Puchheim - Wieder einmal gelang es einem falschen, betrügerischen Handwerker, dieses Mal in Gestalt eines angeblichen Rohrreinigungsspezialisten einem ahnungslosen Opfer fast 750 Euro für völlig überteuerten Dienst aus der Tasche zu ziehen.
Bei seinem Opfer handelt es sich um eine 50-Jährige aus Puchheim, die am vergangenen Freitag, den 14.05.2021 gegen 11.30 Uhr über via Google wegen eines verstopften Abwasserrohres extra einen ortsansässigen Sanitärdienst in Puchheim suchte und ihr exakt ein Treffer nach ihrem Suchparameter mit dem Ort präsentiert wurde. Die Puchheimerin rief die genannte Firma unter der angegebenen Handynummer an und erteilte ihr sofort einen Auftrag, der bei 149 Euro liegen sollte. Einige Zeit später stand ein ca. 25 jähriger Mann vor ihrer Türe, der sich mit einer Spirale sofort an die Arbeit machte und tatsächlich nach einiger Zeit den Abfluss wieder frei brachte.
Doch die böse Überraschung folgte auf dem Fuß, denn die nun fällige Rechnung belief sich statt der vereinbarten 149 Euro auf stattliche 749,58 Euro, die Lohnkosten wurden pro Viertelstunde mit 120 Euro in Rechnung gestellt. Der Betrag sollte von der verdutzten Frau sofort in bar oder per EC-Karte bezahlt werden. Die Puchheimerin bezahlte per EC-Karte auf einem vom dem Betrüger mitgebrachten mobilen Ec-Kartengerät.
Als Rechnung erhielt die Frau nur einen handschriftlich ausgefüllten Vordruck bei dem sogar die genannte Firma nur handschriftlich mit einer nicht existierenden Münchner Postleitzahl eingetragen wurde. Bei der gestrigen Anzeigenaufnahme stellte sich heraus, dass die Empfänger-IBAN bereits wiederholt in gleichgelagerten Fällen in Bayern aufgefallen ist. Alleine im Bereich der Polizeiinspektion Germering kam es in den letzten Wochen zu vier ähnlich gelagerten Fällen, in denen falsche Handwerker für einfach gelagerte Tätigkeiten völlig überteuerte Beträge abkassierten.
Präventionstipp:
Gerade bei der geläufigsten Suchmaschine im Internet werden Handwerkerleistungen z. B. Rohrreinigungen, die vielleicht eine gewisse Eile haben oder auch als Notdienst gesucht werden oftmals an „oberster Stelle“ angezeigt und führen oft zu ähnlichen Anbietern wie es in diesem Fall geschehen ist. Eine Recherche in altherkömmlichen Branchenverzeichnissen in Anzeigenblättern ist hier oft die bessere Alternative. Andreas Ruch/PI Germering