
Es war dem am 5. Februar 1941 im Westerwald geborenen Franz Schlosser, der sich in jungen Jahren sein Musikstudium als Bergmann unter Tage finanzieren musste, nicht in die Wiege gelegt gewesen, 22 Jahre als Kirchenmusiker in St. Bernhard, Fürstenfeldbruck, zu wirken. Und trotzdem war Schlosser die Lösung der Kirchenmusikprobleme gewesen, als er 1979, durch den damaligen Pfarrer Stephan Schrautemeier berufen, seine Stelle als Organist und Chorleiter in St. Bernhard antrat, denn vier Jahre lang hatte die Pfarrei keinen hauptamtlichen Kirchenmusiker gehabt.
Franz Schlosser brachte nicht nur frischen Wind auf die Orgelbühne, sondern konnte auch langjährige Erfahrung und Professionalität von seiner Tätigkeit im westfälischen Münster in seine Arbeit einbringen. Er brachte die Chorgemeinschaft St. Bernhard zu bis dahin nie erreichten Leistungen, was in vielen Orchestermessen und konzertanten Aufführungen sowie Gastkonzerten in den Kathedralen von Prag, Trier, Münster und in der Basilika im ungarischen Esztergom deutlich wurde. Als Gastorganist brillierte er unter anderem auch bei Gottesdiensten im Petersdom zu Rom. In der römischen Jesuitenkirche St. Ignatius gab er ein glanzvolles Orgelkonzert.
Er war ferner die treibende Kraft bei der Durchsetzung und Anschaffung der beiden neuen Orgeln in St. Bernhard, der 1992 eingeweihten großen Schingnitz-Orgel für die Pfarrkirche, an deren Konzipierung er auch maßgeblich beteiligt war, und, sieben Jahre später, der kleinen Schingnitz-Orgel für die 1999 errichteten Kapelle. In den Jahren 1990 bis 2000 war Schlosser auch Musikpfleger des Dekanats Fürstenfeldbruck.
Im Jahr 2001 trat er in den Ruhestand, wurde in Würdigung seiner großen Verdienste von der Pfarrei St. Bernhard mit einem Festabend geehrt und zog dann mit seiner Frau zurück in den heimatlichen Westerwald, wo er noch einige Jahre als freier Kirchenmusiker wirken konnte.