- Das Kirchweihwochenende wurde heuer in der Pfarrgemeinde St. Bernhard besonders festlich begangen. Da feierte man zunächst am Samstag mit einer langen Orgelnacht den 30. Geburtstag der großen, 1992 von Orgelbauer Dieter Schingnitz für St. Bernhard errichteten Kirchenorgel.
Das weitere Highlight zu Kirchweih war das Wiedererklingen der Kirchenglocken von St. Bernhard.
Johannes Sporrer

Fürstenfeldbruck - Das Kirchweihwochenende wurde heuer in der Pfarrgemeinde St. Bernhard besonders festlich begangen. Da feierte man zunächst am Samstag mit einer langen Orgelnacht den 30. Geburtstag der großen, 1992 von Orgelbauer Dieter Schingnitz für St. Bernhard errichteten Kirchenorgel. Die Chorgemeinschaft St. Bernhard, der Kammerchor des collegium bratananium und eine Männerschola, mehrere Instumentalisten, St. Bernhard-Kirchenmusiker Simon Probst und fünf Gast-Organisten erfüllten den Kirchenraum über sechs Stunden mit herrlicher Musik alter und moderner Komponisten. Es gab sogar die Uraufführung eines Werkes für Orgel zu vier Händen und vier Füßen von Johannes X. Schachtner mit dem bezeichnenden Titel „gemeinsam“. Zahlreiche Besucher aus Nah und Fern, denen das wertvolle Instrument zu Beginn in einer Orgelführung von Simon Probst erklärt worden war, bedankten sich mit viel Applaus.

Das weitere Highlight zu Kirchweih war das Wiedererklingen der Kirchenglocken von St. Bernhard. Fast vier Jahre hatte die Turmsanierung, einschließlich der Verstärkung der Fundamente gedauert. Auch der fast 60 Jahre alte Glockenstuhl musste saniert und die Glockenjoche aus Stahl gegen Holzjoche ausgetauscht werden. Glockenjoch wird der Querbalken im Glockenstuhl bezeichnet, an dem die Glocke unmittelbar hängt und der sich mit der Glocke bewegt. Der Vorteil eines Holzjoches liegt vor allem darin, dass sie den Glockenklang positiv unterstützen. Es verhindert die Übertragung von Körperschall der Glocke auf den Glockenstuhl, so dass sich der eigentliche Klang der Glocke schöner entfalten kann, wie einer der Mitarbeiter der mit den Arbeiten betrauten Glockengießerei Perner aus Passau erklärt. Techniker dieser Firma hatten in den zurückliegenden Tagen großartige Arbeit geleistet, Überstunden geschoben und viele technische Hindernisse überwunden, um das Glockenläuten am Kirchweihsonntag zu ermöglichen.

Abgesehen von der größten der vier Glocken von St. Bernhard, für welche die technischen Voraussetzungen erst im November geschaffen werden können, konnten nun erstmals zum festlichen Kirchweihgottesdienst die Glocken wieder läuten.

So ganz überraschend kam dies für viele Gemeindemitglieder nicht, da die Glocken in den vergangenen Tagen schon mehrmals beim Probeläuten zu hören waren. So hatte erst kürzlich eine junge Mutter Gemeindeleiter Pastoralreferent Johannes Sporrer am Kirchplatz angesprochen und gefragt, wann denn nun endlich wieder die Glocken regelmäßig läuten würden. Sie wohne nicht weit von der Kirche, habe nach ihrem Zuzug vor etlichen Jahren die Glocken schon relativ laut empfunden, sich aber dann doch so sehr daran gewöhnt, dass ihr das Glockenläuten jetzt gefehlt habe. Als sie nun das Probeläuten vernommen habe, war sie zuversichtlich, dass die Glocken von St. Bernhard wieder regelmäßig zu hören sein werden. Das war nur eine von zahlreichen positiv gestimmten Nachfragen, welche die Pfarrei in den letzten Tagen erreicht haben.

Der neue Läuteplan sieht nun vor, dass außer zu den Gottesdiensten täglich für zwei Minuten das Angelusläuten um 7 Uhr (am Wochenende um 8 Uhr) und um 12 Uhr stattfindet. Ebenso um 19 Uhr, dann mit anschließendem Läuten der kleinsten Glocke zum Totengedenken für 1 Minute. Samstags um 15 Uhr wird traditionell der Sonntag eingeläutet. Es sind dies dieselben Läutezeiten wie in der Pfarrei St. Magdalena. Der Stundenschlag zwischen 6 und 22 Uhr kann erst im November aktiviert werden.

Kein Wunder also, dass die Pfarrgemeinde St. Bernhard in freudiger Kirchweihfeierstimmung war, zumal nach dem Gottesdienst traditionell auch frisch gebackene Kirchweihnudeln von ehrenamtlichen Helfern gegen eine beliebige Spende angeboten wurden.

Text: Friedrich Deschauer,  Foto: Johannes Sporrer

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