
Fürstenfeldbruck - Ihr 75-jähriges Bestehen feierte die Gretl-Bauer-Volkshochschule in ihrem Gebäude im Niederbronnerweg. Unter die geladenen Gäste mischten sich einige Stadträte, Landtagsabgeordnete, Bürgermeister der umliegenden Gemeinden sowie zwei Enkel der vhs-Gründerin Gretl Bauer und weitere Ehrengäste.
In seinem Grußwort verwies der Geschäftsführer der Volkshochschule, Christian Winklmeier, darauf, dass es eine besondere Leistung sei, eine solche Institution bei all den gesellschaftlichen Veränderungen über 75 Jahre hinweg als stabilen und wichtigen Pfeiler der Gesellschaft zu verankern. Von den anwesenden Politikern wünschte er sich, dass die Volkshochschulen gegenüber den Schulen gleichberechtigt sein sollen und sich dies auch in Entscheidungen rund um die Einschränkungen durch Corona-Maßnahmen und in Energieeinsparverordnungen widerspiegeln müsse.
Unterstützung erhielt Winklmeier von der Präsidentin des bayerischen Volkshochschulverbandes, Dr. Ute Eiling Hütig, die zugleich direkt gewählte Landtagsabgeordnete für den Stimmkreis Starnberg ist. Sie verwies auf den Verfassungsrang der Erwachsenenbildung und der Volkshochschulen und versprach, sich auch in Zukunft dafür einzusetzen, dass die Volkshochschulen finanziell stark unterstützt werden. Ebenso wie der Oberbürgermeister und vhs-Aufsichtsratsvorsitzende Erich Raff unterstützte sie die Planungen hinsichtlich der Verbundbildung Stadt-Land-Bruck (bestehend aus den Volkshochschulen Fürstenfeldbruck, Maisach und Mammendorf) und kündigte weitere begleitende Maßnahmen von Seiten des Verbandes an.
Oberbürgermeister Erich Raff hob die Bedeutung der vhs für die Stadt Fürstenfeldbruck hervor und betonte, dass er die eingegangenen Kooperationen mit der Bürgerstiftung und dem Umweltbeirat auf der einen Seite sowie dem Klinikum Fürstenfeldbruck auf der anderen Seite unterstütze und die Entwicklung der vhs als sehr positiv erachtet.
Einen Blick in die Vergangenheit nahmen Stadtarchivar Dr. Gerhard Neumeier und die Historikerin Elisabeth Lang vor. Neumeier verwies auf die Gründungshistorie als landkreisweite Volkshochschule, die sich dann in acht einzelne Volkshochschulen zersplitterte. In einem rasanten Galopp durch die Geschichte führte er die personellen Konstellationen in den vergangenen Jahrzehnten und die Erfolge und Misserfolge auf. Elisabeth Lang legte ihren Schwerpunkt auf die starke Persönlichkeit Gretl Bauer, die trotz schwieriger Umstände als Halbjüdin zu Zeiten des dritten Reichs nach dem zweiten Weltkrieg mit viel Engagement die Volkshochschule aufbaute sowie lange Zeit führte und unterstützte. Gretl Bauer sei ein Vorbild und solle nicht nur durch die im Jahr 2020 erfolgte Namensgebung im Gedächtnis bleiben. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt durch den Gitarristen Wolfgang Schubert, der einige südamerikanische Stücke auf beeindruckende Art widergab. Im Anschluss an die Veranstaltung durften sich die Präsidentin das Bayerischen Volkshochschulverbandes (bvv), Dr. Ute Eiling-Hütig, und der Vorstand des bvv, Dr. Christian Hörmann, in das Goldene Buch der Stadt Fürstenfeldbruck eintragen. red