– „Was tun“, grübelt Vera Pein  mit Blick auf die Anzeige am Öltank. „Ein, zwei Monate noch, dann kommt der Herbst und wir stehen ohne Heizöl da.“ Während allerorts in Punkto Energie-Krise nach Entlastungsmöglichkeiten gesucht wird, gehen Pflegeeltern leer aus.
Als Dank für die Spenden backte Vera Pein (links) mit ihren Pflegekindern Dinah (18) und Zoe (9) für die Raiffeisenbank zwei leckere Torten.
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Gilching/Schlagenhofen – „Was tun“, grübelt Vera Pein  mit Blick auf die Anzeige am Öltank. „Ein, zwei Monate noch, dann kommt der Herbst und wir stehen ohne Heizöl da.“ Während allerorts in Punkto Energie-Krise nach Entlastungsmöglichkeiten gesucht wird, gehen Pflegeeltern leer aus. Mehr aber noch sorgt sich die Pflegemama um ihr Leben im Alter, da sie bestenfalls nur eine geringe Grundrente erhält.  

Seit über drei Jahrzehnten hat Vera Pein über 60 Kindern ein liebevolles Zuhause gegeben. Mal als Kurzzeitpflege, mal blieben die Buben und Mädchen bis zur Volljährigkeit. Aber auch nach deren Auszug ist Pein immer für ihre Ehemaligen da. Aktuell betreut die 65Jährige drei Mädels im Alter von neun, 17 und 18 Jahren sowie einen fünfjährigen Jungen und zwei junge männliche Erwachsene, die noch Unterstützung auf ihrem Lebensweg brauchen. Eine Leistung, die erst mal bewältigt werden muss. Dazu kommen vermehrt Sorgen zwecks der gestiegenen Lebensmittel-, Strom- und Heizungskosten, aber auch darüber, wie es mit ihr nach Ausstieg als Pflegemutter im nächsten Jahr weiter gehen wird. „Leider werde ich nach 31 Jahren Pflegemutter, wo ich mir weder Urlaub noch eine Krankheit leisten konnte, ohne Anspruch auf Rente dastehen. Das Pflegegeld für die Kinder wurde zwar vom Landratsamt bezahlt, aber eine Einzahlung in die Rentenkasse war nie Thema. Ich werde dann gleichbehandelt mit den ukrainischen Flüchtlingen lediglich Anspruch auf eine Grundrente haben. Das ist bedauerlicherweise das Schicksal aller Pflegemütter, die, so wie ich, diesen Beruf als Berufung sehen und selbst gar nicht auf die Idee kamen, fürs Alter vorzusorgen.“ Pein weiß, dass sie sich ab nächstem Jahr, wenn der Abschied von ihren Kindern naht, weder eine angemessene Wohnung noch einen entsprechenden Lebensunterhalt leisten kann. Damit wenigstens der alte Bauernhof, den Pein für sich und ihre Kinder seit vielen Jahren im Inninger Ortsteil Schlagenhofen angemietet hat, auch beheizt werden kann, sprang einmal mehr der Gilchinger Verein Kinderinsel in Kooperation mit der Raiffeisenbank Gilching mit je 1000 Euro Zuschuss für die Öllieferung ein. „Unsere Spende ist aus dem Topf des traditionellen Gewinnsparens. Insgesamt konnten wir heuer rund 18000 Euro an Gilchinger Vereine und Organisationen gerecht verteilen“, erklärte Raiba-Vorstand Jochen Beier. Oliver Kübrich, Vorstandsmitglied der Kinderinsel, bedauerte, als Verein nicht die komplette Ölrechnung übernehmen zu können. „Was wir beisteuern können, ist nur etwas mehr, als der Tropfen auf den heißen Stein. Aber die Spenden gehen allgemein zurück. Noch fehlen 2000 Euro, um den Öllieferanten zu bezahlen.“ Keine konkrete Lösung hat er außerdem parat, wenn das Projekt Pflegemutter, das nunmehr seit über zehn Jahren unterstütz wird, im nächsten Jahr ausläuft und Pein für sich auf Wohnungssuche gehen muss. Als aktive Unterstützer hat sich bereits die Organisation „Gemeinsam gutes Bewegen“ gemeldet, die sich generell um Notfälle kümmert. Mit der Aktion „Laufen für einen guten Zweck“ wollen die Organisatorinnen im Laufe der nächsten Monate so viel Geld zusammen bekommen, damit für Pein notfalls einen bewohnbaren Bauwagen, bestenfalls sogar eine Jute auf einem entsprechenden Platz finanziert werden kann. „Eine Jute als Alterswohnsitz würde mir am besten gefallen, weil dann könnte ich auch später immer noch für meine langjährigen Pflegekinder da sein und sie in persönlichen Notfällen trösten oder auch auffangen“, betonte Pein. Wer die Pflegemama in Punkto Heizkosten unterstützen will, kann dies über das Spenden-Konto der Kinderinsel DE 72 7016 3370 0003 221318 – BIC: GENODEF 1 FFB, als Betreff „zweckgebunden Öl“  tun. Infos unter www.unsere-kinderinsel.de. Wer sich aktiv am Projekt „Laufen für einen guten Zweck“ mit eigenen Aktionen beteiligen möchte, näheres dazu gibt es unter www.gemeinsam-gutes-bewegen.de LeLe

BU: Als Dank für die Spenden backte Vera Pein (links) mit ihren Pflegekindern Dinah (18) und Zoe (9) für die Raiffeisenbank zwei leckere Torten. Das Team um die Vorstände Dr. Oliver Glöggler (2. v. links) und Jochen Beier (3. v. links) freute sich. Oliver Kübrich (rechts) bedankte sich außerdem für die großzügige Unterstützung  

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