ak
Fürstenfeldbruck - Besser hätte ein Lehrbeispiel an der Polizeischule während der Ausbildung auch nicht sein können. Denn dort verstecken die Polizeilehrer gerne mal Waffen und gefährliche Gegenstände in Übungsfälle, um die Auszubildenden auf etwaige Gefahren zu sensibilisieren.
Doch diesmal war es für einen 22-jährigen Polizeibeamten, der gerade bei der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck sein Praktikum absolviert, die pure Realität.
Eine Verkehrsteilnehmerin meldete der Polizei am Samstag, 4. Juli, gegen 16.30 Uhr einen Fahrzeugführer, der auf der B471 in Schlangenlinien fährt. Das Fahrzeug konnte dann schnell von einer Streife der Fürstenfeldbrucker Polizei festgestellt werden; den jungen Polizeipraktikanten begleitete ein erfahrener Dienstgruppenleiter. Da der Fahrer die ersten Anhaltesignale ignorierte, musste er schließlich überholt werden und konnte in der langgezogenen Ausfahrt zum Gewerbegebiet Hasenheide gestoppt werden. Jetzt ging alles ganz schnell. Mützen auf und von beiden Seiten ans Fahrzeug herangetreten. Während der Polizeihauptkommissar die Kontrolle und Befragung des Fahrers durchführte, sicherte der junge Streifenpartner mit der Hand an seiner Waffe die Szene. Aufgrund des festgestellten Alkoholgeruchs wurde der 52-jährige Fürstenfeldbrucker aus dem Fahrzeug gebeten. Um jegliche Gegenwehr zu unterbinden, fasste ihn der Dienstgruppenleiter am rechten Arm. Sein junger Streifenpartner umfasste gleich den linken Arm und griff auf etwas Hartes, was der Form nach einer Pistole entsprach. Geistesgegenwärtig rief der junge Kollege laut „Vorsicht Schusswaffe!“, worauf die beiden Beamten den Mann sofort zu Boden brachten und am Bauch liegend fixierten. Jetzt wurde die Pistole, die der 52-Jährige in seinem linken Jackenärmel versteckt hatte, vorsichtig hervorgeholt. Es handelte sich tatsächlich um eine scharfe 9 mm Luger, die er im schussbereiten und entsicherten Zustand mit Mündung nach vorne in seinem Jackenärmel versteckt mitführte. Die Polizei verwendet ebenfalls dieses Kaliber. Wie sich später herausstellte, hatte der Mann als Sportschütze die Waffe in legalem Besitz, hätte sie jedoch unter keinen Umständen so bei sich führen dürfen. Zudem wurde bei ihm noch eine Alkoholisierung von 2,2 Promille festgestellt. Pistole und Führerschein sind jetzt erstmal weg. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden bei ihm dann noch 105 Schuss Munition und eine größere Messersammlung sichergestellt. Die unterschiedlichen Dolche und Bajonette müssen noch auf ihre Legalität überprüft werden. Der Polizeihauptmeister lobt seinen Praktikanten: „Mein junger Streifenpartner hat sich in Bezug auf die Eigensicherung tadellos und vorbildlich verhalten. Ich habe mich in keiner Sekunde gefährdet gefühlt.“ Im März 1989 wurde ein 27-jähriger Polizeibeamter in Fürstenfeldbruck während der Aufnahme einer Trunkenheitsfahrt erschossen.
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Fürstenfeldbruck – Landrat Thomas Karmasin hat im Rahmen einer Feier im Landratsamt Fürstenfeldbruck zusammen mit Kreisbrandrat Christoph Gasteiger zahlreiche Feuerwehrleute geehrt. Die beiden zeichneten die Frauen und Männer für ihre langjährige aktive Mitgliedschaft bei den Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Fürstenfeldbruck aus.

Fürstenfeldbruck – Fürstenfeldbruck ohne die Amper? Das wäre, wie wenn die pulsierende Lebensader der Stadt fehlen würde. Mit dem Amperschwimmen will die Brucker Bürgervereinigung darauf aufmerksam machen, wie wichtig und prägend der Fluss für Fürstenfeldbruck und weit über den Landkreis hinaus ist.

Gilching – Beim Sozialdienst Gilching fand ein Führungswechsel im Pflegebereich statt. „Ja, unser Führungsteam hat sich sehr verjüngt“, erklärte Vorstand Thomas Müller. Zum Wechsel sei es gekommen, da langjährige Mitarbeiter in Rente gegangen sind beziehungsweise sich beruflich veränderten.

Fürstenfeldbruck – Von der diesjährigen Generalversammlung des Bundes der Selbständigen in Bayern (BDS Bayern) am 27. und 28. Juni in Landshut kehrte Brucks Gewerbeverbands-Vorsitzender Franz Höfelsauer überraschend mit einer großen Auszeichnung für den Brucker Ortsverband zurück.

Fürstenfeldbruck – Ungewöhnlicher Vorgang an der Offizierschule: eine schwarz-rot-goldene Truppenfahne mit Bundesadler wird vor der angetretenen Truppe feierlich eingerollt und in einem schwarzen Stoffsack verpackt.

Fürstenfeldbruck – Im Juni feierte die Oberbayerische Heimstätte (OH) gemeinsam mit den neuen Mietern den erfolgreichen Abschluss des Neubauprojekts Am Sulzbogen.

Oberweikertshofen – Symbolisch setzte Landrat Thomas Karmasin gemeinsam mit dem Baureferenten des Landkreises, Johann Wörle, und Egenhofens Bürgermeister Martin Obermeier Ende Juni den ersten Spatenstich für den Neubau eines Geh- und Radwegs zwischen Oberweikertshofen und Waltenhofen.

Puchheim – Der Puchheimer Wildbienengarten wurde im Jahr 2021 eingeweiht. Er ist ein Projekt des Umweltamts und wurde zusammen mit Wildbienenexpertin Anke Simon von Bund Naturschutz konzipiert. Auf der mehr als 1.000 Quadratmeter großen Fläche wurde ein Sandarium, verschiedene Blühflächen, eine Kräuterspirale und eine Wildbienennisthilfe angelegt.