Das Landratsamt muss alle zwei Wochen 50 Geflüchtete unterbringen, es steht zu befürchten, dass diese Zahl steigen wird. Seit Beginn des Ukrainekriegs im Februar letzten Jahres sind 42 zusätzliche Unterkünfte akquiriert worden mit 831 Plätzen.
Das Landratsamt muss alle zwei Wochen 50 Geflüchtete unterbringen, es steht zu befürchten, dass diese Zahl steigen wird.
Amper-Kurier

Fürstenfeldbruck - Das Landratsamt muss alle zwei Wochen 50 Geflüchtete unterbringen, es steht zu befürchten, dass diese Zahl steigen wird. Seit Beginn des Ukrainekriegs im Februar letzten Jahres sind 42 zusätzliche Unterkünfte akquiriert worden mit 831 Plätzen.

Einige große Unterkünfte waren nur kurzfristig nutzbar, etwa der Amperpark in Emmering oder auch eine Unterkunft in Maisach. Auch viele kleinere Unterkünfte sind nur für jeweils begrenzte Zeiträume nutzbar. Die in der Immobilienakquise tätigen Kollegen müssen ähnlich Sisyphus immer wieder Ersatz für auslaufende Objekte schaffen und natürlich zusätzliche Unterkünfte für die neuankommenden Flüchtlinge.

Die Gesamtzahl der Unterkünfte beträgt derzeit 80 mit rund 2.260 Plätzen, darunter ein Zelt. In diesen 80 Unterkünften leben rund 2.200 Geflüchtete, davon sind mehr als 1000 sog. „Fehlbeleger“, das sind Personen, die nicht in der Unterkunft leben müssen und ausziehen sollen, aber keinen Wohnraum finden. Da keine neuen Objekte schnell genug bezugsfertig sind, mussten und müssen weitere zusätzliche Plätze in den bestehenden Unterkünften geschaffen werden.

Die Akquise gestaltet sich für das staatliche Landratsamt schwierig. Weder verfügt es über eigene Liegenschaften noch über die Planungshoheit. Es ist also darauf angewiesen, dass Dritte geeignete Objekte überlassen und dass die Gemeinden keine Steine in den Weg legen. Die Gemeinden und Städte können allerdings ihrerseits die Folgen des Zuzugs von Geflüchteten oft auch nicht mehr stemmen, etwa im Bereich der Kindertagesstättenplätze.

Es gibt Konstellationen, in denen die Anbieter nur im Einvernehmen mit der Gemeinde ihr Angebot aufrechterhalten, die Gemeinde aber ablehnt und der Anbieter sein Angebot zurückzieht. Es gibt weitere Konstellationen, in denen mit Versagung des Einvernehmens und Veränderungssperren die Gemeinden ihre ablehnende Haltung klarmachen. Landrat Thomas Karmasin hat einerseits Verständnis für die Bürgermeister, andererseits muss er als Chef des staatlichen Landratsamts seine eigene – unter der derzeitigen Aufgabenverteilung im Grunde längst nicht mehr lösbare – Aufgabe im Blick behalten.  „Ich sehe mich in einer Zwangslage, die es nicht erlaubt, auch noch so verständliche Anliegen der Bürgermeister zulasten auch nur eines einzigen zusätzlichen Platzes zu berücksichtigen. Wir müssen alles Geeignete nehmen.“

Für Mitte November ist ein nächster Bus mit 50 unterzubringenden Personen angekündigt. Dieser wird voraussichtlich in zusätzliche Plätze in vorhandenen Unterkünften untergebracht. Kommen weiter im Zwei-Wochen-Rhythmus Busse, so soll der übernächste Bus zunächst ein Zelt auf dem Gelände des Landratsamts beziehen. Das Zelt wird ab Mitte der KW 45 errichtet mit ca. 40 bis 50Plätzen. Das Landratsamt rechnet mit der Beziehbarkeit spätestens Anfang Dezember. Vier Sanitärcontainer ergänzen die Anlage. Die Hoffnungen der staatlichen Unterbringungsbehörde liegt in dem Antrag auf Mitnutzung von Liegenschaften der Bundeswehr im Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Dies würde für einige Zeit helfen, bis dann auch weitere in Planung befindliche Unterkünfte bezugsfertig sind.

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