Vor über 60 Zuhörern sprach Josef Heggmeier in der VR-Bank.
ak
Fürstenfeldbruck – Zusammen mit Gewerbeverband Fürstenfeldbruck veranstaltete der Amper-Kurier am 6. Februar in den Räumlichkeiten der VR-Bank einen Informationsabend für Gewerbebetriebe zum Thema „Sicherheit und Einbruchsschutz“.
Hierzu konnte Josef Heggmeier, Leiter der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Polizei Fürstenfeldbruck, als Vortragender gewonnen werden. Polizeihauptkommissar Heggmeier begann seinen einstündigen Vortrag vor über 60 Zuhörern mit den Worten, dass man einen Einbrecher sehr wohl draußen halten könne, wenn man einige grundliegende Dinge beachtet. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sei heute etwa wieder auf dem Niveau von 2005. Sehr schwierig sei es ab nach wie vor, die Täter auch zu ermitteln, denn nicht jeder Täter hinterlässt am Tatort verwertbare Spuren. Die meisten tragen Handschuhe, somit fallen Fingerabdrücke als Beweismaterial weg. Am Tatort befinde sich nicht nur DNA des Täters, sondern auch der Hausbewohner und das erschwert die Ermittlungen.
Die meisten Wohnungseinbrüche geschehen in den Wintermonaten von November bis Februar, in der Zeit von 16 bis 20 Uhr. In dieser Zeit seien viele Hausbesitzer noch in der Arbeit und den Tätern kommt die einsetzende Dunkelheit zugute.
Heggmeier rät zu einer recht einfachen Abhilfe. Einige Lichter in häufig genutzten Räumen sollten mit einer Zeitschaltuhr gesteuert werden, damit die Wohnung bewohnt aussieht.
Etwa 80 Prozent der Täter kommt über Fenster und die Terrassentür. Wenige schlagen die Scheiben ein, da dies sehr viel Lärm verursache. Die Mehrheit hebelt die Fenster oder Terrassentür auf. 90 Prozent der Einbrüche geschieht über das Erdgeschoss, fünf Prozent kommen über eine Leiter oder selbstgebaute Hilfen über den Balkon in den ersten Stock.
Fast jeder von uns hat  eine Hausratsversicherung, über die das Hab und Gut versichert ist. Die gestohlenen Wertsachen seien oft nicht das größte Problem. Für viele Einbruchsopfer stelle eher das Eindringen einer fremden Person in die Privatsphäre das größte Problem dar. Ein Einbruch dauert etwa drei bis fünf Minuten, in denen der Einbrecher die Räume nicht fein säuberlich durchsuche, sondern Schränke und Schubladen durchwühle. Dabei wird vor nichts Halt gemacht.
Um Einbrecher draußen zu halten, rät Heggmeier dazu, Fenster und Türen mit hochwertig nachzurüsten. Dazu gehören unter anderem mechanische Sicherungen, bei denen auf die Zertifizierung geachtet werden sollte. Haustüren können mit Mehrfachverriegelung, einem Kastenriegelschloss oder einem Schutzbeschlag ausgestattet werden. Wer sowieso neue Fenster und Türen einbauen lassen möchte, sollte darauf achten, dass diese mit einem Einbruchsschutz versehen sind. Miete einer Mietwohnung können die Wohnungstüre beispielsweise mit einem Querriegelschloss aufrüsten. Selten genutzte Türen, wie beispielsweise Kellertüren, die nach außen gehen, können mit Vorlegestangen und Winkelschlössern gesichert werden. Bei Fensterbeschlägen sollte darauf geachtet werden, dass sie mit einem Pilzzapfen versehen sind oder die Fenstergriffe abschließbar sind.
Fenstergitter empfiehlt Heggmeier bei Fenstern, die man nur selten oder ungern schließe, beispielsweise Toiletten- oder Küchenfenster. Rollläden seien eine sehr gute Sicherung, wenn man nachts daheim sei. Ein garantierter Schutz bei Abwesenheit seien aber heruntergelassene Rollläden nicht.
Alarmanlagen seien sehr sinnvoll, der Täter überlege sich genau, ob er bei laufender Alarmanlage weiter nach Diebesgut suchen wolle oder lieber das Weite sucht. Ein Manko haben Einbruchmeldeanlagen jedoch. Die häufige Anzahl an Fehlalarmen habe schon viele Alarmanlagennutzer dazu bewegt, die Anlage komplett abzuschalten. Denn so ein Einbrecherschutz sollte ständig verwendet werden und nicht nur bei Abwesenheit eingeschalten werden.  Generell solle man sich an Alarmanlageprofis wenden, wenn man sich dafür interessiere. Auf Billigprodukte aus dem Internet sollte man verzichten.
Videoüberwachung steht für Heggmeier nicht an erster Stelle. Er rate eher zuerst zur mechanischen Absicherung, dann zur Alarmanlage und erst als Drittes zur Videoüberwachung. Trotz Videoüberwachung sei es schwer, den gefilmten Täter nach dem Einbruch zu ermitteln. Viele vermummen ihr Gesicht oder tragen Schirmmützen, bei denen das Gesicht bei von oben gefilmten Aufnahmen verdeckt ist.
Betriebe in Gewerbegebieten oder Bürotrakte mit vielen Büros können mit verschiedenen Kamerasystemen gesichert werden. Sinnvoll sei auch ein Raum, der besonders gesichert ist. Gewerbeeinbrüche zielen häufig auf den Tresor ab. Die Einbrüche in Gewerbebetriebe haben in den letzten 10 Jahren sehr zugenommen. Mittlerweile gebe es nichts mehr, was nicht gestohlen wird. Es werden sogar medizinische Geräte aus Arztpraxen gestohlen.
Viele Täter kommen alleine oder zu zweit, selten zu Dritt. Sollte man daheim von einem Einbrecher überrascht werden, sollte man auf jeden Fall laut sprechen, Licht anmachen und die Polizei anrufen. Sich im Schlafzimmer verstecken und abwarten, bis der Einbrecher von dannen zieht, bringe wenig, denn über kurz oder lang stehe er vor dem Schlafzimmer. Übergriffe seien selten, in den von Heggmeier vier betreuten Landkreisen, sei bisher nur einmal eine Frau von dem Einbrecher mit einem Messer bedroht worden. Die Masse komme mit dem Auto, bei Einbrüchen in S-Bahn Nähe sei es häufig, dass die Täter mit der S-Bahn kommen und auch wieder fliehen.
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