Den intensiven Geruch der Zitronenmelisse mag Hedwig Sapota (88).
ak
Fürstenfeldbruck - 16 qm Erde bepflanzt mit 290 Stauden wie Zitronenmelisse, Thymian, Rosmarin, Wermut, Schafgarbe, Majoran, Pfefferminze und diversen Beeren  sind der wahr gewordene Gartentraum vieler Bewohnerinnen im Alten- und Pflegeheim Theresianum.
Das Hochbeet im hinteren Teil des Gartens steht in voller Pracht. Gepflanzt und umgetopft wurden die Kräuter von vielen Bewohnern in einer Gemeinschaftsarbeit. Nach einem Ausflug in die heimische Gärtnerei Würstle durch die Bewohnerinnen Margot Schiele (92) und Maria Wacker (97) mit den Betreuungskräften bepflanzten sie das Hochbeet nach eigenen Vorstellungen. Allein der Anblick der Pflanzen, aber auch ihr Duft und die Möglichkeit, sie in die Hand zu nehmen, sie zu spüren und zu ertasten, vielleicht sogar zu schmecken, regt die Sinne der Menschen an. „Das schwört sofort Erinnerungen herauf“, beobachtet Heimleiter Armin Seefried, „das Gedächtnis beginnt zu arbeiten, die Wahrnehmungen werden geschärft, die Neugier geweckt und erhaltene Ressourcen gefördert. Das alles steigert das Lebensgefühl unserer Bewohner.“
„Basale Stimulation“ heißt diese Form der Therapie in Fachkreisen. Dabei sollen bei Patienten, deren Wahrnehmung reduziert ist, alle Sinne aktiviert und an vergangenes Wissen angeknüpft werden. Praktisch erklärt bedeutet das, dass durch die gezielte Beschäftigung im Garten und in der freien Natur die Motorik gefördert und erhalten werden soll, die gemeinsamen Treffen und Aktionen am Hochbeet beugen gleichzeitig auch der sozialen Isolation vor. Der Duft von Blüten regt den Geruchssinn an. Durch das Pflanzen, Säen und arbeiten mit der Erde wird der Tastsinn gestärkt. Das Vogelgezwitscher und auch andere Stimmen in der Natur fördert den Hörsinn. Das Hochbeet war binnen kürzester Zeit ein täglicher Anlaufpunkt für die Bewohner. „Wer kann, übernimmt das tägliche Gießen. Andere erfreuen sich am Geruch frischer Kräuter und erinnern sich vielleicht an den eigenen Garten“, erzählt die Leiterin der Alltagsbetreuung Anett Menzel (35). In den vergangenen Jahren wurden vom Hochbeet Lavendelsäckchen gebastelt und einige Kräuter für Mariä Himmelfahrt verwendet. Auch Zitronenmelissentee gab´s zum Abwinken. In diesem Jahr ist nach der Ernte eine Kartoffelsuppe mit Karotten und Zwiebeln geplant. Alle Zutaten gibt´s vom Garten. Eigentlich fehlt nur noch der „Würstlbaum“ für die Kartoffelsuppe, wie Hedwig Sapota (88) augenzwinkernd erklärt.
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Germering – Die Freiwillige Feuerwehr Germering hat nach über vier Jahren intensiver Planung und Vorbereitung offiziell ihre neue Drehleiter in Empfang genommen. Die Auslieferung verzögerte sich aufgrund von Produktionsproblemen erheblich. Umso erfreulicher ist es nun, dass das moderne Hubrettungsgerät endlich zur Verfügung steht.

Fürstenfeldbruck – Die Stadt hat mit der Einführung von Carsharing einen weiteren Schritt hin zu umweltfreundlicher Mobilität gemacht. Damit gibt es nun eine flexible Alternative zum privaten Pkw, ideal für Ausflüge oder Großeinkäufe. Zugleich soll das Angebot den Parkdruck verringern und den Umweltverbund (ÖPNV, Rad, Carsharing) stärken.

Gilching - Gottfried Krischke ist tot. Der ehemalige Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Gilching (1953 bis 2003) und langjährige Geschäftsführer des Zweckverbandes weiterführender Schulen (1972 bis 2003) starb überraschend für Familie und Freunde im Alter von 87 Jahren. Beerdigt wird Gottfried Krischke am Freitag, 26. September, im Friedhof St.

Germering – Vor den Sommerferien fand für 50 Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe des Max-Born-Gymnasiums in Germering die Veranstaltung „Schultour Demenz“ statt. Dieses Projekt ist eine bayernweite Aufklärungskampagne, die Schüler für das Thema Demenz sensibilisieren soll.

Landkreis – Anfang September starteten über 20 Auszubildende, duale Studenten sowie Beamtenanwärter im Landratsamt Fürstenfeldbruck. Diese Zahl stellt einen neuen Rekord in dessen Geschichte als Ausbildungsbehörde dar und zeigt, wie viel Wert man auf die Entwicklung von Fachkräften legt.

Gilching - Gilching im Westen des Fünfseenlands ist nicht nur für internationale Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtbranche bekannt, sondern auch für starke Persönlichkeiten, die sich konsequent für den Erhalt der Erde einsetzen.

Fürstenfeldbruck – Rund 340 männliche und weibliche Offizieranwärter des 124. Lehrgangs für Offizieranwärter des Truppendienstes wurden im Beisein von rund 900 Freunden und Familienangehörigen mit einem Appell verabschiedet.

Viel Neues im Wald: den Erlebnispfad entdecken