Schmeckt und ist gesund
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Landkreis – Das Ampertal wird seit der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt. Manche Pflanzen und Tiere besiedeln die Aue schon länger. Veronika Pokorny, Gebietsbetreuerin Ampertal (gefördert vom Bayerischem Naturschutzfonds und dem Bezirk Oberbayern), angestellt bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck, stellt jeden Monat einen Ureinwohner vor. Dabei gibt sie Einblick in die Lebensweise und damit auch die Gefährdung der Art. Die Broschüre „Die Schätze des Ampertals“ mit zahlreichen Wandervorschlägen ist bei den Landratsämtern FFB und DAH und einigen Gemeinden für zwei Euro zu erwerben.
Unser Ampertaler des Monats Mai ist eine Pflanze für echte Feinschmecker: der Bärlauch. Das mit der Zwiebel und dem Schnittlauch verwandte Pflänzchen gedeiht besonders gut in feuchten, schattigen Auwäldern mit kalkreichen Böden und ist wegen seines knoblauchähnlichen Geschmacks ein beliebtes Sammelobjekt bei Spaziergängern. Die frischen Blätter sind nicht nur sehr lecker, sondern auch gesund, da sie zahlreiche ätherische Öle enthalten. Schon bei den alten Römern war der Wildknoblauch als Heilpflanze sehr geschätzt, die ihn deswegen auch Herba salutaris nannten (heilsames Kraut). Beispielsweise regt er den Stoffwechsel an, hilft bei Bluthochdruck und wirkt sich positiv auf die Verdauung aus. Wenn man die Blätter trocknet, gehen die Wirkstoffe aber verloren.
Seinen wissenschaftlichen Namen Allium ursinum, was so viel bedeutet wie „vom Bären verzehrt“, könnte unser Ampertaler deshalb tragen, weil er im Frühling gerne von Bären verputzt wird, die nach der Winterruhe die Vitamine und Nährstoffe gut gebrauchen können. Seinen Haustieren sollte man allerdings keinen Bärlauch zu fressen geben, da er für einige Nagetiere, wie z.B. Hasen und Kaninchen, giftig ist. Jetzt im Mai präsentiert er seine wunderschönen, weißen Blütenstände (Foto), die auch eine Verwechslung mit dem sonst recht ähnlichen, jedoch giftigen Maiglöckchen unmöglich machen. Doch auch ohne Blüten lässt er sich mit Hilfe der Nase eindeutig bestimmen. Man sollte sich jedoch vollkommen sicher sein, dass es sich um Bärlauch handelt, da der irrtümliche Verzehr von Maiglöckchenblättern durchaus tödlich enden kann.
Im Juni werden dann die Samen gebildet, die Blätter vergilben und sterben ab, und in den Zwiebeln werden Nährstoffe gespeichert. Die Verbreitung seiner Samen überlässt der Bärlauch aber keinesfalls dem Zufall, denn sie sind mit so genannten Elaiosomen versehen, fettreiche Anhängsel, die gerne von Ameisen in ihren Bau transportiert und verzehrt werden. Der keimfähige Samen bleibt zurück, und ein neues Pflänzchen kann wachsen. Außerdem bleiben die Samen an den Füßen verschiedener Tiere hängen oder können über Flüsse und Bäche an einen neuen Standort transportiert werden. Der Bärlauch gilt zwar in Bayern nicht als gefährdet, trotzdem sollte man es mit dem Sammeln nicht übertreiben! Die gesetzlichen Regelungen sind hier ähnlich wie bei den Speisepilzen: Es darf nur für den Eigenbedarf gesammelt werden und in Naturschutzgebieten muss die Verordnung berücksichtigt werden. Am besten sammelt man nur dort, wo es ausreichend große Bestände gibt und lässt einen Teil der Pflanzen stehen. Dann können sich auch künftige Generationen noch an dem köstlichen, heilsamen Pflänzchen erfreuen.         red
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