
Fürstenfeldbruck – Auf der Basis einer Sondergenehmigung des Landratsamts Fürstenfeldbruck darf das Stoff-Geschäft Stoffe Egert in der Augsburger Straße in FFB ab dem 14. April wieder seine Ladentüren öffnen. Begründet wird dies durch die Material-Unterstützung, die das Geschäft durch den Verkauf von Stoffen und Nähutensilien für das Anfertigen von Behelfsmasken bietet.
Das Geschäft, das als Familienbetrieb schon über 50 Jahren in Fürstenfeldbruck niedergelassen ist, wird ab Osterdienstag die bei vielen Näherinnen heftig nachgefragten Stoffe, Gummis und auch Garne für die Behelfsmasken direkt im Laden verkaufen. „Unser Telefon ist in den letzten Tagen heiß gelaufen, wir haben jede Menge Bestellungen für Stoffe, Gummis und sogar Nähmaschinen bekommen“, verrät uns die Inhaberin Juliane Egert. „Da unser Laden geschlossen war, haben wir die Telefon- und Email-Bestellungen über den Paketversand verschickt – was lange dauert und ziemlich viel Aufwand für uns bedeutet.“
Mit der neuen Regelung kann das Team ab dem 14. April wieder aufatmen. Online-Bestellungen wird und kann es laut Juliane Egert gerne auch weiterhin geben, aber der Verkauf im Laden ist für Kunden und Verkäufer schon sehr viel angenehmer. „Wir beschränken uns ausschließlich auf Material für die Behelfsmasken, unser Studio mit den Dirndlstoffen im Obergeschoss bleibt geschlossen“, so Juliane Egert weiter. „Alle Mitarbeiter tragen selbstgenähte Masken in unseren Firmenfarben und achten extrem auf Abstand und Hygiene“.
Die ab Dienstag geltenden Öffnungszeiten hat das Geschäft selbst festgelegt, zunächst will man täglich von 10 bis 13 Uhr öffnen. „Sollte der Andrang zu groß werden, sind wir flexibel und werden so lange da sein, wie wir gebraucht werden“, meint die Inhaberin. „Unsere Nähmaschinen-Reparaturwerkstatt war ja nicht geschlossen und hat die Kunden bisher über telefonisch vereinbarte Übergabetermine bedient. Das werden wir unabhängig von den Öffnungszeiten auch für unsere Stoffe und Nähutensilien machen“. Alles im Rahmen der gesetzlichen Ladenschluss-Gesetze, versteht sich. Sie selbst wird immer vor Ort sein und für Fragen und Nähprobleme zur Verfügung stehen.
„Die Schließung hat uns schon sehr getroffen und meine Verkäuferinnen sind seit der offiziellen Schließung in Kurzarbeit“, erzählt die Chefin. „Nur Reparaturen und der Online-Verkauf von Dirndlpaketen würden nicht ausreichen, um den Betrieb am laufen zu halten“. Besonders bei Dirndl-Liebhabern ist Stoffe Egert seit Jahren ein Begriff, die besonders hochwertigen Dirndl- und Trachtenstoffe aus Fürstenfeldbruck sind deutschlandweit und auch im Ausland beliebt.
„Einige Bestellungen von Dirndlpaketen kamen schon über meine Facebook- und Instagram-Seite rein, aber das Zeigen von Stoff-Alternativen per Video-Chat oder Fotos per Email ist schon mühsam“, meint Juliane Egert. „Insofern freue ich mich jetzt schon auf die Zeit, wo alles wieder einigermaßen normal abläuft. Ich bin schon froh, dass durch die selbstgenähten Behelfsmasken das Geschäft ein wenig belebt wird“.
Also ran an die Nähmaschine und Behelfsmasken nähen! Viele haben jetzt ja ohnehin mehr Zeit für Hobbies und die Masken werden wir wohl schon bald brauchen. Gut, wenn man das selber machen und eventuell noch kreative oder witzige Umsetzungen produzieren kann. Und wenn die Nähmaschine nach Jahren des Keller-Daseins nicht mehr so will: Das Werkstatt-Team von Stoffe-Egert hilft weiter – auch wenn Sie andere Stoff-Projekte realisieren wollen.