Es war eine langwierige Geburt. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Seit Ende Mai lädt Familie Schlögl in ihr neu eröffnetes Hof-Café im Gilchinger Ortsteil Argelsried ein. Dort, wo früher Kühe gemolken wurden, werden heute herzhafte Gerichte, regionale Produkte sowie selbst gebackene Kuchen und Torten angeboten.
. Seit Ende Mai lädt Familie Schlögl in ihr neu eröffnetes Hof-Café im Gilchinger Ortsteil Argelsried ein.
LeLe

Gilching – Es war eine langwierige Geburt. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Seit Ende Mai lädt Familie Schlögl in ihr neu eröffnetes Hof-Café im Gilchinger Ortsteil Argelsried ein. Dort, wo früher Kühe gemolken wurden, werden heute herzhafte Gerichte, regionale Produkte sowie selbst gebackene Kuchen und Torten angeboten.

Der 62Jährige Leonhard Schlögl ist das, was man als einen passionierten Bauern nennt. Von Kind an stand für ihn fest, den Hof mit 40 Hektar Grund und einem florierendem Milchviehbetrieb in fünfter Generation weiterzuführen. Ja, hätten sich die Zeiten nicht zum Nachteil der Familien-Betriebe geändert. Wie viele andere Landwirte auch, mussten er und seine Familie überlegen, wie in Zeiten von Massentierhaltung und Dumpingpreise zu überleben. Auch wenn es schwerfiel, die Viehhaltung wurde 2016 aufgegeben und nun geplant, wie sich die Stallanlagen sinnvoll und auch wirtschaftlich anderweitig nutzen lassen. Der Ideen gab es viele. Letztendlich aber blieb zur Freude von Tochter Maria Schüttler das „Café am Schlöglhof“ übrig.

Gleichwohl sie Spaß an ihrem Beruf als Physiotherapeutin hatte, die Herausforderung als Wirtin im eigenen Café auch die Richtung bestimmen zu können, gefiel der 30Jährigen. Zusammen mit Mama Martina, die sich heute im Hof-Café engagiert, besuchte Maria Schüttler Fachseminare, um alles über Raumplanung, Gestaltung, Steuerrecht und Finanzierung zu erfahren, absolvierte einige Hauswirtschaftskurse und schaffte auch Prüfung zur Wirtin. Der Aufwand hat sich gelohnt. Im modernen Cafè-Ambiente mit 70 Plätzen, erinnern nur noch die Fensterrahmen des alten Kuhstalls an frühere Zeiten. Das gesamte Ensemble besteht neben dem Café noch aus einer Außenterrasse, einem Seminarraum mit 40 Plätzen sowie vier Ferienwohnungen.

Generell aber wurde bei der Möblierung Wert auf eine gelungene Mischung zwischen Alt und Neu gelegt. Was ganz im Sinne von Leonhard Schlögl ist. Er macht sich nicht nur im Café als Servicekraft nützlich, wenn Zeit bleibt, führt er die Gäste auch gerne im Haus herum. „Schaungs, kennas den Schrank?“. Nein, dieser wunderschöne alte Bauernschrank sagt vielen nichts mehr. „Der stand über Jahrzehnte in der Argelsrieder Gaststätte an der Römerstraße. Als damals Familie Müller ihre Traditionsgaststätte für einen Neubau aufgeben musste, übernahm ich das Möbelstück“, erklärt er seinen Gästen stolz. Und so finden sich verteilt auf Hof und Hofladen noch etliche Relikte aus längst vergangenen Zeiten. „Ja, wir haben Wert auf Tradition gelegt, aber es herrscht auch viel frischer Wind“, betont Maria Schüttler. Insbesondere legt sie Wert auf die Herkunft der Produkte, die verarbeitet werden oder aber auch gekauft werden können. „Wir investieren viel Zeit in die Auswahl und bevorzugen natürlich regionale Milch, Eier, Käse, Kaffee, Fleisch- und Wurstwaren.“ Nicht ohne Stolz erzählt sie außerdem, dass sowohl die Kuchen wie auch Torten aus eigener Backstube stammen. Nachdem die Viehhaltung eingestellt wurde, hat Leonhard Schlögl komplett auf Ackerbau umgestellt. Sorge um die Nachfolge hat er mit Blick auf seinen zweijährigen Enkel Jakob nicht. Wuselt der Knirps doch schon heute gerne in Opas Nähe herum, um ihm bei den landwirtschaftlichen Arbeiten eifrig zur Hand zu gehen.

