
Puchheim - Nach der Auflösung der Gröbenzeller Inspektion übernahmen heuer erstmals die Beamten der Inspektion Germering die polizeiliche Betreuung des Puchheimer Volksfestes. Unterstützt wurden sie dabei von Beamten des Einsatzzuges aus Fürstenfeldbruck. Die polizeilichen Einsätze konzentrierten sich auf die Wochenenden, insbesondere die besucherstarken Freitage und Samstage. Wie in den Vorjahren zeigte sich hier die Attraktivität des Puchheimer Volksfestes für viele Jugendliche und Heranwachsende sowohl aus der nahen Landeshauptstadt München, als auch aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Aus diesem Besucherkreis heraus ergab sich auch die überwiegende Zahl der Polizeieinsätze.
Das erste Wochenende, insbesondere der Samstagabend, wurde von den eingesetzten Polizeibeamten als schwieriger empfunden als das zweite Wochenende. Vielleicht lag es an den niedrigeren Temperaturen, dass am zweiten Wochenende die Stimmung gegenüber den Einsatzkräften weniger aggressiv war. Insgesamt hatte die Germeringer Polizei über fünfzig Einsätze im Zusammenhang mit dem Volksfest zu verzeichnen. Es wurden 25 Strafanzeigen aufgenommen, wobei die Zahl der Sachbeschädigungen die Vorjahreszahl leicht übertrifft. Es wurden vier Körperverletzungen polizeilich aufgenommen. In vier Fällen wurden nach Feststellung geringer Mengen Cannabis Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz erstellt. In einem Fall wird gegen einen 18-Jährigen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, er führte auf dem Volksfest versteckt am Bein ein Einhandmesser mit sich.
Am ersten Wochenende kam es zu einer gefährlichen Körperverletzung auf dem Volksfestgelände. Ein 17-Jähriger hatte einen bereits am Boden liegenden 22-Jährigen mit den Füßen gegen den Kopf getreten und ihn dadurch verletzt. Beide Beteiligte stammen aus München, beide waren erheblich alkoholisiert. Am zweiten Wochenende wurden in der nahe dem Volksfestplatz liegenden Bürgermeister-Koch-Straße mehrere Fahrzeuge beschädigt. Ein Jugendlicher wurde von Zeugen dabei beobachtet, wie er über einen Pkw lief und diesen dabei beschädigte. Leider konnte der Täter nicht festgehalten werden. Andere Fahrzeuge wurden mit Blumenkübeln und sonstigen Gegenständen beworfen, in einem weiteren Fall warfen Unbekannte Gegenstände auf einer Terrasse umher. In mehreren Fällen konnte die Polizei aufkommende Streitigkeiten schlichten. Hier zeigte sich der hohe Wert der polizeilichen Präsenz, insbesondere auf den Straßen und Wegen zwischen Volksfestplatz und Bahnhof Puchheim.
Bedenklich erscheint aus Sicht der Polizei der ungebrochene Trend zum „Vorglühen“ vor allem bei jugendlichen und heranwachsenden Volksfestbesuchern. Nicht nur Bier, sondern auch Wein, Wodka und anderer Schnaps wird auf dem Weg zum Volksfest konsumiert. Auf Aufforderung der Germeringer Polizei mussten viele junge Volksfestbesucher in unmittelbarer Nähe des Volksfestes ihre Wein- und Schnapsflaschen ausleeren. Die meisten zeigten sich einsichtig, manche konnten es offensichtlich nicht verstehen: die Antwort „Aber es ist doch Volksfest …“ hörten die Beamten öfters.
Erfreulich ist, dass es trotz des starken Besucherandrangs nicht zu mehr bzw. schwereren körperlichen Auseinandersetzungen kam. Erwähnenswert ist auch, dass kein alkoholisierter Pkw-Fahrer kontrolliert wurde. In einem Fall wurde der Pkw-Fahrer vor Fahrtantritt kontrolliert, die Alkoholfahrt somit verhindert. Negative Konsequenzen hat dies für den Betroffenen nicht. Insgesamt fällt das Fazit der Germeringer Polizei damit positiv aus, verbunden mit dem Wunsch, dass das Puchheimer Volksfest auch im nächsten Jahr so friedlich verläuft.