„Werkstättchen“ nennt sich der neue Treffpunkt im Ortszentrum von Gilching. Das reichhaltige Beschäftigungs- und Unterhaltungsangebot richtet sich gleichermaßen an Kinder wie an deren Mamis und Papis.
Stefanie und Edith Pfister freuen sich auf viele Gäste
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Gilching – „Werkstättchen“ nennt sich der neue Treffpunkt im Ortszentrum von Gilching. Das reichhaltige Beschäftigungs- und Unterhaltungsangebot richtet sich gleichermaßen an Kinder wie an deren Mamis und Papis. Eine wunderbare Idee, hinter der das Mutter-Tochter-Gespann Edith und Stefanie Pfister stehen. Wer das „Werkstättchen“ im ehemaligen MAC-Store zwischen Cafe Reis und der ehemaligen „Gilchinger Alm“ betritt, kommt in einer gemütlichen Märchenlandschaft an. Schneewittchen und die sieben Zwerge könnten hier zu Hause sein oder aber auch witzige Heinzelmännchen, die für bunte Farbkleckse sorgten. Der Fantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das Angebot richtet sich an Kinder sowie Erwachsene, die unter fachmännische Anleitung basteln und malen, tanzen sowie Kindergeburtstag feiern können.

Eigentlich war es ein trauriger Anlass, der zu dieser neuen Geschäftsidee führte. Sowohl Edith Pfister (67) wie auch die 43Jährige Tochter Stefanie waren zeitlebens im künstlerischen Bereich tätig. Stefanie unter anderem als Schaufenstergestalterin, Bühnenmalerin und Theaterrequisiteurin, zuletzt bei den Salzburger Festspielen. Ja, und irgendwann kam sie auf die Idee, sich zur Kinderpflegerin ausbilden zu lassen. „Ich habe mich schon richtig darauf gefreut, künftig in einer Einrichtung mit Kindern zu arbeiten“, erzählt sie. Doch es kam anders als gedacht. Kurz vor Abschluss der Ausbildung prognostizierten Ärzte im Jahr 2012 Verdacht auf Multiple Sklerose (MS). Der Verdacht hat sich bestätigt. Relativ schnell erblindete sie auf dem linken Auge, kurz darauf gaben die Beine ihren Dienst auf. „Jetzt stand ich da, hatte viele kreative Berufe und konnte dennoch nix machen beziehungsweise musste mir etwas suchen, wo ich je nach Gesundheitszustand arbeiten kann.“ Ja, und da kamen Mama Edith, die als akademische Malerin mit selbst gestalteten Postkarten und Kalendern gut im Geschäft ist, und sie auf die Idee mit dem kreativen Treffpunkt für Kinder und Erwachsene.

„Unser Glück war, dass wir den Laden im Ortszentrum schon vor Jahren gekauft hatten. Er war zwar vermietet, doch wir einigten uns schnell mit unserem Mieter. Veränderte Lebensumstände erfordern nun mal ungewöhnliche Maßnahmen“, erklärt Edith Pfister. Seit Herbst 2019 war man nun dabei, in Eigenregie aus den funktionalen Geschäftsräumen eine kleine Traumlandschaft zu zaubern. „Werkstättchen“ war geboren.  „Wir haben wirklich alles selbst gemacht. Hier kam uns auch die langjährige Theatererfahrung meiner zwei Töchter zugute“, betont Edith Pfister. Tochter Miriam (44), heute Mama von zwei Kindern, war viele Jahre lang als Kostümassistentin im Münchner Residenztheater tätig und hilft mit guten Ratschlägen, wenn sie gefragt sind. Und Rudolf Pfister (73) konnte als Diplom-Ingenieur so manch gute Dienste tun. Für Stefanie Pfister aber bedeutet der Laden, dass sie nun trotz fortschreitender MS arbeiten kann. „Die Mama ist jetzt meine Chefin und hat auch Verständnis dafür, wenn es gesundheitlich nicht so gut geht und ich nur mal zwei Stunden dableiben kann.“ Geöffnet hat der neue Treffpunkt auch während der Ferien. Da das Angebot sehr reichhaltig ist und für bestimmte Aktionen Anmeldungen erforderlich sind, ist es am besten, kurz mal vorbei, anzurufen (08105-3940044) oder im Internet unter www.werkstättchen.com reinzuschauen. LeLe  

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