In seiner langen Geschichte hat das denkmalgeschützte, vom Brucker Architekten Adolf Voll 1930 erbaute, Lichtspielhaus so einiges mitgemacht. Es ist das älteste freistehende Kinogebäude Bayerns. 2017 wurde es nach aufwändiger Restaurierung wiedereröffnet und hat sich mit seinen 164 Sitzplätzen seitdem zu einer wichtigen Kulturstätte, nicht nur für Film, entwickelt.
v.l.n.r.: Betreiber Markus Eisele, Lina Winkler (Theaterleitung), Sabina Stangenberg (Marketing) und Dr. Richard Bartels, Vorsitzender der IG Lichtspielhaus
Amper-Kurier

Fürstenfeldbruck – In seiner langen Geschichte hat das denkmalgeschützte, vom Brucker Architekten Adolf Voll 1930 erbaute, Lichtspielhaus so einiges mitgemacht. Es ist das älteste freistehende Kinogebäude Bayerns. 2017 wurde es nach aufwändiger Restaurierung wiedereröffnet und hat sich mit seinen 164 Sitzplätzen seitdem zu einer wichtigen Kulturstätte, nicht nur für Film, entwickelt. Zusammen mit der IG Lichtspielhaus e.V. bietet der Kinobetrieb ein jährlich von Bund und Land ausgezeichnetes Programm, das das Brucker Kulturleben zweifellos bereichert. Und alle Mitwirkenden sind sichtlich froh, dass der lange, Pandemiebedingte Stillstand überwunden ist.

Dennoch: Ein Ein-Saal-Haus lässt sich nach Meinung der Veranstalter in diesen Zeiten auf Dauer nicht wirtschaftlich betreiben. Ein zweiter Saal soll daher dem Lichtspielhaus ein langfristiges Überleben sichern. Deshalb plant der Betreiber einen zweiten kleinen Saal mit 35 Plätzen in vier Reihen (28 Parkett, sechs Loge, ein Rollstuhlplatz) für mehr Programm, mehr Flexibilität, mehr Barrierefreiheit und mehr Zukunftssicherheit, in dem neben Kinofilmen auch Lesungen, Vorträge, Musik und private Feiern stattfinden werden. Auch ein kleines neues Foyer wird es geben, das im Haupthaus bleibt jedoch Dreh- und Angelpunkt.

Der Anbau soll bereits nach den Osterferien in Angriff genommen werden (steht man vor dem alten Kinogebäude, so wird dieser an der rechten Seite entstehen). Bis Juli soll der Rohbau in Holzfertigbauweise stehen, dann folgt die Technik, sodass die geplante Eröffnung etwa ab der 2. Oktoberhälfte vorgesehen ist. Soweit möglich werden regionale Firmen mit dem Bau beauftragt. Die Außenhaut des Anbaus muss noch mit dem Denkmalamt abgestimmt werden. Auf jeden Fall wird er modern sein und sich mit Wänden, die leicht in sich verschoben sind, optisch deutlich vom Bestandsgebäude abheben, erläuterte Kinobetreiber Markus Eisele auf einem Pressegespräch. Der Anbau wird einen barrierefreien Zugang mit Durchgang zum Haupthaus haben und mit Behindertentoilette, neuartiger Digitaltechnik, Dachbegrünung und eigenständiger Heizungs- und Lüftungsanlage per Wärmepumpe ausgestattet sein.

Die Baukosten betragen rund 450.000 Euro – die Finanzierung erfolgt laut Eisele aus Fördergeldern, Darlehen und Eigenmitteln. Zur Deckung einer Finanzierungslücke, die durch die Kostensteigerungen in der Bauwirtschaft entstanden ist, ist nun ein Crowdfunding (Gruppenfinanzierung) initiiert worden. Mindestens 50.000 Euro sollen dadurch abgedeckt werden (Wunschziel 100.000 Euro).

