Am Donnerstagabend hat Landrat Stefan Frey die Kulturpreise des Landkreises Starnberg 2022 verliehen.
(v. l. n. r.): Rosemarie Zacher (Kulturpreis), Katja Sebald (Anerkennungspreis), Landrat Stefan Frey, Ursula Steglich-Schaupp (Kulturpreis) und Kulturreferentin Barbara Beck
Landratsamt Starnberg

Landkreis Starnberg - Am Donnerstagabend hat Landrat Stefan Frey die Kulturpreise des Landkreises Starnberg 2022 verliehen. Ursula Steglich-Schaupp und Rosemarie Zacher haben den Kulturpreis erhalten. Katja Sebald wurde mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Rund 130 Gäste aus Politik und Kultur ehrten die Preisträgerinnen im Sitzungssaal des Landratsamtes. In seiner Festrede betonte Landrat Stefan Frey: „Sie tragen dazu bei, dass es bei uns im Landkreis so lebenswert ist. Mit ihrem Engagement, ihrer Kreativität und ihrem Freigeist verschaffen Sie uns Ablenkung, Muse und vor allem auch Auszeiten in dieser wirklich schwierigen Zeit.“

In den vergangenen beiden Jahren musste die Kulturpreisverleihung aufgrund der coronabedingten Einschränkungen ausfallen. Den Gästen und Preisträgern war die Freude über das Aufleben der Preisverleihung anzumerken. Vor und nach dem Festakt fand ein freudiger und lebhafter Austausch statt. Der Festakt wurde musikalisch von Jörn Kachelriess und Stefan Busch begleitet. Die beiden, die sonst mit den „Silverfish Survers“ über die Bühne rocken, haben für den Festabend ihre E-Gitarren und Verstärker zuhause gelassen. Sie begeisterten die Gäste mit Songs, die im ersten Corona-Winter unter dem Eindruck des Lockdowns entstanden sind.

Die Kulturpreise werden jedes Jahr in einer anderen Kategorie verliehen. Diesmal war die Sparte „Malerei und Grafik“ an der Reihe.

Die Preisträger:

Rosemarie Zacher

Die Künstlerin Rosemarie Zacher überzeugte die Jury mit ihren technisch sehr gekonnten Arbeiten, mit denen sie aus dem Leben gegriffene Momente zeichnerisch und malerisch sehr witzig pointiert. Ihre Illustrationen und plastischen Arbeiten haben stets einen hintergründig karikaturistischen Blick auf die kleinen menschlichen Schwächen, dem sie mit einem treffsicheren, manchmal fast kalligraphischen Strich und malerisch souverän eingesetzter Farbe Ausdruck verleiht.

Rosemarie Zacher ist 1966 in München geboren. Sie studierte Kunstpädagogik und Kunstgeschichte an der LMU München. Sie lebt und arbeitet in Gauting und ist seit vielen Jahren im Landkreis präsent. Ihren künstlerischen Arbeiten begegnet man an unterschiedlichen Stellen und zu unterschiedlichen Gelegenheiten im Landkreis, wie z. B. auf den Tafeln des Kulturspaziergangs der Gemeinde Berg, in Hochstadt beim Hochstadter Stier, bei den Oberbayerischen Kulturtagen in Starnberg sowie in vielen Büchern und Publikationen über den Landkreis. Arbeiten für die Bayerische Staatszeitung, das Haus der Bayerischen Geschichte oder die Vertretung des Städtetags in Berlin haben ihr überregionale Bekanntheit verschafft.

Neben ihrer künstlerischen Arbeit engagiert sich Rosemarie Zacher auch für die Vermittlung von Kultur im Landkreis. Sie leitet seit 1990 die „Schule der Fantasie“ in Gauting und Stockdorf und war 15 Jahre im Vorstand des Kunstvereins Gauting ehrenamtlich tätig. Sie veranstaltet Kunstprojektwochen in Kindergärten und Grundschulen. Für die Schlösser- und Seenverwaltung führt sie Kinderworkshops auf der Roseninsel durch. Zusammen mit Susanne Partsch hat sie einen Kinderreiseführer für den Landkreis STA geschrieben.

