Fürstenfeldbruck - Das Jahr 2025 birgt ein besonderes Highlight für die Stabsstelle „Öffentliche Mobilität“ im Landratsamt Fürstenfeldbruck: bereits seit 30 Jahren arbeitet diese Fachstelle an attraktiven Mobilitätsangeboten für den Landkreis.
Seit der Gründung im August 1995 hat sich beim Mobilitätsangebot für den Landkreis Fürstenfeldbruck wie auch in der Organisation selbst eine Menge getan.
Wo es einst nur wenige Fahrpläne mit großen Lücken gab und vorwiegend Schülerbusse eingesetzt waren, kann die Landkreisbevölkerung heute von einem beispielhaft attraktiven ÖPNV-Angebot profitieren, das mit 51 Buslinien und 7 On-Demand-Verkehren eine Beförderung 24 Stunden/7 Tage die Woche gewährleistet.
Inzwischen sind die meisten Fahrplanlücken geschlossen und Betriebszeiten, Taktung und Anbindung soweit möglich optimiert. Im Ergebnis durfte sich der Landkreis 2023 in Punkto Erreichbarkeit ganz oben auf das Siegertreppchen stellen, mit dem bundesweit ersten Platz in dieser Kategorie.
Neben dem neuen „Outfit“ seit 2022 werden die MVV-Busse bei jeder Ausschreibung auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Echtzeitdaten, W-LAN, USB-Anschlüsse, Abbiegeassistent, Klimaanlage und automatische Fahrgastzählsysteme machen die tägliche Busfahrt neben weiteren Ausstattungsmerkmalen zu einem komfortablen Erlebnis.
Besonders hervorzuheben sind seit April insgesamt 16 Fahrzeuge mit Elektroantrieb, die im regulären Linienverkehr eingesetzt werden. Zug um Zug werden künftig Dieselbusse durch Busse mit alternativen Antrieben ersetzt, so dass die im Auftrag des Landkreises verkehrende Busflotte bestenfalls schon bis 2030 klimaneutral unterwegs sein kann. Auch die sieben On-Demand-Linien des RufTaxis werden ab 2026 als sog. „FLEXlinien“ auf Batteriebetrieb umgestellt, um das Mobili-tätsangebot CO2-neutral zu ergänzen.
Damit dieses umfangreiche Mobilitätsangebot für die Fahrgäste weiter optimiert und aufrechterhal-ten werden kann, liefern Hermann Seifert, seit der Gründung 1995 als Stabsstellenleiter tätig, und seine Teammitglieder dem Fürstenfeldbrucker Kreistag und Landrat Thomas Karmasin entsprechende Vorlagen und Konzepte. Die Teammitglieder decken die Fachbereiche Strategieplanung, Zukunftsprojekte, Radverkehr, Mobilitätsbildung, Beschwerdemanagement und Marketing ab.
„In dieser Stabsstelle werden Visionen gelebt! In meiner Ausbildungszeit gab es bereits die Idee, bestehende Tangentialverbindungen zu beschleunigen und zu Express-Buslinien auszubauen. Diese sollten quer durch den Landkreis, aber auch über Landkreisgrenzen hinaus fahren und Bahnhöfe an den Außenästen der S-Bahn-Linien sowie U-Bahn-Linien miteinander verbinden, um schneller, direkter und günstiger ans Ziel zu kommen. Heute gibt es tatsächlich schon sieben solcher Express-Buslinien wie die X900 Fürstenfeldbruck und Starnberg!“ erinnert sich eine Mitarbeiterin, die seit letztem Jahr selbst in der Stabsstelle tätig ist, an die Anfänge ihrer Ausbildung.
Landrat Thomas Karmasin besuchte zusammen mit seiner Büroleitung das Stabsstellen-Team und gratulierte zum Jubiläum. Gemeinsam wurden strategische Ziele zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen besprochen. Dazu gehört neben einer zeitgemäßen Weiterentwicklung der Angebote – in Anbetracht der extrem angespannten Haushaltslage – insbesondere die Umsetzung intelligenter und wirtschaftlicher Planungen und Konzepte.
Thomas Karmasin: „Es ist erstaunlich, was sich in den vergangenen Jahren im landkreisweiten ÖPNV getan hat. Wir freuen uns sehr darüber, unseren Fahrgästen so ein tolles Angebot zur Ver-fügung zu stellen, von dem sie jeden Tag profitieren können. Vor allem in einer wirtschaftlich angespannten Zeit, die auch unser kommunaler Haushalt zu spüren bekommt, ist es unser Antrieb, dieses Angebot aufrechtzuerhalten. Besonders positiv herauszustellen ist, dass der Kreistag über alle Parteigrenzen hinweg die finanziellen Mittel bereitstellt, ohne die kein einziges Projekt umgesetzt werden könnte.“
Ein deutliches Anzeichen für gute Nahverkehrsangebote und zufriedene Fahrgäste sind die Fahrgastzahlen. Diese steigen stetig und haben sich zwischen 2006 und 2024 von 5,3 Mio. auf 14 Mio. pro Jahr fast verdreifacht. Spannend ist der Blick in die Zukunft. Aktuell werden bereits Projekte zum autonomen Fahren ge-plant. Das bisher Erreichte ist natürlich auch nach 30 Jahren noch lange kein Grund, sich auf etwaigen Lorbeeren auszuruhen. Stattdessen arbeitet die Stabsstelle mit viel Engagement weiter an den Herausforderungen einer auch künftig attraktiven und zeitgemäßen Mobilität.