
Fürstenfeldbruck - Wenn der Nebel über die Felder zieht und die Sonne sich die wenigen Stunden am Tag kaum durchsetzen kann, dann werden sie lebendig: die Geschichten, Sagen und Legenden hier in unserer Region, über Geister, Hexen, die „Wilden Jagd“ und die Rauhnächte. Die „Brucker Perchten und Rauhnachtsgsindel“ verbinden diese Geschichten mit den faszinierenden Holzmasken, den so genannten Loavn. „Die Regeln der Rauhnächten einzuhalten, mit Kräutern und Harzen zu räuchern und sich so vor den Geistern und der umherziehenden Wuiden Hetz zu schützen, dieses Wissen wieder zu beleben, haben wir uns zum Ziel gesetzt“, beschreibt Vereinsobmann Klaus Trnka.
Üblicherweise tun die Vereinsmitglieder dies als schaurige Dämonen und wilde Hexen bei ihren Auftritten auf den Weihnachtsmärkten der Region. Doch da es in diesem Jahr keine Auftritte und „Perchten-Läufe“ geben kann, haben sich die Vereinsmitglieder etwas besonderes ausgedacht: Sie erfüllen die Traditionen diesmal digital mit Leben mit ihrem „Brauchtumskalender“. Auf der Website des Vereins www.bruckerperchten.de informieren Beiträge zu den jeweiligen Terminen wie dem Nikolaustag oder dem Barbaratag über die Bräuche. Ab dem 21. Dezember dreht sich dann alles um die Rauhnächte, jene besondere Zeit zwischen den Jahren, wenn die dunklen Gestalten und ruhelosen Seelen unterwegs sind, aber auch Frau Perchta über die ruhende Natur wacht.
„Wir haben viele Beiträge zusammengestellt, die dieser Zeit vor Weihnachten und als Höhepunkt den anschließenden Rauhnächten gewidmet sind. Die Wurzeln und Anfänge verschiedener Bräuche reichen weit in die vorchristliche Zeit zurück“, beschreibt Klaus Trnka. „Aber auch unsere eigenen Erlebnisse mit den Perchten und Hexen kommen nicht zu kurz.“ So bietet dieser „Brauchtumskalender“ in den nächsten Wochen bis zum Ende der nächsten Rauhnachtszeit am 06. Januar 2021 Gelegenheit, auf eine mystische Reise zu gehen, in die Traditionen einzutauchen und den Verein und seine Mitglieder näher kennenzulernen.