Luttenwang – Generationswechsel bei der Brucker Metzger-Innung. Nach zwölf Jahren stellte sich Obermeister Engelbert Jais (59) nicht mehr zur Wiederwahl. Zum Nachfolger wählten die Mitglieder seinen langjährigen Stellvertreter Bernhard Huber (54) aus Jesenwang. Ebenso einstimmig wurde für Huber als Nachfolger der 31-jährige Christian Widmann aus Fußberg/Maisach gewählt.
Von links: Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer, Wolfgang Wirth, Engelbert Jais, Obermeister Bernhard Huber, Robert Maier, und stellv. Obermeister Christian Widmann
Gewerbeverband Fürstenfeldbruck/Dieter Metzler

 

Luttenwang – Generationswechsel bei der Brucker Metzger-Innung. Nach zwölf Jahren stellte sich Obermeister Engelbert Jais (59) nicht mehr zur Wiederwahl. Zum Nachfolger wählten die Mitglieder seinen langjährigen Stellvertreter Bernhard Huber (54) aus Jesenwang. Ebenso einstimmig wurde für Huber als Nachfolger der 31-jährige Christian Widmann aus Fußberg/Maisach gewählt. Komplettiert wird der Vorstand durch Wolfgang Wirth und Robert Maier aus Puchheim, sowie Engelbert Jais aus Luttenwang, auf dessen Erfahrung der Vorstand nicht ganz verzichten möchte.

Man durchlebe eine Zeit, die den Betriebsleitern alles abverlange, ging der scheidende Obermeister in seinem letzten Jahresbericht auf die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ein. Er dankte in diesem Zusammenhang dem Fleischerverband bei der Umsetzung der Corona-Regeln für die Unterstützung. Ist ein 12-Euro-Mindestlohn für einen Metzger noch bezahlbar, fragte Jais in die Runde. Die Lohnnebenkosten sieht Jais hierbei als das große Problem. Andererseits findet man aber kaum noch Arbeitnehmer und kaum noch Metzgerlehrlinge. Aktuell werden 35 Metzger- sowie Metzgerei-Fachverkäuferinnen ausgebildet, verteilt auf die dreijährige Lehrzeit, im Landkreis ausgebildet.

Immer mehr Betriebe geben auf. Auch im Landkreis haben zwei gutgehende Innungsbetriebe schließen müssen, weil sie kein Personal fanden. „Als ich vor zwölf Jahren Obermeister wurde, waren wir noch 27, jetzt sind wir nur noch 16 Betriebe.“ Als sein „Herzstück“ bezeichnete Jais den Brucker Schlachthof, mit seinen beiden weiteren Geschäftsführern Bernhard Huber und Herrmann Eberle. Für die Region sei der Schlachthof eminent wichtig. Die Metzger, die Schlachthof Hasenheide in Anspruch nehmen, sind sehr zufrieden, berichtete Jais. 

Ein Problem sei aber, dass immer mehr Bauernhöfe „sterben.“ So gebe es im Landkreis nicht mehr viele Saubetriebe. Schuld daran seien letztlich die vielen Auflagen hinsichtlich Tierwohl und Tierschutzverordnung, die die Landwirte erfüllen müssen. „Wir müssen die kleinen Betriebe besser unterstützen“, so Jais. „Wenn noch mehr aufhören, kriegen wir Probleme.“ Zwar werde Tierwohl an der Ladentheke bei den Discountern ganz groß „verkauft“, „aber jeder von uns kennt seinen Bauern noch persönlich. Das müssen wir öffentlich mehr darstellen. Was der Discounter macht, das grenzt schon imens an Irreführung des Verbrauchers.“

Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer sprach ein Grußwort und übernahm die Durchführung der Neuwahlen. „Wir sind eine große Familie und brauchen uns alle miteinander“, sagte Jais in einer bewegten Abschiedsrede und dankte den Mitgliedern für ihre jahrelange Unterstützung und den Zusammenhalt. „Ich möchte die Jahre nicht missen. Es war eine schöne Zeit.“

Nachdem der Geschäftsführer des Fleischerverbandes, Lars Bubnick, die Mitglieder über ein neues Beitragsmodell, an dem der Verbandsvorstand derzeit arbeitet, informierte, bat der neue Obermeister Bernhard Huber die Mitglieder, sich schon einmal Gedanken darüber zu machen, ob man im Herbst 2022 wieder bei der FFB-Schau in Olching mitmachen solle. Huber plädierte für eine Teilnahme, denn dabei könne man Werbung in eigner Sache betreiben.

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