Der neue Nachfolger von Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer (re.) ist der Obermeister der Schreinerinnung: Harald Volkwein (li.).
ak
Fürstenfeldbruck – Er freut sich auf seine neue Aufgabe: Harald Volkwein, Obermeister der Schreinerinnung, der unlängst in der Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft im Hotel Post zum Kreishandwerksmeister gewählt wurde. Er löst somit Franz Höfelsauer nach zehn Jahren ab.
Der Altersunterschied zwischen den beiden ist zwar nicht gerade gravierend – Volkwein ist mit seinen 61 Jahren nur zwei Jahre jünger als sein pensionierter Vorgänger Höfelsauer – dieser wollte jedoch das Amt an einen noch Berufstätigen übergeben, der somit näher am aktuellen Geschehen ist. Das Duo ist ein eingespieltes und gut funktionierendes Team. Während der letzten Dekade fungierte Volkwein als Stellvertreter Höfelsauers. Dieser wird seinem Kollegen auch in Zukunft als „Beauftragter der Kreishandwerkerschaft“ mit Rat und Tat zur Seite stehen, beispielsweise wenn Volkwein oder dessen Vize (Josef Wieser, der Obermeister der Friseurinnung) einmal ausfallen sollten. Schreinermeister Volkwein, der in Gröbenzell einen eigenen Betrieb unterhält, hat sich für seine fünfjährige Amtsperiode zwei große Hauptziele gesetzt: Zum einen möchte er eine engere Zusammenarbeit mit hiesigen Berufsgruppen, die zwar in der Kammer, aber nicht in Innungen vertreten sind, wie die Goldschmiede, Optiker, Steinmetze, Kürschner oder Fahnensticker, zum anderen liegt ihm die Rekrutierung und Förderung der Auszubildenden sehr am Herzen.
Das Handwerk leide seit Jahren an eklatantem Nachwuchsmangel, beklagt Harald Volkwein. Das liege vor allem an den geburtenschwächeren Jahrgängen und an der großen Zahl von Jugendlichen mit Abitur und Studienwunsch. Abhilfe schaffen will man jetzt, indem man motivierten minderjährigen Asylbewerbern die Chance auf einen Ausbildungsplatz bietet. „Die Zahl der Flüchtlinge wird nicht weniger werden. Je eher man sie in unser soziales Gefüge integriert, desto früher kommen sie auch aus der Soziallast wieder heraus“, meint Volkwein. Der Gesetzgeber garantiert Asylbewerbern das Bleiberecht während ihrer Lehrzeit Dies sei sowohl für die jungen Asylanten als auch für die Ausbilderbetriebe eine verlässliche Konstante. In der Fürstenfeldbrucker Berufsschule gibt es dementsprechend schon eine eigene Migrantenklasse mit 16 Jugendlichen. Als Asylsuchende in Deutschland unterliegen sie der Schulpflicht. Die meisten von ihnen würden sich sehr darüber freuen, wenn sie nach der Schulzeit eine Lehrstelle finden, weiß der neue Chef der Kreishandwerkerschaft zu berichten. In diesem Bereich gäbe es jedoch noch sehr viel zu tun, was Sprachunterricht in Deutsch, qualifiziertes Lehrpersonal oder ausreichende Räumlichkeiten betrifft, so Volkwein, der diesen Herausforderungen mit viel Elan und dem nötigen positiven Blick in die Zukunft entgegentritt. Wie man gut mit jungen Leuten umgeht, weiß Volkwein aus eigener Erfahrung: er hat zwei erwachsene Söhne und zwei Enkelkinder. Und auch der bessere Umgang mit fremden Kulturen, Bräuchen und Religionen soll künftig fokussiert werden: sowohl der neue als auch der alte Kreishandwerksmeister wünschen sich eine vermehrte Einbindung hiesiger Vereine wie des „Beistandsverein für türkische Arbeitnehmer“ oder der „Dachorganisation der türkischen Kulturvereine“.Noch eine weitere Vision für sein neues Amt hat Harald Volkwein. Einmal im Jahr möchte er ein Sommerfest mit ökumenischem Gottesdienst für alle Landkreis-Handwerker und deren Familien veranstalten. Mindestens bis zum Jahr 2019 wird sich der dynamische Schreinermeister all dieser Anliegen annehmen, wenn er wie sein Vorgänger in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird. In den näheren Kreis der Nachfolger rücken dürften dann die Obermeister Engelbert Jais (Metzger), Werner Nau (Bäcker), Thomas Vilgertshofer junior (Bauunternehmer) und Josef Wieser (Friseur).
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Germering – Die Freiwillige Feuerwehr Germering hat nach über vier Jahren intensiver Planung und Vorbereitung offiziell ihre neue Drehleiter in Empfang genommen. Die Auslieferung verzögerte sich aufgrund von Produktionsproblemen erheblich. Umso erfreulicher ist es nun, dass das moderne Hubrettungsgerät endlich zur Verfügung steht.

Fürstenfeldbruck – Die Stadt hat mit der Einführung von Carsharing einen weiteren Schritt hin zu umweltfreundlicher Mobilität gemacht. Damit gibt es nun eine flexible Alternative zum privaten Pkw, ideal für Ausflüge oder Großeinkäufe. Zugleich soll das Angebot den Parkdruck verringern und den Umweltverbund (ÖPNV, Rad, Carsharing) stärken.

Gilching - Gottfried Krischke ist tot. Der ehemalige Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Gilching (1953 bis 2003) und langjährige Geschäftsführer des Zweckverbandes weiterführender Schulen (1972 bis 2003) starb überraschend für Familie und Freunde im Alter von 87 Jahren. Beerdigt wird Gottfried Krischke am Freitag, 26. September, im Friedhof St.

Germering – Vor den Sommerferien fand für 50 Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe des Max-Born-Gymnasiums in Germering die Veranstaltung „Schultour Demenz“ statt. Dieses Projekt ist eine bayernweite Aufklärungskampagne, die Schüler für das Thema Demenz sensibilisieren soll.

Landkreis – Anfang September starteten über 20 Auszubildende, duale Studenten sowie Beamtenanwärter im Landratsamt Fürstenfeldbruck. Diese Zahl stellt einen neuen Rekord in dessen Geschichte als Ausbildungsbehörde dar und zeigt, wie viel Wert man auf die Entwicklung von Fachkräften legt.

Gilching - Gilching im Westen des Fünfseenlands ist nicht nur für internationale Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtbranche bekannt, sondern auch für starke Persönlichkeiten, die sich konsequent für den Erhalt der Erde einsetzen.

Fürstenfeldbruck – Rund 340 männliche und weibliche Offizieranwärter des 124. Lehrgangs für Offizieranwärter des Truppendienstes wurden im Beisein von rund 900 Freunden und Familienangehörigen mit einem Appell verabschiedet.

Viel Neues im Wald: den Erlebnispfad entdecken