
Manfred Bötsch aus Olching, der die Frau aus dem Wasser gerettet hat, hat uns diese Zeilen geschickt:
„Am Sonntagvormittag war ich wie gewohnt auf dem Bolzplatz am Olchinger Schwaigfeld mit Freunden beim Fußballspielen. Dort befindet sich auch das Seniorenwohnen. Im Park zwischen den Häusern befindet sich ein See.
An besagtem Sonntag ist eine hilfsbedürftige Rentnerin mit ihren Rollator in diesen See gefallen und hierbei beinahe ertrunken. Ein aufmerksamer Anwohner hatte die alte Dame von seinem Balkon aus beobachtet. Er lief zum See und rief uns zu Hilfe Ich bin ohne nachzudenken ins Wasser gesprungen und habe die Frau auf den Steg gehoben. Die Rentnerin war erst ohne Bewusstsein. Nachdem ich sie in stabile Seitenlage gebracht und ihr den Rücken geklopft hatte, kam sie Gott sei Dank wieder zu sich, war zwar verwirrt, aber ansprechbar.
Warum ich Ihnen diese Zeilen schreibe?! …nicht wegen mir oder den anderen Helfern, sondern weil ich mich dermaßen über die Pfleger des nur 50 Meter entfernten Pflegeheimes geärgert habe. Diese standen in ihrem Gelände und schauten von weitem zu wie wir die Dame, die eigentlich in deren Obhut sein sollte, an Land gezogen haben. Selbst nach mehrmaligen Zurufen kam keiner von ihnen herüber. Selbst der Notarzt aus Fürstenfeldbruck war schneller an der Unfallstelle als diese Pfleger. Meines Erachtens hätte die ältere Dame schon wegen ihres Gesundheitszustandes gar nicht mehr alleine im Park herumlaufen dürfen.“
Die Seniorin wurde ins Krankenhaus gebracht. Ihr Gesundheitszustand war, auch nach Aussage von Hauptkommissar Herbert Kanz von der PI Olching, bereits vorher nicht gut. Von dem Sturz in den See habe die 89-Jährige lediglich Unterkühlungen davon getragen.
Alle Personen, die mit ihr in Berührung gekommen sind, wurden mit Desinfektionsmittel versorgt, da die Frau mit einem resistenten Krankenhauskeim infiziert war. Warum sie dennoch ohne Begleitung unterwegs war, ist noch ungeklärt.