Ursula Steglich-Schaupp

Die Künstlerin Ursula Steglich-Schaupp hat die Fachjuroren und die Jury mit der Qualität ihrer Arbeiten überzeugt. Ihr künstlerisches Schaffen umfasst ein sehr vielschichtiges Werk, mit einer oftmals bezugsnahen allgemeinen oder persönlichen Aktualität. Ursula Steglich-Schaupp verarbeitet Vergangenheit, Eindrücke und Gefühle auf großformatigen Leinwänden und bringt sie in einen neuen Zusammenhang. Farbe und Stift bleiben neben dem Ton eine Konstante in ihrer künstlerischen Entwicklung, bei der sie keine Scheu davor hat, die verwegensten Techniken, Farbträger und Malgründe zum Einsatz zu bringen. In Malerei und Zeichnung präsentiert sie ein sehr eigenständiges Werk. Die Bearbeitung von Material und die Auseinandersetzung mit dem Material sind dabei stets Triebfeder und Ziel ihres Tuns.

Indem die Künstlerin den Prozess des Arbeitens, des Ausprobierens, des Suchens, der Auseinandersetzung mit dem Material zum substantiellen Thema macht, sprengt sie die Grenzen des rein Thematischen und öffnet den Blick für den künstlerischen Prozess. Zu ihrem eigenen künstlerischen Schaffen kommt ihr Engagement zur Belebung des Kulturlebens im Landkreis. Sie verschafft damit Künstlerkolleginnen und Kollegen die Möglichkeit zur Präsentation. Ursula Steglich-Schaupp studierte von 1965 bis 1970 Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie hatte lange Jahre ein Atelier in Possenhofen, jetzt ist ihr Atelier, zum dem sie alljährlich zu den Offenen Ateliers einlädt, in Starnberg.

Ursula Steglich-Schaupp ist Gründungsmitglied der Offenen Ateliers in Starnberg-Pöcking-Feldafing. Von 2013 bis 2021 war sie (gemeinsam mit Ulrike Prusseit und Katharina Kreye) Kuratorin der Ausstellungsreihe nah-fern in der Schalterhalle im Bahnhof Starnberg See. Mit der Verleihung des Kulturpreises ehrt der Landkreis das Lebenswerk von Ursula Steglich-Schaupp.

Katja Sebald

Katja Sebald wurde der Anerkennungspreis des Landkreises Starnberg verliehen. Nach Meinung der Jury entwickelt sie sehr kreativ und ideenreich außergewöhnliche Formate, mit denen sie den Menschen Kunst, Kultur und Geschichte vermittelt. Katja Sebald ist Kunsthistorikerin, Autorin, Journalistin, Kuratorin und Übersetzerin. In ihrer Tätigkeit als „Übersetzerin“ versteht sie sich selbst als Vermittlerin zwischen Kunst und ihren Betrachtern oder als Begleiterin für Entdeckungsreisende in Sachen Geschichte. Dieses Selbstverständnis wurde ihr von den Fachjuroren und der Jury bestätigt. Ihre Themen verfolge sie stets mit sehr großer Tiefe und Ernsthaftigkeit. Ihre Buchveröffentlichungen tragen dazu bei, die lokale Geschichte am Leben zu halten.

Katja Sebald hat 2011 die Reihe „Kunstwerk des Monats“ im Katharina-von-Bora-Haus in Berg ins Leben gerufen und begleitet diese seither als Kuratorin. Die außergewöhnliche Reihe schafft einen Raum der Begegnung, der Schnittstelle zwischen Kunst und Religion ist. Sie vernetzt Künstler, Kulturschaffende und Kunstinteressierte und bringt die Menschen dazu, über zeitgenössische Kunst miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie hat das Buch “Sehnsucht Starnberger See, Villen und ihre berühmten Bewohner im Portrait“ herausgebracht, auf dem die Ausstellung „malerisch!“ im Museum Starnberger See basiert. In Buchveröffentlichungen zu Oskar Maria Graf („Mein bester Spezi ist der Kramerfeichtmartl gewesen“) oder „Unbekanntes Fünfseenland“ sowie mit ihren Führungen hält sie die Geschichte und Geschichten am Leben.

Kulturpreise des Landkreises
Die Kulturpreise werden seit 2002 jährlich in wechselnden Kategorien vergeben. Kulturpreise im Bereich „Malerei und Grafik“ haben bereits erhalten:

Stefan Moritz Becker (2006) und Sabine Berr (2014). Der Kulturförderpreis ging 2006 an Kirsten Paradiek Ulrich und 2014 an die Herrschinger „Künstler aus dem Einbauschrank“. Ursa Wilms hat 2014 den Anerkennungspreiserhalten.

Der Kulturpreis ist mit je 4.000 Euro und der Anerkennungspreis mit 2.000 Euro dotiert.

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