ak
Fürstenfeldbruck - Es herrschte Einigkeit unter den bei der Bürgermeisterdienstbesprechung anwesenden 20 ersten und zwei zweiten Bürgermeistern: Es muss für die angemessene Verteilung der Asylbewerber ein Verteilungsschlüssel gefunden werden.
Denn bei der schwierigen Suche nach Unterkünften für Asylbewerber verweisen viele der Kommunen, die bereits viele Asylbewerber unterbringen, darauf, dass sie erst dann wieder zur aktiven Suche und Zurverfügungstellung von Unterkünften bereit sind, wenn andere ihr "Soll" auch erfüllt haben. Nun gibt es rechtlich gesehen kein "Soll" der Gemeinden. Landrat Thomas Karmasin stellte dem Wunsch einiger Gemeinden entsprechend in der Bürgermeisterdienstbesprechung am 7. Oktober eine Quotenregelung zur Diskussion. Dabei stellte er klar, dass die "Quote" mehr eine politische Richtschnur als eine den Landkreis rechtlich bindende Regelung ist. Karmasin umreißt den Sinn der Quote so: "Der Wunsch der Gemeinden nach einer angemessenen Verteilung der Unterbringungsplätze ist nachvollziehbar. Die Quote soll in erster Linie die Solidarität der Gemeinden untereinander stärken, d.h. die Gemeinden versprechen sich gegenseitig, für die Erfüllung ihrer Quoten zu sorgen. Die Unterbringungsaufgabe trifft den Landkreis allerdings unabhängig davon, ob dieses Versprechen erfüllt wird. Es kann der Fall eintreten, dass der Landkreis auf die Quote keine Rücksicht nehmen kann und mangels Alternativen weitere Unterkünfte in einer Gemeinde schaffen muss, auch wenn diese ihre Quote bereits erfüllt hat.“
Die Quote, auf die sich die Bürgermeister geeinigt haben, errechnet sich aus einem Quotienten des Flächenanteils, der mit 20 Prozent gewichtet wird, der Einwohnerzahl mit einer 70 Prozent Gewichtung und des Ausländeranteils mit 10 Prozent Gewichtung. Aufgrund dieses Quotienten ergeben sich die in der beigefügten Tabelle aufgeführten Soll-Zahlen bezogen auf eine Prognose von 2000 unterzubringenden Asylbewerbern bis Ende 2015. In der Diskussion wurde deutlich, dass die rechnerischen Unterschiede, je nachdem, wie die einzelnen Komponenten gewichtet werden,  nicht all zu groß sind. Den Bürgermeistern ist auch bewusst, dass sie mit der Schaffung der Unterkünfte nicht bis 2015 warten dürfen: auf die Frage, ab wann die Unterkünfte zur Verfügung zu stellen sind, antwortete Karmasin: „unverzüglich, das heißt: zeitnah.“
Diskutiert wurden auch die sich weiter stellenden Fragen, wer für die Obdachlosenunterbringung zuständig ist und in welchem Umfang auf die Gemeinde Folgekosten zukommen. Dabei wurde klar, dass das Problem der Obdachlosenunterbringung in der Praxis derzeit nicht auftritt, weil nach der derzeitigen Handhabung auch anerkannte Asylbewerber, die im Übrigen nur einen kleinen Teil der hier lebenden Flüchtlinge stellen, erst dann die Unterkunft verlassen müssen, wenn sie eine anderweitige Wohnmöglichkeit gefunden haben. Die Kosten für die Unterkunft übernimmt der Sozialleistungsträger, soweit ein Leistungsanspruch besteht. Die Bürgermeister appellieren an die Adresse des Freistaats gerichtet, das seinerseits Mögliche zu tun, in dem er etwa auch eigene Grundstücke zur Verfügung stellt. Ein weiterer Appell richtet sich an die Bundespolitik: im Interesse Aller daran mitzuwirken, dass die Fluchtursachen weniger werden.
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Puchheim - Am Sonntag war es endlich soweit. Unterstützer und viele Interessierte waren gekommen, um bei der Eröffnung des Backhauses dabei zu sein.

Fürstenfeldbruck – Auf einem Areal an der Fürstenfelder Straße nahe dem Amperium wird gerade viel Erde bewegt. Dort entsteht ein Pumptrack.

Fürstenfeldbruck – Mit dem Richtfest am 23. Oktober erreicht das Bauvorhaben Bezahlbar Wohnen „Am Waldfriedhof“ in Fürstenfeldbruck einen wichtigen Meilenstein. Rund ein halbes Jahr nach dem Spatenstich im März steht bereits der Rohbau – alles läuft laut einer Pressemitteilung im Zeitplan.

Puchheim – Nach Inbetriebnahme der neuen Turnhalle erweitert der kreiseigene Hochbau nun das sportliche Angebot noch weiter am Schulzentrum Puchheim. Ab sofort steht den Schülern eine moderne Boulderwand mit einfachen und mittelschweren Kletterrouten zur Verfügung.

Fürstenfeldbruck – Ende September hat ein neues Semester des Studiengangs Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule in Puch gestartet. In diesem Jahr haben sich 18 Studierende für diese praxisnahe Weiterbildung entschieden und stellen sich den theoretischen und praktischen Unterrichtsfächern in der Hauswirtschaftsschule.

Alling – Im Obermoos, entlang des Spazierweges bei der „Alten Baumschule“ müssen Weiden gefällt werden. Sie haben ihr Lebensalter erreicht, die Kronen sterben ab. Das Totholz droht von hoch oben herabzufallen und ist eine Gefahr für Leib und Leben. Die Baumfällarbeiten starten am Mittwoch, 16. Oktober.

Fürstenfeldbruck – Landrat Thomas Karmasin hat am 10. Oktober die 22. Kunstausstellung des Landkreises Fürstenfeldbruck eröffnet. 29 Künstler stellen in den kommenden zwei Wochen Werke verschiedenster Kunstrichtungen im Kunsthaus Fürstenfeldbruck aus. Auch die Kompositionen der diesjährigen Träger des Kunst- und Förderpreises des Landkreises sind dort zu sehen.

Fürstenfeldbruck – Die Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck startet ein neues Projekt, das berührt und bewegt: Ein Lieferdienst für Senioren, die nicht selbst zur Tafel kommen können.