Es klingt wie der amerikanische Traum. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Nein, ganz so hat sich die Geschichte der Familie Saier aus Gilching nicht zugetragen. Bemerkenswert ist dennoch, was die deutsch-türkische Kooperation aus Papa, Mama und Tochter in Punkto Eisherstellung auf die Beine gestellt hat.
Yasmin Saier ist Chefin der Piccolino-Eisdiele in Gilching
Leni Lehmann

Gilching – Es klingt wie der amerikanische Traum. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Nein, ganz so hat sich die Geschichte der Familie Saier aus Gilching nicht zugetragen. Bemerkenswert ist dennoch, was die deutsch-türkische Kooperation aus Papa, Mama und Tochter in Punkto Eisherstellung auf die Beine gestellt hat.

Während Schulabgänger erst mal überlegen, was sie beruflich einmal machen wollen, ist das für Yasmin Saier keine Frage mehr. Sie steht bereits als Chefin der „Piccolino-Eisdiele“ an der Römerstraße in Gilching voll im Berufsleben. Und dies nicht erst seit gestern. „Eis ist mein Leben seit ich auf der Welt bin“, erzählt sie begeistert. Nein, die Schule wurde dadurch nicht vernachlässigt. Im Vorjahr schloss die 18Jährige die Realschule mit einem Notendurchschnitt von 1,7 ab. Um aber später einmal Firma der Eltern, dazu gehören außer der Eisdiele in Gilching eine Eisfabrik in Münchner Ortsteil Lerchenau sowie eine Eisdiele in Johanniskirchen, übernehmen zu können, beginnt sie ab September eine Ausbildung als Büromanagerin bei Bertelsmann innerhalb des Verlegerdienstes in Gilching. „Eigentlich dauert die Ausbildung ja drei Jahre. Da mein Notendurchschnitt aber sehr gut war, wird sie auf zweieinhalb Jahre verkürzt“, freut sich Yasmin Saier.

Es ist nun 25 Jahre her, dass sich die Eltern Yüksel und Martin Saier entschlossen, in die Eisbranche einzusteigen. Der Eigentümer von „Engert Eis“ hatte dem Werkzeugmacher und der Expertin in einer Kunststofffirma damals angeboten, seine Eisfabrik inklusive Filialen zu übernehmen. Gleichwohl die Qualität des Eises bereits einen guten Ruf genoss, habe die Mama den Ehrgeiz entwickelt, im Laufe der Jahre ein „natürliches Eis“ ohne künstliche Aromen, ohne Zucker, zu 99 Prozent Glutenfrei und ohne Palmfett sowie veganes Eis ohne Ei und Milch und Fruchteis mit 27 Prozent Fruchtanteil, ein so genanntes Sorbet, herzustellen, schwärmt Yasmin. Und im Vanilleeis sei selbstverständlich nur echte Bourbon-Vanille. „Ich war schon als Kleinkind immer mit dabei, durfte probieren, als Jugendliche Verbesserungsvorschläge machen und auch schon in den Eisdielen beim Verkauf mithelfen.“

Und weil das Eis beim Verbraucher gut ankommt und immer wieder nach den Rezepten gefragt wurde, setzte sich Yüksel Saier hin und schrieb über viele Monate ein aufwendiges Werk unter dem Titel „Die Eisbibel“. „Das Buch ist zum Bestseller geworden und erscheint jetzt in der vierten Auflage“, freut sich Tochter Yasmin. Einmalig aber ist, dass die Eisdiele mit Liegestühlen unter den Kastanien zwar nur von 12.30 bis 19 Uhr geöffnet hat. Der Zugang zu den Spezialitäten aber rund um die Uhr und dies an 365 Tagen im Jahr, auch im Winter, ermöglicht wird. Dazu steht im vorderen Teil der Eisdiele, der vom ursprünglichen Laden nach Geschäftsschluss abgetrennt wird, eine Gefriertruhe mit portionsgerechten Abpackungen. Der Kunde bedient sich und wirft den vorgegebenen Betrag in eine Kasse. „Der Service läuft nun schon ein halbes Jahr einwandfrei. Unsere Kunden sind zuverlässig. Es hat noch nie auch nur ein Cent gefehlt.“ Die über der Tür sichtbar hängende Video-Kamera diene laut Yasmin Saier lediglich der allgemeinen Sicherheit und werde von den Kunden auch nicht als störend empfunden. LeLe  

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