
Vom Polarkreis in die Wüste
Los geht es in Deadhorse. Dort, am nördlichsten Punkt Alaskas, gibt es nicht einmal Bäume. Die beiden rechnen im August mit Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad. Im Winter ist die Gegend am Arktischen Meer eine einzige Eiswüste. „Wenn man Glück hat, bekommt man dort Eisbären zu sehen“, berichtet Carolin. Weiter soll es gehen durch Kanada, durch die unendlichen Wälder Nordamerikas, durch Nationalparks an der Westküste entlang bis in die Wüste Arizonas. Dort wird es zu dieser Jahreszeit noch an die 35 Grad haben. Geplant ist die Rückreise für Anfang November. „Einen Rückflug haben wir nicht gebucht“, sagen die beiden Abenteurer.
Aber wie kommt man auf eine solche Idee? „Ich bin gerade mit meinem Studium fertig, Carolin mit ihrem Bachelor, wir wollten die Zeit einfach nutzen, um etwas ganz besonders zu machen“, sagt der 27-jährige Mathias. Er hat vor kurzem sein Maschinenbaustudium abgeschlossen. Die 23-jährige Carolin, die ursprünglich aus Landshut stammt, ist Sportwissenschaftlerin.
Ganz von ungefähr kam die Idee dann aber doch nicht: Schon einmal ist Mathias mit dem Fahrrad in den USA unterwegs gewesen – nach dem Abitur radelte er allein von San Francisco nach Portland – 1.200 Kilometer, Respekt!
Minimal weight, maximal Adventure
Unterschiedliche Klimazonen, verschiedenstes Terrain – „Wir haben versucht, uns bestmöglich auf die Tour vorzubereiten“, sagen die beiden. In Alaska soll es trotz der kühlen Temperaturen eine Menge Moskitos geben. Immer präsent ist die Bedrohung durch Bären. „Wir fahren mitten durchs Grizzly-Gebiet“, erklärt Mathias und sieht dabei nicht so aus, als ob ihn das beunruhigt. „Wenn ein Bär kommt, soll man keinesfalls weglaufen, wenn er sehr nahe kommt, soll man sich hinsetzen, quasi unterwerfen“, erläutert Carolin. „Für den Ernstfall haben wir ein Bärenspray.“ Ein was…? Das Bärenspray, ein extrem starkes Pfefferspray, ist eines der Dinge, die die beiden für ihre Tour von Firmen gesponsert bekommen haben.
Schaut man sich die Strecke auf der Landkarte an, verblüfft es umso mehr, dass die beiden nicht einmal mit Packtaschen an den Rädern auf die Reise gehen wollen. Ein Minilaptop für die Berichterstattung während der Tour darf natürlich nicht fehlen. „Wir sind recht kreativ, wenn es darum geht, die notwendigsten Dinge am Rad zu befestigen“, sind sich die beiden sicher – getreu nach dem Motto: „Minimal weight, maximal adventure“.
Auf Sponsorensuche
„Ohne Sponsoren wäre so eine Tour nicht möglich“, sagt Mathias. Zu diesem Zweck haben sie ein Proposal über ihr Vorhaben zusammengestellt. Carolin hat beispielsweise auf der ISPO, der Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode, potenzielle Unterstützer gezielt angesprochen.
Auf ihrer Homepage – www.biketour.tandemfliegen24.de – werden Carolin und Mathias während ihrer Tour in Form eines Blogs Tagebuch führen. Eine Sache darf im spärlichen Gepäck jedoch nicht fehlen. Mathias, passionierter Hobbyfotograf, hat die Kameraausrüstung natürlich dabei. Exklusive Fotos wird es neben Informationen und Updates rund um die Reise auch im Amper Kurier zu sehen geben.