Pizza aus dem Holzofen ist nur eins der kulinarischen Highlights am Gymnasium Gröbenzell. Von links: Der stellvertretende Schulleiter Boris Hackl, Alfons Schubeck, Mensapächter Dietmar Gröbl und Ofenbauer Fritz Kruckemeyer.
ak
Schuhbeck in der Schule
Starkoch Alfons Schuhbeck im Gymnasium? Schüler, die zu Mensapreisen auf Sterneniveau bekocht werden? Absurd? Vielleicht, aber Tatsache.
Eine der wohl modernsten Schulküchen findet man seit diesem Schuljahr im Landkreis Fürstenfeldbruck, nämlich am Gymnasium in Gröbenzell. Und kein Geringerer als Alfons Schuhbeck unterstützt das Projekt. „Ich helfe wo immer ich kann“, betont er immer wieder.
 
Die ganze Geschichte
Am vergangenen Mittwoch hatte das Gymnasium Gröbenzell zu einer großen Pressekonferenz geladen – die Aula war voll besetzt mit Presse, Klassensprechern, Lehrkräften, interessierten Eltern und Lehrern.
An diesem Vormittag wurde offiziell das neue Mensakonzept vorgestellt – und das ist nun wirklich etwas ganz Besonderes. Auf dem Podium saßen neben dem stellvertretenden Schulleiter Boris Hackl, der die Moderation übernommen hatte, Schulleiter Herrmann Baumgartner, Staatssekretär am Kultusministerium, Georg Eisenreich, die Kreistagsreferentin für Schulen, Michaela Radykewicz, und Schülersprecher Ludwig Pöllmann. Die Hauptpersonen dieser Runde waren jedoch Alfons Schuhbeck und Mensachef Dietmar Gröbl.
Radykewicz erklärte die Hintergründe: G8 hatte vorgeschrieben, dass jedes Gymnasium eine Mensa haben müsse. Wegen mangelnder Erfahrung habe man meist auf Aufwärmküchen zurückgreifen müssen. „Mittlerweile“, sagt sie nicht ohne Stolz, „gibt es im Landkreis sechs Frischküchen.“ Die sicherlich modernste davon befindet sich in Gröbenzell.
 
Dietmar Gröbl – Mensachef und Visionär
Erst im Juni war die Ausschreibung erfolgt. Dietmar Gröbl hatte sich beworben und sein Konzept hatte auf ganzer Linie überzeugt – dabei kommt Gröbl aus einer völlig anderen Branche. Er ist Inhaber des Epson Solutions Centers in Gröbenzell. „Ich bin ein Technikfreak“, sagt er – und ein Visionär. Das sagen andere.
„Er hat gefühlte 50 Kochkurse bei mir belegt“, schmunzelt Schuhbeck. „Bei den ersten 20 habe ich ihn gar nicht bewusst wahrgenommen, dann sind wir irgendwann ins Gespräch gekommen. Wenn einer so mutig in ein solches Vorhaben hinein stapft, dann kann er mit meiner vollen Unterstützung rechnen“.
 
Ein eigener Pizzaofen
Gröbl hat viel in die Küche investiert, „alles sollte optimiert sein“, sagt er. Sogar eine eigene Mühle für das Mehl und eine Nudelproduktion gibt es. Er hat Köche, ja sogar einen Konditormeister angestellt. „Wo kann man heutzutage besser investieren, als in unsere Kinder“, sagt Gröbl voller Überzeugung. Gekocht wird nach Schuhbecks Vorgaben – Nährstoffe und Vitamine sollen erhalten bleiben, Gewürze optimal eingesetzt werden. Das ist auch der Grund, warum Schuhbeck selbst zu hundert Prozent hinter diesem Projekt steht. Schuhbeck ist begeistert: „Kompliment! Das Ganze lief so unbürokratisch und unkompliziert ab – das bin ich von Lehrern gar nicht gewohnt“, sagt er augenzwinkernd.
Besonderes Highlight ist der original toskanische Pizzaofen auf dem Pausenhof, der an diesem Vormittag offiziell eingeweiht wurde. Der Ofen wurde von einem P-Seminar wohlgemerkt während der Sommerferien gebaut. Den Ofen besorgt hatte Ofenbauer Fritz Kruckemeyer aus Deisenhofen. Kruckemeyer hatte einst für den stellvertretenden Schulleiter Boris Hackl einen Ofen gebaut. So war der Kontakt zustande gekommen. „Mir hat es in den Fingern gejuckt“, schmunzelt Kruckemeyer, „aber natürlich haben die Schüler den ganzen Ofen selbst gemauert.“
 
Ziel erreicht
Die Bauzeit war knapp bemessen: Man hatte lediglich die sechs Wochen der Sommerferien Zeit. Schulleiter Hermann Baumgartner lacht: „Meine größte Sorge war, dass wir den Schülern am 15. September nichts zu essen anbieten können“. Diese Befürchtung war im Nachhinein völlig unbegründet. Im nächsten Sommer soll eine zweite Ausgabestation eingerichtet werden.
Ein Essen kostet 3,90 Euro, dieser Preis wäre ohne Subventionen von Seiten des Landkreises nicht möglich. Es werden kleinere Portionen auf die Teller gepackt, die Schüler können sich jederzeit mehr holen. „Auch das ist Nachhaltigkeit – so wird viel weniger weggeworfen“, erklärt Gröbl.
Das neue Konzept findet großen Anklang bei den Schülern:  Mittlerweile werden täglich zwischen 200 und 250 Portionen mehr pro Tag ausgegeben als früher. „Das belegt“, so Schulleiter Hermann Baumgartner, „dass der neue Weg auch bei den Schülern ankommt“. Ziel erreicht. Note eins.
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