
Meist flüchtet ein weibliches Reh zunächst bei der Annäherung eines Bockes. Es beginnt das sogenannte Treiben, das sich auch über längere Distanzen hinziehen kann. In diesen triebgesteuerten Momenten - vielleicht ein fast menschlicher Zug – wird auch beim Rehwild gerne alle ansonsten vorhandene Vorsicht vergessen. Genau deshalb die Bitte um erhöhte Vorsicht, weil im Eifer des sich anbahnenden Akts weder Bock noch Geiss auf den Straßenverkehr achten und sich die beschriebene Situation oftmals in der Morgen– oder Abenddämmerung ereignet und dabei Straßen von „verliebten“ Rehen spontan überquert werden können. Am Ende mündet so ein Treiben gerne in immer enger werdende Kreise, die einst fälschlicherweise als Hexenringe bezeichnet wurden, aber in Realität nichts anderes als Spuren des kreisförmigen Treibens sind. Spätestens Mitte August ist alles vorbei, das Rehwild hat sich beruhigt und gezeugte Kitze werden nach einer Eiruhe im Mai des nächsten Jahres gesetzt. „Es würde uns sehr freuen, wenn die zahlreichen Warnschilder über mögliche Wildwechsel in dieser Zeit besonders ernst genommen würden“, so Dr. Michael Pöllmann, Sprecher der Kreisgruppe.