Wie steht es um die Hofläden im Landkreis Fürstenfeldbruck während der Corona-Pandemie? Dieser Frage ist der Allinger Landtagsabgeordnete Hans Friedl nachgegangen und hat zu einem Gespräch mit den Betreibern von Hofläden zur Familie Unglert nach Puchheim eingeladen.
(von links): Doris Reichlmayr (Engelsberger Hofladen), Sepp Unglert (Biolandhof Unglert), Sophie Braumiller (Braumiller-Hof), Hans Friedl (Landtagsabgeordneter) und Sabine Hartl (Hartl-Hof)
Gottfried Obermair

Puchheim - Wie steht es um die Hofläden im Landkreis Fürstenfeldbruck während der Corona-Pandemie? Dieser Frage ist der Allinger Landtagsabgeordnete Hans Friedl nachgegangen und hat zu einem Gespräch mit den Betreibern von Hofläden zur Familie Unglert nach Puchheim eingeladen.

Grundsätzlich stellen die Hofladenbetreiberinnen und -betreiber fest, dass die Leute in Zeiten von Corona mehr kochen und somit mehr Lebensmittel einkaufen. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Gastronomie nicht geöffnet hat. Dennoch wird diese Tendenz genau beobachtet und bewertet. Man habe zwar mehr Kunden gewinnen können, aber ob die auch nach Corona weiter in den Hofläden einkaufen, bleibt abzuwarten. Jedoch wird sehr wohlwollend registriert, dass die Menschen die Wertschätzung des Produktes mehr anerkennen als vor der Corona-Zeit. „Aus diesem Grund müssen wir unsere Kunden halten und die, die vielleicht abspringen wieder zurückgewinnen“ so Josef Unglert. Demgegenüber könnten lange Warteschlangen und Wartezeiten aufgrund der harten Hygieneregeln bei einem länger anhaltenden Lockdown mittel- und langfristig dazu führen, dass Kunden abspringen und sich wieder mit Billigprodukten versorgen, so die Sorgen und Bedenken

Was auch festgestellt wurde ist die Tatsache, dass der Umgangston in den Läden etwas härter wird. „Wir merken, dass die lang anhaltende Pandemie mit all ihren Einschränkungen an die psychischen Grenzen der Menschen gehen“, sind Doris Reichelmayr einig. Auch wird dem Verkauf wie zum Beispiel die Kontrolle der Hygienevorschriften zugemutet. Dieser Aufgabe ist sehr schwierig nachzukommen, denn wenn sich die Verkäuferin mit einem Kunden beschäftigt, kann sie nicht gleichzeitig kontrollieren, ab Abstände oder das Tragen der Masken von allen eingehalten wird.

Sabine Hartl freut sich auf eine Rücknahme von Beschränkungen in Zusammenhang mit ihrem Erlebnisbauernhof, der derzeit den Kindern nicht angeboten werden kann. „Die Kinder wollen die Tiere sehen und warten nur darauf, dass wir unseren Erlebnisbauernhof wieder öffnen dürfen“, so die Betreiberin des Hartl-Hofes.

Für Sophie Braumiller ist der Online-Verkauf inzwischen ein gutes Mittel, Umsätze zu generieren. Ob sich auch diese Art des Vertriebes dauerhaft bewährt, wird die Zeit nach Corona zeigen. „Grundsätzlich ist es so, dass wir uns in jeder Beziehung auf unsere Kunden laufend einstellen müssen und das auch laufend tun“, so die Jungunternehmerin. Erfreulich ist der Rückgang von Verpackungsmaterial festzustellen. Viele Kunden bringen ihr Behältnis von zu Hause mit. Sogar leere Eierschachteln finden Verwendung beim Einkauf.

Als Mitglied im Umwelt- und Verbraucherschutz im Bayerischen Landtag versicherte Friedl, dass er deutlich hinter der Landwirtschaft und seinen regional erzeugten Lebensmitteln stehe. Für seine Arbeit im Bayerischen Landtag sind solche Rückmeldungen sehr wichtig. Das sieht auch Unglert so, der abschließend an Friedl den allgemeinen Wunsch richtete, dass die Landwirtschaft und die Betreiber der Hofläden einen Ansprechpartner benötigen und den in Friedl sehen, der selbst die Landwirtschaft mit Viehhaltung im Vollerwerb betrieb und jetzt Nebenerwerbslandwirt ist. Genau dieser wichtige Austausch sollte von Friedl regelmäßig, nach Corona hoffentlich in größerer Runde durchgeführt werden.

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Fürstenfeldbruck – Nach ihrer Klausurtagung in St. Afra am 2. Novemberwochenende luden Stadträte der Brucker Bürgervereinigung (BBV) zu einem informativen Pressegespräch mit den Fraktionsvorsitzenden Karl Danke, Karin Geißler und Irene Weinberg (Stellvertreterin) sowie Lisa Rubin (Jugendreferentin) ein.

Starnberg - Am Donnerstagabend hat Landrat Stefan Frey die Kulturpreise des Landkreises Starnberg 2024 verliehen. Dokumentarfilmerin Daria Kuschev wurde für ihre feinfühlige Art, mit der sie Menschen und deren Schicksale in den Fokus stellt, mit dem Kulturpreis ausgezeichnet.

Landkreis – Das Angebot an den Mobilitätspunkten im Landkreis Fürstenfeldbruck wird erweitert. Seit 21. Oktober stehen die ersten Räder des E-Lastenradsharing-Angebots an Mobilitätspunkten in den vier Städten im Landkreis allen Mitbürgern zur Verfügung. Nach erfolgreicher Pilotphase ist das System nun eingeführt worden.

Fürstenfeldbruck – Der Landkreis Fürstenfeldbruck hat erneut junge Talente für ihre kreativen Leistungen gewürdigt. Das Planungsteam des Jugendkreistags und Landrat Thomas Karmasin zeichneten die Gewinner des Jugendkulturpreises aus.

Fürstenfeldbruck - Die Jahresabschlussfeier der Bauinnung Fürstenfeldbruck fand am Freitag, den 22. November 2024 im Restaurant Vierwasser statt. Die gut besuchte Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Obermeister Markus Krabacher, der einen Überblick über die aktuelle Lage am Bau geben hat.

Puchheim - Nach über 35 Jahren als Vorsitzender der Bauernquelle hat Josef Unglert aus Puchheim, sein Amt in jüngere Hände gelegt. Der landwirtschaftliche Direktvermarkterverein, der auch den wöchentlichen Bauernmarkt organisiert, hat jetzt für seinen scheidenden Gründungsvorstand ein zünftiges Fest veranstaltet.

Fürstenfeldbruck – Ein historischer Wechsel fand am Dienstagabend an der Spitze der Brucker Kreishandwerkerschaft statt. Bei den im Mittelpunkt stehenden Neuwahlen wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Brucker Kreishandwerkerschaft mit Friseur-Obermeisterin Bettina Zellhuber aus Olching eine Frau zur Kreishandwerksmeisterin gewählt.

Türkenfeld – Schaukeln, herumtoben, in einem Spielhaus herumklettern, für Kinder im Türkenfelder Altort ist das ab sofort wieder möglich. Der Spielplatz im Duringveld wurde saniert und mit neuen Geräten ausgestattet. Geeignet ist das Areal vor allem für kleinere Kinder. Die alten, marode gewordenen Geräte waren bereits vor einigen Monaten abmontiert worden.