Massive Sicherheitsmängel und marode Bausubstanz sind ein Grund dafür, dass die Polizeiverantwortlichen für die derzeitige Polizeiinspektion in Gröbenzell keine Zukunft sehen
Susanne
Gröbenzell - Massive Sicherheitsmängel und marode Bausubstanz sind ein Grund dafür, dass die Polizeiverantwortlichen von Oberbayern-Nord für die derzeitige Polizeiinspektion in Gröbenzell keine Zukunft sehen. Dies ist das Resumee, das Stimmkreisabgeordneter Reinhold Bocklet aus der Vorlage des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord zur Neustrukturierung der Dienstbereiche in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Starnberg zieht. Dabei kommen zwei Entwicklungen zusammen. In der Antwort der Staatsregierung von Juli auf eine Schriftliche Anfrage im Landtag heißt es wörtlich: „Die PI Gröbenzell ist seit 1977 in einem Mietgebäude der Gemeinde Gröbenzell untergebracht. Das Gebäude ist zwischenzeitlich schon sehr verbraucht und die Gemeinde hat in den Bauunterhalt des Mietobjekts in den letzten Jahren nur noch in geringem Umfang investiert. Die Polizei hat beim Vermieter schon seit Jahren Renovierungsbedarf angemeldet. Eine Umsetzung erfolgte bisher nicht. Die Gemeinde hat für Umbaumaßnahmen und speziell für Gebäudesicherung einen Zuschuss beim Polizeipräsidium Oberbayern-Nord angemeldet.“
Allerdings kommt nun das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord wörtlich selbst zu dem Schluss: „Trotz aller Baumaßnahmen und technischer Ertüchtigungen kann bei der PI Gröbenzell der erforderliche Sicherheitsstandard für Polizeigebäude nicht erreicht werden.“ Dabei führt das Polizeipräsidium als Sicherheitsmängel der PI Gröbenzell unter anderem das Fehlen eines Polizeihofes, das Fehlen von Sicherungen an Türen, Garagentoren und im Schleusenbereich und generell das Fehlen der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen für Polizeigebäude an. Angesichts der Lage und des Zustands des Mietobjekts ist es daher auch nach Überzeugung des Stimmkreisabgeordneten Bocklet in keiner Weise gerechtfertigt, noch Geld in das Gröbenzeller Mietobjekt zu investieren. Außerdem sprächen Gesichtspunkte der Optimierung des Dienstbetriebes dafür, die Aufrechterhaltung kleiner Inspektionen zu überprüfen, um die Leistungsfähigkeit der Dienststellen durch eine entsprechend größere Zahl an Polizeikräften zu steigern.
Allerdings kann die vorgeschlagene Zusammenlegung der PI Gröbenzell mit der PI Olching in der derzeitigen Inspektion Olching nur eine vorübergehende Maßnahme sein, nachdem es sich auch in Olching nur um ein Mietobjekt handelt. Ziel einer Neuorganisation der Polizei vor Ort müssten klare Zuständigkeiten, die Sicherstellung des Schichtdienstbetriebes und eine belastungsorientierte Personalverteilung sein, die dazu führt, dass wieder mehr Polizeibeamte im Streifendienst eingesetzt und dass Personalausfälle aus dem eigenen Bestand aufgefangen werden könnten. „Auf keinen Fall darf die Zusammenlegung der Inspektionen zu Einsparungen beim Personal führen“, forderte der Landtagsvizepräsident. Es gehe vielmehr darum, eine bürgernahe Sicherheitsversorgung zu gewährleisten und niedrige Reaktionszeiten bei Ad hoc-Einsätzen sowie die addierte Gesamtsollstärke beizubehalten. Der Landkreis Fürstenfeldbruck würde als Resultat der Neuorganisation dann über die drei Polizeiinspektionen Fürstenfeldbruck, Germering und Gröbenzell/Olching gegenüber nur einer Inspektion im Landkreis Dachau verfügen.
Der wichtigste Beitrag zu einer optimalen Neuorganisation des Polizeibetriebes im Raum Gröbenzell/Olching ist aber nach Überzeugung von MdL Bocklet der Neubau eines Dienstgebäudes für diesen Raum durch den Freistaat selbst in einem der beiden Orte Gröbenzell oder Olching. Voraussetzung dafür ist neben der Veranschlagung der notwendigen Mittel im Staatshaushalt die Verfügbarkeit eines von Lage und Größe her geeigneten Grundstückes, von dem aus alle Teile des Dienstbereiches leicht erreichbar sind. Hier sei zuerst die kommunale Ebene gefordert, so Bocklet. Er werde sich seinerseits dafür einsetzen, dass die Mittel für einen Neubau rechtzeitig in den Staatshaushalt eingestellt werden. Als Folge der organisatorischen Zusammenlegung von Gröbenzell und Olching sollen im Übrigen die Gemeinde Eichenau und die Stadt Puchheim aus dem Zuständigkeitsbereich der PI Olching herausgelöst und dem Dienstbereich der PI Germering zugeordnet werden. Außerdem ist geplant, dass nach der Fertigstellung des Neubaus der PI Gauting diese PI die Betreuung des Gemeindegebietes Gilching von der PI Germering übernimmt.
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Puchheim – Wie fühlt es sich an, wenn man einen Notfallknopf drückt? Und wer spricht dann eigentlich am anderen Ende der Telefonleitung? Dr.

