Gilching – Mit einer Verzögerung von drei Jahren wurde am Wochenende das neue Domizil der Musikschule Gilching eröffnet. Der Zeitpunkt war günstig, feierte die Schule auch ihren 50sten Geburtstag. Auftakt war am Samstagvormittag. Bei strahlendem Sommerwetter erklangen auf öffentlichen Plätzen im Ortszentrum Geigen, Bratschen und Kontrabass, gaben Trommeln und Schlagzeug den Rhythmus vor oder bewies eine junge Sängerin, dass sie durchaus Qualität zum Gesangs-Star habe. Belohnt wurden die Kurzauftritte der jungen Künstler durch das Interesse eines dankbaren Publikums sowie anerkennenden Applaus. „Endlich ist in Gilching auch mal was los“, war nicht nur einmal zu hören. Weiter ging es um 14 Uhr mit der offiziellen Eröffnung der Musikschule. Zwar nahmen die rund 1000 Schüler und 35 Dozenten schon vor einem Monat ihr neues Domizil in Besitz, gefeiert wird aber noch bis Mitte Oktober. „Wir sind begeistert. Endlich haben wir Platz und können auch unsere Instrumente gut unterbringen“, sagte stellvertretend für das Kollegium Julieta Craciunescu, seit 34 Jahren zuständig für die Streicherklassen. Craciunescu war es auch, die vor fünf Jahren mit ihren Schülern nach Rumänien reiste, um unter anderem mit dem Orchester der Philharmonie „Ion Dumitrescu“ zu musizieren. Thema war „Vereinigtes Europa“.
Gilchings stellvertretender Bürgermeister Martin Fink bedankte sich bei der Vorstandschaft sowie bei den Lehrern und Schülern für ihr Engagement, das maßgeblich zum Erfolg der Musikschule beigetragen habe und noch beiträgt. Im Übrigen hob er hervor, dass der Umbau, dessen Kosten von anfangs geschätzten 30000 Euro auf über zwei Millionen Euro gestiegen waren, nur durch einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent ermöglicht wurde. Für Johannes Riedl, Vorstandsvorsitzender, wiederum war es ein Segen, dass Fink während des Umbaus seinen Stadl für die Lagerung der 200 Stühle zur Verfügung stellte. Architekt Clemens Pollok räumte glücklich über die doch noch geglückte Fertigstellung des Gebäudes ein: „In meiner gesamten Laufbahn habe ich so einen Fall noch nicht erlebt. Wir waren oft nahe daran, zu sagen wir schaffen es nicht. Deshalb danke ich allen, die in der ganzen Zeit nie das Vertrauen in das Projekt verloren haben.“ Wie berichtet, lagen zu Beginn der Umbauarbeiten Baupläne des ehemaligen BRK-Pflegeheims vor, die nichts mit der Realität zu tun hatten. Weshalb es auch zu der exorbitanten Kostensteigerung sowie zu einer dreijährigen Verzögerung gekommen war. LeLe