um einen Friedhof inmitten von Gilching gehandelt haben muss. Die Funde wurden seinerzeit auf 1850 v. Chr. datiert. Ob die neuen Funde aus der selben Zeit stammen, müsse erst noch untersucht werden, betont Gehrke. Ausgegraben wurde gestern unter dem kleinen Anbau, in dem bis vor Kurzem das türkische Gebetshaus untergebracht war, ein gut erhaltenes Skelett mit einem ebenso gut erhaltenen Gebiss. Eindeutig zu sehen ist, dass die Person in Höckerstelle beerdigt wurde. Bereits am Donnerstag wurde angrenzend an die Drogerie Rossmann der abgetrennte Unterleib eines Skeletts geborgen und bereits sichergestellt. „Ich nehme an, dass beim Bau des Nachbarhauses einfach die andere Hälfte weggeschnitten wurde“, vermutet Gehrke. Dass noch einige Funde erwartet werden, darauf deuten die vielen Markierungen der Archäologen hin. Auskunft darüber, was schon gefunden wurde und was vermutet wird, noch zu finden, durften sie nicht geben. Ruhe bewahren, ist oberstes Gebot. Die Knochenfunde und mögliche weitere Skelette gehen nun an das Paläontologische Institut in München. „Inwieweit sie untersucht werden, hängt davon ab, ob die Gemeinde oder ein Sponsor für die Kosten aufkommt“, sagt Gehrke. „Billig wird es nicht.“ Der Archäologische Verein jedenfalls wird ein wachsames Auge auf den Fundort werfen. Dort ist der Bau eines Wohnhauses mit Café.   
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