KLIMA³, die Energieagentur der Landkreise Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech, hat zum Fachgespräch Kommunale Wärmeplanung ins Gilchinger Rathaus eingeladen. Rund 70 kommunale Vertreterinnen und Vertreter aus allen drei Landkreisen sind gekommen, um sich mit dem Thema Wärmeversorgung der Zukunft auseinanderzusetzen.
70 Bürgermeister und kommunale Vertreter informieren sich über Kommunale Wärmeplanung
Klima3

Landkreis - KLIMA³, die Energieagentur der Landkreise Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech, hat zum Fachgespräch Kommunale Wärmeplanung ins Gilchinger Rathaus eingeladen. Rund 70 kommunale Vertreterinnen und Vertreter aus allen drei Landkreisen sind gekommen, um sich mit dem Thema Wärmeversorgung der Zukunft auseinanderzusetzen.

Nachdem das Gesetz für eine flächendeckende kommunale Wärmeplanung beschlossen ist, sind alle Städte und Kommunen verpflichtet, bis spätestens 2028 Wärmepläne zu erstellen. Kleinere Gemeinden können ein vereinfachtes Wärmeplanungsverfahren durchführen. Die Wärmeplanung soll zeigen, ob es vor Ort eine klimafreundliche Fernwärmeversorgung gibt oder geben wird, an die ein Gebäude angeschlossen werden kann. So soll flächendeckend Planungs- und Investitionssicherheit geschaffen werden. Das Ziel: Bis 2040 soll Bayern klimaneutral sein (Bayerisches Klimaschutzgesetz).

Sophia Kraft, Analystin von der Europäischen Energiebörse EEX, betonte in ihrem Einführungsvortrag die Dringlichkeit, angesichts der Klimakrise zu handeln und verwies auf den seit Jahren steigenden Anteil der erneuerbaren Energien: „Erneuerbare sind das ‚Neue Normal‘.“ Der Umstieg auf erneuerbare Energien sei aus zwei Gründen nötig, „aus ökonomischen Gründen und weil wir die ökologische Verantwortung tragen.“ In der Wärmeplanung sieht Kraft auch eine Chance für die Kommunen, nicht nur klimaneutral, sondern auch krisenfest und wettbewerbsfähig zu werden.

Stefan Graf, Direktor des Bayerischen Gemeindetags, erklärte, die Kommunen müssten entscheiden, welche Gebiete zentralversorgt werden, z.B. durch Wärmenetze, und in welchen Gebieten dezentrale Heizungslösungen nötig sind. „Das ist der entscheidende Kern der kommunalen Wärmeplanung.“ In den Energieagenturen sieht er gerade für kleinere Kommunen eine gute Unterstützungsmöglichkeit bei der Wärmeplanung.

Anna Gruber von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. stellte gleich zu Beginn ihres Vortrags klar: „Wir müssen massiv Tempo aufnehmen, um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen.“ Eine entscheidende Rolle spiele dabei die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Bei der Wahl der Energiequelle sollte der Nutzungsgrad ausschlaggebend sein: „Effizienz ist das Gebot der Stunde“, betonte Gruber.

Die KLIMA³-Referentin Marie Hüneke gab einen Einblick in innovative Wärmenetzlösungen, von Großflächen-Solarthermie über Tiefengeothermie und Wärme aus Gewässern bis hin zu Großwärmepumpen, die sie als „Technologie der Zukunft“ bezeichnete.

Wie Kommunen sich die Planungshoheit sichern, erklärte Gunnar Braun vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Er plädierte für eine „kluge kommunale Planung“, die die Vielfalt lokaler Ressourcen, den Klimawandel und seine Folgen, die Eigenverantwortung der Bevölkerung und kommunale Unternehmen einschließt. So könne die kommunale Planungssicherheit vor Ort bewahrt werden.

Zum Abschluss des Fachgesprächs nutzten viele Teilnehmende die Möglichkeit, die Heizzentrale des Wärmenetzes der Gemeinde Gilching zu besichtigen.

Die Vorträge der Referentinnen und Referenten können Sie hier herunterladen.

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