Fürstenfeldbruck – Rund 80 Besucher*innen folgten der Einladung des Vereins Frauen helfen Frauen FFB e.V. (FHF FFB) zu einer besonderen Veranstaltung anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November).

Fürstenfeldbruck – Bei den IHK-Abschlussprüfungen im Winter 2024/2025 und im Sommer 2025 war keiner besser: Zwei Azubis aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck haben in ihrem jeweiligen Beruf das oberbayerische Spitzenergebnis erreicht und haben dafür von der IHK für München und Oberbayern eine Ehrenurkunde erhalten.

Geisenbrunn – Sie sind sozial engagiert und legen selbst Hand an, wenn Not am Mann ist: Der 1908 gegründete Stopselverein. Bei der Jahresversammlung mit Neuwahlen im Restaurant Capra in Geisenbrunn wurde Bernhard Vornehm einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Gedacht wurde auch an das verstorbene Ehrenmitglied Fritz Böhm.

Gilching – Ohne sie läuft nichts: die vielen helfenden Hände der AWO Gilching. Rund 60 engagierte Ehrenamtliche wurden als Dankeschön zu einem geselligen Abend ins Restaurant „Roots“ eingeladen. Zudem nutzte Vorsitzende Xenia Strowitzki die Möglichkeit, auf ein ereignisreiches Jahr zurückzublicken.

Puchheim – Im Rahmen des Forschungsprojektes GIGA-M führen die Stadtwerke München (SWM) und die Energie-Wende-Garching (EWG) 3D-seismische Messungen im gesamten Großraum München durch. Das Vorhaben ist Teil des Forschungsprojekts GIGA-M unter Federführung der Technischen Universität München (TUM).

Maisach – Das Fußbergmoos im Nord-Osten von Fürstenfeldbruck ist ein Niedermoor, das über Jahrzehnte stark vom Menschen geprägt wurde. Laut einer Pressemeldung von Elisabeth Göpfert (BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Emmering – Michael Dörschug freut sich, in Kooperation mit der Gemeinde Emmering, die Veröffentlichung seines neuen Buches „Reise in die Vorzeit von Emmering“ bekanntgeben zu dürfen. Der Autor widmet sein Werk Hermann Bachmaier und nimmt die Leser mit auf eine spannende Zeitreise durch die erdgeschichtliche Entwicklung der Heimat.