
Das Smartphone ist der ständige Begleiter des Menschen und wird in der Regel besonders nah am Körper getragen. Mit der Entwicklung des neuen 5G-Netzes wurden die technischen Möglichkeiten im Mobilfunkbereich verbessert, was jedoch mit einer erhöhten Unsicherheit seitens der Verbraucher einhergeht. Denn seit jeher stehen Smartphones im Verdacht, aufgrund der ausgesendeten Strahlen verschiedene Krankheiten zu begünstigen. Im folgenden Artikel widmen wir uns der aktuellen Forschungslage und verraten, welche Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf die Smartphone-Strahlung getroffen werden sollten.
Was genau ist Smartphone-Strahlung und wie wird sie gemessen?
Zunächst sei erwähnt, dass jedes Smartphone hochfrequentierte elektromagnetische Strahlen aussendet (für die Datenübertragung). Dies bedeutet, dass das Smartphone Strahlen aussendet, wenn es betrieben wird - und sogar auch dann, wenn es ausgeschalten ist oder der Standby-Modus genutzt wird. Da es sich hierbei jedoch um sehr schwache und nicht ionisierende Strahlung handelt, bei der keine elektrische Aufladung von Molekülen stattfindet, bestehe laut Bundesamt für Strahlenschutz nicht das Risiko, dass sich das Erbgut verändert und Krebs begünstigt wird. Die Strahlung des Smartphones wird durch den sogenannten SAR-Wert bemessen, der die spezifische Absorptionsrate beschreibt und bei den meisten Smartphones zwischen 0,14 und 1,75 Watt pro Kilogramm rangiert. Je höher dieser SAR-Wert ausfällt, desto stärker ist demnach die Strahlung, die von dem jeweiligen Smartphone ausgeht. Um die Handystrahlung möglichst gering zu halten, hat das Bundesamt für Strahlenschutz für jedes Smartphone einen international anerkannten Grenzwert von 2,0 Watt pro Kilogramm vorgeschrieben. Im Internet sind zahlreiche Suchmaschinen und Tabellen zu finden, die einen genauen Aufschluss über den SAR-Wert sämtlicher Smartphone-Modelle geben und auch über strahlungsarme Handys informieren.
Die Smartphone-Strahlung im Zentrum der Forschung
Das besonders leistungsfähige 5G-Netz ist gerade dabei den Mobilfunkmarkt zu erobern und setzt ganz neue Standards im Bereich der Datenübertragung. Doch mit diesem technologischen Fortschritt steigt auch die Skepsis der Verbraucher, die eine vermehrte Strahlenbelastung befürchten. Bis heute beschäftigen sich viele Forscher mit der Frage, ob Smartphone-Strahlung die Entstehung von Stresssymptomen, Krebs sowie anderen Krankheiten begünstigt.
Während einige Studien auf ein erhöhtes Krankheitsrisiko hindeuten, betonen andere Forscher wiederum, dass keine Korrelation zwischen der Smartphone-Strahlung sowie den genannten Krankheitsbildern besteht. Dennoch: Dass Smartphone-Strahlung selbst in geringer Dosis gefährlich sein kann, wurde bereits in vielen Studien nachgewiesen. Aus diesem Grund hat sich Stiftung Warentest erst im Jahre 2019 allen vorliegenden Studien angenommen, um eine genauere Aussage zur Gefährlichkeit von Smartphone-Strahlung treffen zu können.
Die Verbraucherorganisation kam hierbei zum Ergebnis, dass Smartphone-Strahlung laut aktueller Forschungsergebnisse derzeit als unbedenklich einzustufen ist. Dennoch weist das Bundesamt für Strahlenschutz darauf hin, dass Smartphones erst wenige Jahre auf dem Markt existieren, sodass derzeit keine verlässliche Aussage getroffen werden kann. Welche Vorsichtsmaßnahmen der Verbraucher daher in jedem Fall treffen sollte, ist in dem folgenden Abschnitt nachzulesen.
Einfache und wirkungsvolle Vorsichtsmaßnahmen
Der SAR-Wert eines Smartphones ist entscheidend: Zunächst sollte bei der Neuanschaffung eines Smartphones in jedem Fall der vorliegende SAR-Wert überprüft und berücksichtigt werden. Je niedriger dieser SAR-Wert ausfällt, desto geringer ist auch das vom Smartphone ausgehende Strahlenrisiko. Sowohl die Herstellerhinweise als auch verschiedene Listen im Internet informieren den Verbraucher über den genauen SAR-Wert des jeweiligen Smartphones. Eine ausreichende Distanz zwischen Smartphone und Körper ist wichtig: Die Strahlenbelastung kann um ein Vielfaches minimiert werden, wenn das Smartphone möglichst weit weg von Ohr gehalten wird. Daher empfehlen wir, für Telefonate ein zusätzliches Headset einzusetzen bzw. das Smartphone erst mit Einsetzen des Klingelzeichens ans Ohr zu halten. Weiterhin sollte das Smartphone nach Möglichkeit nicht direkt am Körper getragen, sondern in erster Linie in der Handtasche oder im Rucksack aufbewahrt werden. Nur bei gutem Empfang telefonieren: Je schlechter der Empfang vor Ort ausfällt, desto höher muss die Sendeleistung, also die Strahlung, des Smartphones ausfallen, sodass eine stabile Verbindung hergestellt werden kann. Daher sollte bei Telefonaten auf einen guten Empfang geachtet werden und Gespräche sollten nach Möglichkeit nicht dann erfolgen, wenn man sich gerade in einem Zug oder einem Tunnel aufhält.
Fazit: Nur Langzeitstudien ermöglichen eine verlässliche Aussage
Bisher gibt es keine eindeutigen Hinweise auf ein erhöhtes Risiko, das von der Smartphone-Strahlung ausgeht. Dennoch sollte bedacht werden, dass derzeit keine Langzeitstudien vorliegen und daher aktuell keine verbindliche Aussage zur Gefährlichkeit von Smartphone-Strahlung getroffen werden kann. Allerdings können sich Verbraucher bereits im Vorfeld über die Strahlenintensität ihres Smartphones informieren und ein paar einfache Vorkehrungen treffen, um die Strahlenbelastung deutlich zu minimieren.