Fürstenfeldbruck – Die gestalterische Zukunft der Amperstadt liegt offensichtlich nicht nur der jüngeren Generation am Herzen! Ein überaus positives Beispiel dafür ist die aus dem Hause Miller stammende Bruckerin und frühere Erzieherin Antonie Ochmann, die, sage und schreibe, bald ihren 94. Geburtstag begehen wird. Oft schon wurde die kulturell interessierte Seniorin, die so gut wie keinen Besuch einer hiesigen Ausstellung auslässt, als Zeitzeugin von Zeitungen und Vereinen zu Rate gezogen. Nun traf sie sich mit zwei Vorsitzenden des Brucker Lese- und Literaturclubs „Turmgeflüster e. V.“ zu einem Gespräch über deren Foto-Projekt „Ein Wilder Ort“ bezüglich der künftigen Nutzung des Aumühlengeländes.
Seit der Gründung im Jahr 2005 darf der Verein die Räumlichkeiten für seine Theater- und Leseprojekte für Kinder und Jugendliche im Turmbereich der Stadtbibliothek Aumühle in Anspruch nehmen. Aus zunehmendem Platzmangel heraus, vor allem in puncto Requisiten, kam der 25-jährigen Brucker Medizinstudentin Sara Krippgans und ihrer ein Jahr jüngeren Germeringer Sandkastenfreundin Valerie Theis, einer Bachelor Betriebswirtin und Drehbuchautorin in spe, die zündende Idee, sich für die Nutzung von Räumen am alten Standort der Stadtwerke in der Bullachstraße stark zu machen. Die beiden jungen Frauen wirken schon seit ihrer Kindheit beim „Turmgeflüster“ mit: die Zeichenbegabte Sara am liebsten rund um die Kulissen, Valerie schrieb hingegen immer schon gerne Theater- und Filmmanuskripte. Mittlerweile kümmern sich die „Turmflüsterinnen“ aktiv um den Nachwuchs.
Sara und Valerie starteten kurzentschlossen ein künstlerisches Projekt mit Fotografien vom Aumühlengelände; ihre Ausstellung wurde unlängst im LiB Mehrgenerationenhaus präsentiert. „Jeder Mensch braucht Freiräume für Phantasie und Kreativität. Räume, die es ihm ermöglichen, sich zu entfalten und weiterzuentwickeln“, erläutertet Sara Krippgans. „Der Bereich rund um die Aumühle befindet sich im Umbruch. Etwas Neues und Spannendes wird hier entstehen, und „Turmgeflüster“ freut sich, daran teilhaben zu dürfen“, ergänzt Valerie Theis. Die Mühe des kreativen Erfolgsduos hat sich gelohnt: eine Zusage der Stadt für eine – zumindest temporäre – Nutzung von früheren Räumen der Stadtwerke besteht bereits. Und auch Kulturreferent Prof. Dr. Klaus Wollenberg setzt sich für diese Idee ein. Mentale Unterstützung bekommen die beiden jungen Hobby-Künstlerinnen nun ebenso von einer Dame, die rund 70 Jahre älter ist als sie. red