Geöffnet hat der „Schlögl-Hof“ an der Dorfstraße 2 A jeweils donnerstags und freitags von neun bis 18 Uhr und am Samstag von neun bis 16 Uhr sowie auf Anfrage für Feste und Feiern. LeLe              

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Italienische Gaumenfreuden unweit von Fürstenfeldbruck entdecken

Wer aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck kommt und hin und wieder die pulsierende Landeshauptstadt besucht, kennt die Suche nach dem passenden Abendessen nur zu gut. München bietet zahlreiche gastronomische Möglichkeiten, doch gerade bei der Fülle an Angeboten fällt die Entscheidung oft schwer.

Flexible Entsorgung ohne Container revolutioniert den Markt

Die Entsorgung von Bau- und Gartenabfällen stellt Hausbesitzer und Handwerker vor Herausforderungen. Traditionelle Container benötigen Stellplatz, müssen genehmigt werden und sind oft überdimensioniert für kleinere Projekte.

Spezialisierte Augenheilkunde für überregionale Patienten

Die Augenarztpraxis in Bad Tölz hat sich weit über die Grenzen des Oberlandes hinaus einen Namen gemacht. Mit ihrer hochmodernen Ausstattung und dem umfassenden Behandlungsspektrum zieht sie Patienten aus ganz Oberbayern an, die spezialisierte augenmedizinische Versorgung suchen.

Gesundheitsorientiertes Training statt klassischer Muckibude

Die Fitnesslandschaft wandelt sich. Während früher schwere Gewichte und lange Cardio-Einheiten im Vordergrund standen, suchen immer mehr Menschen nach ganzheitlichen Trainingskonzepten. Besonders im Landkreis Fürstenfeldbruck und in Gröbenzell zeigt sich dieser Trend deutlich.

Die wachsende Bedeutung alternativer Bestattungsformen

Naturbestattungen gewinnen in Bayern zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Menschen wünschen sich einen Abschied inmitten der Natur, fernab traditioneller Friedhöfe. Diese Form der Beisetzung spricht besonders jene an, die zu Lebzeiten eine tiefe Verbundenheit zur Natur verspürten.

Expertenrat aus der Metropole für stilbewusste Landkreisbewohner

Die warme Jahreszeit bringt nicht nur Sonnenschein und längere Tage, sondern auch frische Impulse für die persönliche Stilfindung. Während viele Bewohner des Landkreises Fürstenfeldbruck ihre Friseurbesuche oft in der näheren Umgebung planen, lohnt sich manchmal der Blick über die Landkreisgrenzen hinaus.

Die Herausforderung enger Baugrundstücke in Fürstenfeldbruck

In den dicht bebauten Ortsteilen wie Germering, Puchheim oder Olching wird Bauland immer knapper. Viele Grundstücke sind schmal geschnitten oder von bestehender Bebauung umgeben. Die Zufahrt erfolgt oft über schmale Wege zwischen Nachbarhäusern.

Insbesondere bei größeren Vorhaben ist es von Bedeutung, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Art von Planung es sich handelt. Das können eine Baumaßnahme, ein Umbau oder eine Firmengründung sein. Eventuell finden in bereits bestehenden Unternehmen auch größere innerbetriebliche Umstrukturierungen statt.