Ein Blick hinter die Rathaus-Turnhalle in Gilching lässt vermuten, dass der Neubau anstelle des alten Rathauses kurz vor dem Einzug der Bewohner steht. Doch weit gefehlt.
Ein Blick hinter die Rathaus-Turnhalle in Gilching lässt vermuten, dass der Neubau anstelle des alten Rathauses kurz vor dem Einzug der Bewohner steht. Doch weit gefehlt.
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Gilching – Ein Blick hinter die Rathaus-Turnhalle in Gilching lässt vermuten, dass der Neubau anstelle des alten Rathauses kurz vor dem Einzug der Bewohner steht. Doch weit gefehlt. „Es ist lediglich die Hülle. Nun geht es an die Fassade und dann an den Innenausbau. Wir liegen aber voll im Zeitrahmen“, erklärte Wolfgang Robl vom Verband Wohnen. Dringend gesucht werde noch eine Gartenbaufirma für die Außenanlage.

Als 2017 seitens der Gemeinde beschlossen wurde, anstelle des alten Rathauses, das wegen der maroden Bausubstanz abgerissen werden musste, erschwinglichen Wohnraum unter der Ägide des Starnberger Verbands Wohnen zu schaffen, war der Baubeginn für Anfang 2019 vorgesehen. Wegen des Einspruches eines Nachbarn, mehr noch aber wegen aufwändiger Untersuchungen der kritischen Bodenverhältnisse – das Areal liegt unterhalb des Steinbergs, weshalb mit einsickerndem Grundwasser gerechnet werden musste – verschob sich der Baubeginn um eineinhalb Jahre.

Im Juni 2020 war es dann soweit. Die Bagger rollten an, die Grube wurde ausgehoben und in relativer kurzer Zeit eine gigantische wetterfeste Hülle aus Holz hingestellt. Holzbauweise war Voraussetzung der Kommune, um das Areal dem Verband Wohnen zur Verfügung zu stellen. „Die Aufstellung der vorgefertigten Holzteile dauerte drei Monate. Die Herstellung der Fertigteile aber fand in einer Zimmerei außerhalb statt. Dafür war rund ein halbes Jahr notwendig. Dann konnten die Teile mit Spezialfahrzeugen angeliefert und montiert werden“, betonte Robl. 

Als nächstes werden laut Bauherrn die Fassadenplatten montiert. Generell sei Holz nicht nur zur Mangelware geworden, die immer beliebter werdende Bauweise erfordere zudem einen großen Planungsaufwand, erläuterte Robl. „Der Architekt musste 17 verschiedene Wanddicken berücksichtigen. Je nachdem, was in der Wand unterkommen und inwieweit der Brand- und der Schallschutz berücksichtigt werden muss. Explizit bei den Treppenaufgängen und den Aufzügen waren hohe Sicherheitsvorschriften Teil der Planung. Eine komplizierte Angelegenheit und eine echte Herausforderung für den Planer.“

Wie berichtet, entstehen in den zwei durchgängigen Gebäuden mit drei Vollgeschossen 18 barrierefreie Wohneinheiten von 1,5- bis vier Zimmer zwischen 30 und maximal 90 Quadratmeter Wohnfläche. Probleme bereitet derzeit noch die Außengestaltung. Robl: „Auf unsere erste Ausschreibung hin hat sich nicht eine Gartenbaufirma gemeldet. Durch den anhaltenden Bauboom haben die alle sehr viel zu tun. Wir starten jetzt mit der zweiten Ausschreibung und hoffen auf Rückmeldungen.“ Mit Fertigstellung des Projekts rechnet Robl dennoch bis spätestens April 2022. LeLe                   

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