Marder schlagen jetzt am häufigsten zu. Läuft der Motor plötzlich unrund oder treten Probleme beim Starten auf, sollte man hellhörig werden, sagt der ADAC.
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Rund 16 000 Mal müssen die Gelben Engel der ADAC-Straßenwacht jährlich wegen Marderschäden ausrücken. Im Frühsommer sind die Tiere ganz besonders aktiv. Der Grund: Die Paarungszeit der Allesfresser beginnt Ende Juni, die Revierkämpfe haben jedoch bereits jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Zum Leidwesen aller Autofahrer, denn der Motorraum bietet den Nagern ausgezeichneten Schutz und wird deshalb in ihr Revier mit einbezogen. Zum Automörder wird der Marder dann, wenn er im Motorraum seines Reviers Duftspuren eines Rivalen vorfindet. Im Visier hat er vor allem Zündkabel, Kühlwasser- und Kunststoffschläuche sowie Kabel und Isoliermatten für die Geräusch- und Wärmedämmung. Das Fatale: Auswirkungen dieser Biss-Schäden fallen oft erst nach tausenden von Kilometern bei einer Inspektion auf. Das Auswaschen der Fettfüllung sowie das Eindringen von Schmutz und Wasser können bis dahin die Bauteile schon stark beschädigt haben. Hellhörig sollte man deshalb werden, wenn der Motor plötzlich unrund läuft oder Probleme beim Starten auftreten. Das kann auf angebissene Zündkabel hindeuten. Starke Motorüberhitzung kann ein Alarmsignal für defekte Kühlwasserschläuche sein.
 
Hausmittel oder Hightech – Was hilft, was nicht?
Hundehaare, WC-Steine, Abwehrsprays oder Duftsäckchen bieten keinen Schutz. Schon eine Fahrt im Regen genügt, um den Duftstoff abzuwaschen. Zudem gewöhnen sich die Tiere sehr schnell an neue Gerüche und lassen sich nicht mehr davon beeindrucken, wie Versuche von Forschern bestätigen. Hilfreich kann hingegen sein, den Boden des Stellplatzes mit Maschendraht auszulegen, da Marder den unangenehm nachgiebigen Untergrund meiden. Dieser preiswerte Schutz ist in jedem Baumarkt erhältlich. Was sonst noch hilft: Kabelschutz: Geschlitztes Wellrohr aus Hartkunststoff zum Ummanteln der Zündkabel gibt es im Kfz-Zubehörhandel. Es sollte so verlegt und gesichert werden, dass es weder an bewegliche noch an heiße Teile geraten kann. An den Enden dürfen keine Scheuerstellen entstehen. Motorwäsche: Gab es in der näheren Umgebung bereits öfter Marderschäden oder deuten Pfotenabdrücke auf einen Marderbesuch hin, lassen sich Duftspuren am besten durch eine gründliche Reinigung des Motorraums mit dem Dampfstrahler entfernen. Ultraschallgeräte: Sie verjagen die Tiere mit einem Schalldruck von mehr als 120 dB und ständig wechselnder Frequenz, ehe sie sich überhaupt einnisten. Wichtig: Der Schall darf nicht durch Hindernisse im Motorraum blockiert werden, sondern soll an den Oberflächen reflektieren, um sich am Boden ausbreiten zu können. Elektroschockgeräte: Sie arbeiten nach dem so genannten Weidezaun-Prinzip: Kontaktplättchen, die im ganzen Motorraum angebracht werden und unter Hochspannung stehen, erteilen dem Marder bei Berühren einen unangenehmen Stromstoß und verjagen ihn. Aufgrund der automatischen Strombegrenzung besteht für Mensch und Tier keine Gefahr.         adac