Knapp 100.000 Fahrgäste hat das Projekt MVV-RufTaxi im Landkreis Fürstenfeldbruck bis Ende 2017 verzeichnet
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Landkreis - Knapp 100.000 Fahrgäste hat das Projekt MVV-RufTaxi im Landkreis Fürstenfeldbruck bis Ende 2017 verzeichnet. Zum Start vor zweieinhalb Jahren lag die Prognose bei rd. 30.000 Fahrgästen. Im Dezember hatte das Landratsamt Fürstenfeldbruck daher Vertreter der Medien und interessierte Kreisräte in die Betriebsräume der RufTaxi-Zentrale, die die Firma Zeiler GmbH im Auftrag des Landkreises Fürstenfeldbruck betreibt, zu einem Informationsgespräch eingeladen. Dabei konnten die Beteiligten spät abends den Live-Betrieb mitverfolgen: Eine Anmeldung unter Telefon 089 8400 5811 soll spätestens 45 Minuten vor der im Fahrplan genannten Abfahrtszeit erfolgen. Bis zu sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten gleichzeitig die Kunden zu Haltestelle, Abfahrtszeit, Tarif oder der Mitnahme von Kinderwagen und Rollstuhl. Dann nehmen sie die Bestellung entgegen und ordnen sie den Fahrzeugen zu. Dazu stehen hochmoderne Arbeitsplätze mit jeweils zwei Bildschirmen zur Verfügung: Ein System zeigt die Fahrzeug-Kapazitäten an, auf dem anderen Bildschirm können die Beschäftigten mittels GPS laufend mitverfolgen, wo sich die Fahrzeuge gerade im Einsatz befinden. „Im Durchschnitt dauert ein Telefonat ca. acht Sekunden, so dass keine Wartezeiten für unsere Kunden entstehen. Die Anlage ist auf dem neuesten technischen Stand, denn im Monat gehen zwischen 25.000 bis 30.000 Anrufe ein“, so Firmenchef Thomas Zeiler bei der Vorführung.
 
Sonntag ist der Spitzenreiter
Das MVV-RufTaxi hat im April 2015 das AnrufSammelTaxi (AST) abgelöst. Seit dieser Zeit ist das Projekt auf Erfolgskurs und hatte z. B. im Oktober 2017 mit über 9000 Fahrgästen sein bisher bestes Ergebnis. 46 Regionalbuslinien und sieben RufTaxi-Linien bilden im Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Fürstenfeldbruck ein ausgezeichnetes Mobilitätsangebot rund um die Uhr: Das RufTaxi fährt immer dann, wenn kein Bus unterwegs ist also abends, nachts, am Wochenende sowie an Feiertagen. Die Zentrale ist werktags von 17:30 Uhr bis 5:30 Uhr und am Wochenende bzw. an den Feiertagen ganztags besetzt. „Unsere erste Spitzenzeit ist zwischen 24:00 Uhr und ca. 02:00 Uhr, wenn die letzten S-Bahnen ankommen. Dann sind schon mal bis zu 16 Fahrzeuge mit je acht Plätzen im Einsatz. Am Wochenende nach Diskothekenschluss gegen 04:00 Uhr ist noch einmal viel los. Der stärkste Tag ist jedoch der Sonntag“, so Thomas Zeiler im Informationsgespräch. Hermann Seifert, Leiter der Stabstelle ÖPNV im Landratsamt Fürstenfeld-bruck ergänzt: „Hervorragende Auslastung hat die Linie 8300 Gröbenzell-Puchheim-Olching. Für die Linie 8500 Germering gibt es dagegen noch Fahrgastpotenzial.
 
RufTaxi im MVV Tarif hat viele Vorteile
Zum Erfolg beigetragen hat, dass das RufTaxi im MVV-Tarif (ohne Kurzstreckentarif) fährt, d.h. mindestens je zwei Streifen sind pro Fahrt erforderlich. Fahrgästen z. B. mit einer gültigen MVV-Tages-, Monats- oder Jahreskarte entstehen für die Nutzung des RufTaxis keine zusätzlichen Kosten. Die Fahrer der RufTaxis bieten nahezu alle Arten von Fahrkarten an. Mitgebrachte Streifenkarten werden händisch abgestempelt. Auch von Vorteil ist, dass Fahrten über www.mvv-muenchen.de per Internet, E-Mail oder über die Smartphone-App des MVV bestellt werden können.
 
MVV-RufTaxi gewinnt Fahrgäste für die Regionalbuslinien
Die Kosten für das landkreisweite System betragen ca. 1.1 Mio €/Jahr. Es gibt erhebliche Syner-gieeffekte für die Fahrgeldeinnahmen auf den Linienbussen, da das RufTaxi-System auch Kunden für den Bus gewinnt: Wer abends mit dem RufTaxi vom Bahnhof nach Hause kommt, wird untertags eher mit dem Regionalbus zum Bahnhof fahren. Wegen der starken Nachfrage wurden zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 einige Fahrplanzeiten vom RufTaxi auf MVV-Regionalbusse umgebaut. Hierzu gehört z. B. die Angebotsausweitung sonntags für die MVV-Regionalbuslinie 843 und einiges mehr.
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