Wer den Bau des zweiten Saales unterstützten möchte, kann auf folgende Weise helfen, das Ziel zu erreichen: ab zehn Euro mit Nennung des Spendernamens auf einer Einblendung vor jeder Vorstellung für ein Jahr, ab 100 Euro mit Namensnennung und drei Ehrenkarten zur freien Verwendung und ab 250 Euro mit Namensnennung, sechs Ehrenkarten und Einladung für eine Person zur exklusiven Eröffnungsfeier. Möglich ist aber auch die Unterstützung durch ein sogenanntes Guthabenpaket von 500 Euro, wobei der eingesetzte Betrag innerhalb von fünf Jahren vollständig auf der übertragbaren Kundenkarte „UnserKinoFreund“ zurückgezahlt wird (pro Jahr 100 Euro). Jedes Ticket wird beim Einsatz des Guthabens von der Karte um zwei Euro ermäßigt; das Guthaben kann auch in den Münchner Kinos Arena, Monopol und Rio Filmpalast bzw. für Getränke und Snacks eingesetzt werden. Infos zum zweiten Saal und über die Spendenmöglichkeiten sind zu finden unter www.kino-ffb.de/saal2. bzw. per Banküberweisung an die Arena Filmtheater BetriebsGmbH (Betreiberfirma des Lichtspielhauses), IBAN: DE24 7019 0000 0002 9537 57 (BIC: GENODEF1M01), Münchner Bank, Verwendungszweck: Spende Lichtspielhaus Saal 2, Name und Adresse.

Für alle Interessierten gibt es am kommenden Mittwoch, 22. März, um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im Lichtspielhaus in der Maisacher Straße 7. Geschäftsführer Markus Eisele sowie der Vorsitzende der IG Lichtspielhaus, Dr. Richard Bartels, werden das Bauprojekt vorstellen und dem Publikum die Möglichkeiten darstellen, bei der Realisierung des zweiten Kinosaals mitzuhelfen. Für ein Getränk und einen kleinen Snack ist gesorgt, und im Anschluss wird die zum Crowdfunding inhaltlich passende britisch-irische Komödie „Lang lebe Ned Divine“ gezeigt. Eintritt frei.    red

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Fürstenfeldbruck – Bei den IHK-Abschlussprüfungen im Winter 2024/2025 und im Sommer 2025 war keiner besser: Zwei Azubis aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck haben in ihrem jeweiligen Beruf das oberbayerische Spitzenergebnis erreicht und haben dafür von der IHK für München und Oberbayern eine Ehrenurkunde erhalten.

Geisenbrunn – Sie sind sozial engagiert und legen selbst Hand an, wenn Not am Mann ist: Der 1908 gegründete Stopselverein. Bei der Jahresversammlung mit Neuwahlen im Restaurant Capra in Geisenbrunn wurde Bernhard Vornehm einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Gedacht wurde auch an das verstorbene Ehrenmitglied Fritz Böhm.

Gilching – Ohne sie läuft nichts: die vielen helfenden Hände der AWO Gilching. Rund 60 engagierte Ehrenamtliche wurden als Dankeschön zu einem geselligen Abend ins Restaurant „Roots“ eingeladen. Zudem nutzte Vorsitzende Xenia Strowitzki die Möglichkeit, auf ein ereignisreiches Jahr zurückzublicken.

Puchheim – Im Rahmen des Forschungsprojektes GIGA-M führen die Stadtwerke München (SWM) und die Energie-Wende-Garching (EWG) 3D-seismische Messungen im gesamten Großraum München durch. Das Vorhaben ist Teil des Forschungsprojekts GIGA-M unter Federführung der Technischen Universität München (TUM).

Maisach – Das Fußbergmoos im Nord-Osten von Fürstenfeldbruck ist ein Niedermoor, das über Jahrzehnte stark vom Menschen geprägt wurde. Laut einer Pressemeldung von Elisabeth Göpfert (BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Emmering – Michael Dörschug freut sich, in Kooperation mit der Gemeinde Emmering, die Veröffentlichung seines neuen Buches „Reise in die Vorzeit von Emmering“ bekanntgeben zu dürfen. Der Autor widmet sein Werk Hermann Bachmaier und nimmt die Leser mit auf eine spannende Zeitreise durch die erdgeschichtliche Entwicklung der Heimat.

Fürstenfeldbruck - Das Jahr 2025 birgt ein besonderes Highlight für die Stabsstelle „Öffentliche Mobilität“ im Landratsamt Fürstenfeldbruck: bereits seit 30 Jahren arbeitet diese Fachstelle an attraktiven Mobilitätsangeboten für den Landkreis.

Landkreis – Bei zwei im Landkreis Fürstenfeldbruck verendet aufgefundenen Wildvögeln wurde durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) das Influenza A-Virus festgestellt.