Wunderschön geschmückte Gespanne erfreuen die Zuschauer
ak
Jesenwang - Am Sonntag, 10. Juli, findet zum 294. Mal in Jesenwang traditionelle Willibaldritt statt. Der Freundeskreis St. Willibald und die Gemeinde erwarten zu dieser weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannten Brauchtumsveranstaltung wieder über 300 Reiter mit ihren herausgeputzten Pferden vieler Rassen, tausende Zuschauer und viel Prominenz. Musikkapellen und eine historische Darstellung des Heiligen Willibald mit Bruder Wunibald und Schwester Walburga begleiten den Festzug. Kutschengespanne und Truhenwagen, auf denen Ministranten, Senioren und Honoratioren Platz nehmen, reihen sich ebenso ein wie der prächtige Wagen mit den Fahnen der Ortsvereine. Höhepunkt der Willibaldrittes ist der Durchritt durch die Kirche nach der Segnung am Nordportal, der für Ross und Reiter eine besondere Herausforderung bedeutet.
Nachdem die Willibaldkapelle innen aufwändig renoviert wurde, ist es beim Durchritt nicht mehr so dunkel. Die Kirche, die direkt auf dem Damm der alten Römerstraße von Augsburg nach Salzburg steht, wurde unter Abt Jodok 1478 errichtet. Zuvor stand hier bereits eine Kirche, die  1414 unter Abt Johann II. vom Kloster Fürstenfeld errichtet worden war. Sehenswert sind der Hochaltar von 1617 sowie die 1910 frei gelegte spätgotische Holzdecke und die Brüstung der Empore. Auf die Decke sind neben 561 Sternmotiven 594 verschiedene Blumen gemalt, 191 Blüten kommen an der Empore hinzu. Die Bildfelder werden von geschnitzten Maßwerkfriesen gerahmt. Bemerkenswert sind auch die Symbole der zwölf Medaillons im Zentrum der dreigeteilten Holzdecke, der bedeutendsten ihrer Art in Altbayern. Die Skulptur des lesenden heiligen Willibald im Mittelpunkt stammt aus der Spätgotik und wird von zwei Engeln flankiert.
Der Willibaldritt geht auf ein Gelöbnis zurück, das Jesenwanger Bauern im Jahre 1712 ablegten, als sie in ihrer Not vom Heiligen Willibald Hilfe erflehten. Damals grassierte in der Gegend eine Viehseuche, der hauptsächlich Pferde zum Opfer fielen, die für die Landwirtschaft unentbehrlich waren. Die Jesenwanger „verlobten“ sich dem Heiligen, heißt es, woraufhin es keine Vieherkrankung mehr gegeben haben soll. Seither findet der Willibaldritt – mit einigen Ausnahmen – jedes Jahr statt. Um 13.30 Uhr startet der Willibaldritt am Jesenwanger Gemeinschaftshaus und führt an der Pfarrkirche St. Michael vorbei über die Römerstraße zur Willibaldkirche. Aufstellung erfolgt ab 13 Uhr. Vor der Segnung der Pferde und dem Durchritt, wird am Kastanienhain neben der Kirche an das Gelöbnis erinnert. Landes- und Kommunalpolitiker aus der Region haben sich dazu angesagt. Der Willibaldtag beginnt bereits um 8 Uhr mit einem Wallfahrergottesdienst in der Willibaldkirche für Pilgergruppen aus den Nachbargemeinden. Um 10 Uhr wird in der Willibaldkirche ein Votivamt gefeiert. In einem Biergarten können sich Teilnehmer und Besucher unter Kastanien erholen und stärken. Am Freitag vor dem Willibaldfest, 8. Juli, um 19.30 Uhr findet in der Willibaldkirche ein öffentliches „Willibaldsingen“ statt. Bei Regen wird ins Gemeinschaftshaus ausgewichen. Die Teilnahme mit Pferd wird durch einen Stempel bestätigt. Den Teilnehmer-Nachweis gibt es vor dem Umritt im Aufstellungsbereich vor dem Gebäude der Volksbank. Reiter und Gespannführer, die zehn, 20 oder 25 Mal am Willibaldritt teilgenommen haben, werden besonders geehrt.
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Fürstenfeldbruck – Die Stadt hat mit der Einführung von Carsharing einen weiteren Schritt hin zu umweltfreundlicher Mobilität gemacht. Damit gibt es nun eine flexible Alternative zum privaten Pkw, ideal für Ausflüge oder Großeinkäufe. Zugleich soll das Angebot den Parkdruck verringern und den Umweltverbund (ÖPNV, Rad, Carsharing) stärken.

Gilching - Gottfried Krischke ist tot. Der ehemalige Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Gilching (1953 bis 2003) und langjährige Geschäftsführer des Zweckverbandes weiterführender Schulen (1972 bis 2003) starb überraschend für Familie und Freunde im Alter von 87 Jahren. Beerdigt wird Gottfried Krischke am Freitag, 26. September, im Friedhof St.

Germering – Vor den Sommerferien fand für 50 Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe des Max-Born-Gymnasiums in Germering die Veranstaltung „Schultour Demenz“ statt. Dieses Projekt ist eine bayernweite Aufklärungskampagne, die Schüler für das Thema Demenz sensibilisieren soll.

Landkreis – Anfang September starteten über 20 Auszubildende, duale Studenten sowie Beamtenanwärter im Landratsamt Fürstenfeldbruck. Diese Zahl stellt einen neuen Rekord in dessen Geschichte als Ausbildungsbehörde dar und zeigt, wie viel Wert man auf die Entwicklung von Fachkräften legt.

Gilching - Gilching im Westen des Fünfseenlands ist nicht nur für internationale Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtbranche bekannt, sondern auch für starke Persönlichkeiten, die sich konsequent für den Erhalt der Erde einsetzen.

Fürstenfeldbruck – Rund 340 männliche und weibliche Offizieranwärter des 124. Lehrgangs für Offizieranwärter des Truppendienstes wurden im Beisein von rund 900 Freunden und Familienangehörigen mit einem Appell verabschiedet.

Viel Neues im Wald: den Erlebnispfad entdecken

Favoriten dominieren das Turnier