Fürstenfeldbruck - Zeigen, was man kann: Mit dem Bildungspass können Neuzugewanderte gegenüber Arbeitgebern nachweisen, welche Qualifikationen und Kompetenzen sie erworben haben. Nun ist der Bildungspass auch im Landkreis Fürstenfeldbruck erhältlich. Schüler der Berufsintegrationsklassen an der Staatlichen Berufsschule Fürstenfeldbruck haben jetzt die ersten Exemplare erhalten. Landrat Thomas Karmasin und Gerda Kistler, Bildungskoordinatorin im Landratsamt, haben den jungen Frauen und Männern zum Ende des Schuljahres die druckfrischen Pässe überreicht.
Im Bildungspass werden absolvierte Deutschkurse, schulische Ausbildung, bislang erreichte ausländische Qualifikationen und deren Anerkennung, Praktika, Qualifizierungen, Teilnahme an der Asyl- und Migrationsberatung sowie der Einsatz im Ehrenamt eingetragen und zusammen mit einem Stempel dokumentiert. „Mit dem Bildungspass können Neuzugewanderte zeigen, was sie seit ihrer Ankunft bereits erreicht haben und sich so optimal bei Arbeitgebern präsentieren. Das erleichtert ihnen den Start in die Berufswelt“, betont Landrat Thomas Karmasin.
Der Pass bündelt alle wesentlichen Informationen, sodass sich Arbeitgeber und Bildungs- und Beratungseinrichtungen einen schnellen Überblick über die Kenntnisse und Kompetenzen eines Bewerbers verschaffen können. Der Bildungspass ist als ständiger Begleiter bei Vorstellungsgesprächen für Praktika, Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen zu empfehlen. Diesen ergänzt eine Dokumentenmappe, in der Zertifikate, Teilnahmebestätigungen und Zeugnisse gesammelt werden. Der Bildungspass ist ein kostenloses Angebot. Ihn erhalten neu zugewanderte Personen aus der EU und aus Drittstaaten sowie Geflüchtete ab 16 Jahren, die weniger als 4 Jahre in Deutschland wohnen.
Insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler der Fürstenfeldbrucker Berufsintegrationklassen haben jetzt am Ende ihrer Schulzeit den Bildungspass erhalten. In den BIKs können ausländische Jugendliche und junge Erwachsene von 16 bis 21 Jahren innerhalb von zwei Jahren ihre Sprachkenntnisse verbessern und werden bei der Berufsorientierung begleitet. Laut Andrea Reuß, Leiterin der Staatlichen Berufsschule Fürstenfeldbruck, kommen in den Berufsintegrationsklassen Menschen aus vielen verschiedenen Ländern mit sehr unterschiedlichen Lebensläufen zusammen. Waren es seit 2015 und in den Jahren danach überwiegend Geflüchtete, so stammt jetzt etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler aus dem europäischen Ausland.
Die Berufsschule ist eine der vorgesehenen Ausgabestellen des Bildungspasses. Nach der Sommerpause erhalten ihn Berechtigte außerdem bei folgenden Einrichtungen: Sprachkursträger, Beratungsstellen der Flüchtlings- und Integrationsberatung, Migrationsberatung, Jugendmigrations-dienst, Jobcenter, Arbeitsagentur und Ausländerbehörde. Es lohnt sich, den Bildungspass baldmöglichst zu besorgen. Denn er enthält auch eine Liste mit allen relevanten Beratungs- und Unterstützungsangeboten im Landkreis, die für Neuzugewanderte in Frage kommen. So hilft der Bildungspass von Anfang an, sich in der neuen Heimat zurechtzufinden. Weitere Informationen zum Bildungspass unter www.lra-ffb.de/bildungspass .