
Die Idee „suspended Coffee“ kommt aus Neapel, Italien. Dort bezahlten nach dem zweiten Weltkrieg die wohlhabenderen Bewohner zwei Tassen Espresso, tranken aber nur eine. Die zweite Tasse kam Bedürftigen zugute, die sich den Espresso nicht leisten konnten.
Für die Bedürftigen sind in der Sozial-Boutique „Schicki Micki“, der Tafel und im Sozialzentrum Gutscheine hinterlegt, mit denen die „aufgeschobene“ Tasse eingelöst werden kann. Dabei kann jeder selbst entscheiden, ob er seinen Kaffee oder Tee im Café genießen, oder aber „to go“, also mitnehmen möchte.
Laut Martina Forster, Inhaberin des Cafés, mangelt es bei dieser Aktion nicht an den Spendern, sondern eher daran, dass die Gutscheine nicht eingelöst werden. Sie vermutet, dass die Bedürftigen sich nicht trauen, in das Café zu kommen. Dabei sind sie im Café Basti herzlich willkommen und Forster würde sich freuen, wenn der ein oder andere bei seiner „aufgeschobenen“ Tasse länger im Café verweilen würde.
Martina Forster hat zusammen mit ihrem Mann Peter Forster das Café Basti im März 2011 eröffnet. Der Grund: Forsters Sohn Basti hat das Down-Syndrom, in einer Behinderten-Werkstatt wollte er nicht arbeiten, die Arbeit in der Küche hat ihm aber viel Spaß gemacht. Das hat er durch verschiedene Praktikas rausgefunden. Also wurde kurzerhand das Café Basti eröffnet, Martina Forster gab ihren vorherigen Beruf als Kosmetikerin auf und kümmert sich seitdem um Bastis berufliche Zukunft.