Die Übungseinsätze, welche am vergangenen Wochenende in Germering durchgeführt wurden, waren Teile des sogenannten Berufsfeuerwehrtages der Jugendfeuerwehr. Berufsfeuerwehrtag deswegen, weil die Länge des Übungstages der 24 – Stunden Schicht einer Berufsfeuerwehr entspricht.
Die Übungseinsätze, welche am vergangenen Wochenende in Germering durchgeführt wurden, waren Teile des sogenannten Berufsfeuerwehrtages der Jugendfeuerwehr.
FFW Germering

Germering - Die Übungseinsätze, welche am vergangenen Wochenende in Germering durchgeführt wurden, waren Teile des sogenannten Berufsfeuerwehrtages der Jugendfeuerwehr. Berufsfeuerwehrtag deswegen, weil die Länge des Übungstages der 24 – Stunden Schicht einer Berufsfeuerwehr entspricht. Das letzte Wochenende haben sieben Jugendliche von Samstag früh bis Sonntag früh im Feuerwehrhaus verbracht. Es musste selbst gekocht werden, Fahrzeuge wurden überprüft und Übungen standen neben Sport auch auf dem Plan. Besonderheit war diesmal ein Schlauchspalier für eine heiratende Kameradin vor dem Rathaus.
 

Dazwischen war immer wieder Zeit für einen Film und auch ein wenig Schlaf.  Dass dieser Plan nicht eingehalten werden konnte lag an rund 15 Helfern, die acht unangekündigte Übungseinsätze vorbereitet haben. Nachdem am Samstagvormittag eine Katze von einem Baum gerettet und die Inhaberin beruhigt werden musste, kam noch die Betreuung der Eltern vom kleinen Paul hinzu, der sich bei einem Sturz mit dem Fahrrad ungeschickt eingeklemmt hatte und gerettet werden sollte. Kurz nach dem Mittagessen wurden die Jugendlichen – neben Oberbürgermeister Andreas Haas - zu einer Wasserrettung an den See angefordert. Eine Darstellerin im Neoprenanzug spielte die ertrinkende Schwimmerin, weitere Darsteller waren Gaffer und aufgeregte Passanten, die beruhigt werden mussten. Die Person wurde mit dem Schlauchboot in kurzer Zeit gerettet, was den Oberbürgermeister zu einem großen Lob veranlasst hat.

Der nächste Einsatz wollte nicht lange auf sich warten lassen, zwei Personen wurden auf einem landwirtschaftlichen Anwesen unter einem rund 700 kg schweren Holzbauteil eingeklemmt. Mit verschiedenen Geräten zum Heben schwerer Lasten wurden beide Personen befreit und an den Rettungsdienst übergeben. Nach dem gemeinsamen Pizzabacken und -essen haben die Handys der Jugendlichen erneut alarmiert. Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich ereignet, zwei Personen sind in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Unter der Anleitung eines erfahrenen Kameraden wurden verschiedene Rettungstechniken angewendet, um die Verletzten möglichst schonend zu befreien. Den Jugendlichen wurde dabei der sichere Umgang mit den schweren Rettungsgeräten beigebracht. Erst als das Auto in seine Einzelteile zerlegt und es bereits dunkel ist, wurde alles wieder aufgeräumt um das Einsatzfahrzeug für die nächsten Einsätze vorbereitet.

Das gemeinsame Filmschauen wurde gegen Mitternacht unterbrochen. Wieder mussten die Jugendlichen in die Fahrzeughalle eilen, in ihre Einsatzkleidung schlüpfen und das Fahrzeug besetzen. Auf dem gerodeten Wandgrundstück eines Feuerwehrlers hat ein Holzhaufen zu brennen begonnen. Bei diesem haben die Jugendlichen gelernt, wie sich Feuer verhält, wie man sich schützt, die Wärmebildkamera einsetzt, das Feuer schnell kühlt und unter Kontrolle bringt. Nach dem Ablöschen der Glutnester und dem Aufräumen und Waschen der Schläuche hat es eine kurze Nachtruhe gegeben. Diese wurde gegen 5 Uhr unterbrochen, als die Jugendlichen ein eher ungewöhnlicher Alarm erreicht hat. Ein Mountainbiker ist im Wald gestürzt und hatte über eine Notrufapp seinen Standort in Koordinaten übermittelt. Mit Hilfe dieser musste der Fahrradfahrer lokalisiert werden, bevor er zusammen mit seiner Begleitung aus dem extrem unwegsamen Gelände am Mittelalterlichen Burgstall beim Germeringer See schonend gerettet werden konnte.

Die Müdigkeit von der kurzen Nacht war bei allen Beteiligten schon deutlich bemerkbar, was aber nicht vom Aufräumen und Waschen der Fahrzeuge abgehalten hat. Das einzige, was abhalten konnte war der letzte Übungseinsatz nach dem Frühstück, eine Wohnungsöffnung für den Rettungsdienst, bei der zusätzlich Erste Hilfe geleistet und die Person reanimiert wurde. Anschließend hat die Rettung über die Krankentragehalterung der Drehleiter gefolgt.

Für die Jugendlichen sind die „BF-Tage“ welche alle ein bis zwei Jahre stattfinden ein Highlight in der Zeit bei der Jugendfeuerwehr. Neben der Ausbildung mit den Geräten der Feuerwehr wird auch das Verhalten beim Einsatz und im Umgang mit verletzten geschult. Nebenbei fördern die 24 Stunden den Gruppenzusammenhalt wesentlich – auch den der Helfer aus der aktiven Mannschaft. Drei der Jugendlichen sammeln bereits Einsatzerfahrung bei echten Einsätzen, weitere werden in den nächsten Jahren folgen. In einem fließenden Übergang geht es mit 18 Jahren dann weiter in der aktiven Mannschaft. Die Jugendfeuerwehr Germering besteht derzeit aus acht Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren, darunter zwei Mädchen.

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