Irene Böhm (von links), Ehrenvorsitzende Gabriele Beyer, Marc Engelhardt und Ursula Hübner
Lele
Gilching – Die Überraschung war geglückt. Im Rahmen der Weihnachtsfeier der rund 100 Mitarbeiter des Sozialdienstes Gilching war auch Gabriele Beyer eingeladen. Nichts Außergewöhnliches, gehört sie doch seit 1972 dem Verein an, unter anderem 19 Jahre innerhalb der Vorstandschaft. Doch heuer war etwas anders. Vorstandsmitglied Marc Engelhardt rief die 79-Jährige während der Feierlichkeiten zu sich, überreichte einen dicken Blumenstrauß und teilte ihr Freudestrahlend mit: „Wir haben beschlossen, Sie zur Ehrenvorsitzenden zu ernennen.“ Nach Agnes Emrich, anno 1971 Mitbegründerin des Vereins, ist Beyer nur die zweite, der diese Ehre zuteilwurde. „Ich freue mich riesig“, sagte Beyer. „Der Sozialdienst war ein wichtiger Teil meines Lebens und ist es auch heute noch.“ Gleichwohl sie gesundheitlich etwas angeschlagen ist, will sie auch weiterhin an wichtigen Veranstaltungen und Festen teilnehmen.

Als Gabriele Beyer 1972 als Einsatzleiterin in der Ambulanten Pflege beim Sozialdienst Gilching-Argelsried, so hieß es damals noch, anfing, war der Verein gerade ein Jahr alt. 2005 musste sie nicht ganz freiwillig ihr Amt als Pflegedienstleiterin abgeben. Es waren neue Gesetze, die den Verein zwangen, ein voll ausgebildete Pflegkraft mit Examen anstelle von Beyer anzustellen. Das Bedauern war groß, nicht nur innerhalb der Kollegen, sondern auch bei den vielen Patienten, die von Beyer betreut wurden. Doch anstatt sich beleidigt zurückzuziehen, arbeitete sie, beruflich zwar zurückgestuft, dennoch so engagiert wie ehedem, weiter. „Ihre Stärke liegt darin, dass sie, obwohl im Ortsteil Geisenbrunn zu Hause, sich auch in Gilching auskennt wie in ihrer eigenen Westentasche“, betonte seinerzeit Agnes Emrich. Alt Eingesessene erinnern sich noch daran, als Beyer im Winter auf Langlaufski, die Notfalltasche auf dem Rücken, durch die Gegend fetzte. „Ach, das war nichts Besonderes“, erinnert sich die Oma von acht Enkeln. „Wenn ich zum Baron von Au auf den Steinberg hinaufmusste, gab es kein besseres Fortbewegungsmittel, als die Skier. Damals lag aber auch noch viel mehr Schnee als heute.“ In der schneefreien Zeit war sie dann mit dem Mofa unterwegs. Beyer war es auch, die zusammen mit Anni Will vor über 35 Jahren den Krankenhausbesuchsdienst initiierte. „Wir besuchten gemeinsam einmal die Woche alle Gilchinger Bürger in den Krankenhäusern in Herrsching und Seefeld. Heute werden die Patienten ja erst gefragt, ob sie einen Besuch wünschen. Damals war das keine Frage. Die Freude war immer sehr groß, wenn wir kamen.“ Genau vor einem Jahr hat sie auch dieses Ehrenamt aufgegeben. Und was macht Gabriele Beyer heute? „Langweilig wird mir nicht“, sagt sie. „Seit 55 Jahren bin ich mit meinem Mann Günter verheiratet. Wir gehen ins Theater und in Konzerte. Beide sind wir außerdem seit 40 Jahren im Schützenverein Hubertus aktiv. Mein Mann als Ehrenschützenmeister und ich als Mädchen für alles.“  Lele    
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