Zölibat und Sexualmoral, die Rolle der Frau und massive Missbrauchsvorwürfe – die Liste der Probleme innerhalb der katholischen Kirche ist lang. Viele Gläubige fremdeln mit der „Institution Kirche“. Und: Immer mehr Katholiken ziehen Konsequenzen, wenden sich von der Glaubensgemeinschaft ab.
Tilmann Schöberl und Franziska Eder diskutieren mit Ihnen über das Thema: Katholische Kirche in der Krise - Wie kann die Austrittswelle gestoppt werden?
Julius Kolb/BR

Fürstenfeldbruck - Zölibat und Sexualmoral, die Rolle der Frau und massive Missbrauchsvorwürfe – die Liste der Probleme innerhalb der katholischen Kirche ist lang. Viele Gläubige fremdeln mit der „Institution Kirche“. Und: Immer mehr Katholiken ziehen Konsequenzen, wenden sich von der Glaubensgemeinschaft ab. Eine aktuelle BR-Befragung hat ergeben, dass die Kirchenaustritte von 2017 auf 2018 um 25 % zugenommen haben. Bundesweit können sich vier von zehn Katholiken vorstellen, der Kirche dauerhaft den Rücken zu kehren.

Die katholische Kirche will nun reagieren: „So kann es nicht weitergehen. Das machen die Leute nicht mehr mit“, betont Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising. Auf der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz Mitte März haben sich die Kirchenfürsten auf Reformen verständigt: Künftig wird es eine Frauenquote für Führungspositionen in den Bistümern geben. Missbrauchsopfer sollen entschädigt werden. Und: Die Gläubigen selbst sollen mit an Bord geholt und angehört werden – zur Gewaltenteilung in der Kirche, zum Zölibat und zum Umgang mit der kirchlichen Sexualmoral. Und zwar „ergebnisoffen, verbindlich, transparent, mit klarer Zeitschiene“, so Kardinal Marx. Kirchliche Laienorganisationen wollen konkrete Reformen. So fordert der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) das Priesterinnentum. „Junge Menschen haben ein ganz klares Gefühl für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Und sie nehmen es als große Ungerechtigkeit wahr, dass die Frauen aufgrund ihres Geschlechts von Leitung und Weihe ausgeschlossen sind“, so BDKJ-Chef Thomas Andonie.

Wie kann die Kirche Vertrauen zurückgewinnen? Welche Probleme müssen am dringendsten angepackt werden? Was erwarten Sie sich von der katholischen Kirche? Welche Reformen braucht es, um die Gläubigen zu halten und die Austrittswelle zu stoppen? 

Darüber diskutieren bei „jetzt red i“ Bürgerinnen und Bürger u.a. mit Weihbischof Wolfgang Bischof aus dem Erzbistum München und Freising und Thomas Andonie, BDKJ-Bundesvorsitzender am Mittwoch, 27. März in der Marthabräuhalle in Fürstenfeldbruck .

Einlass ist um 19.15 Uhr, Sendungsbeginn 20.15 Uhr.
Kostenlose Karten reservieren Sie via E-Mail an jetztredi@br.de oder unter 089/5900-25299 (Montag bis Freitag, jeweils von 9 bis 17 Uhr). Sagen Sie Ihre Meinung unter www.facebook.com/BR24 oder schreiben Sie eine Mail an jetztredi@br.de

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