Dem vermietenden Ehepaar Schwäbisch ist es sehr wichtig, dass die neuen Bewohner in der Nachbarschaft Akzeptanz finden - hatten sie sich doch bewusst dafür entschieden, ihren frei gewordenen Wohnraum dem Landratsamt für die Einquartierung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.
So hatten die Vermieter schon vor Ankunft der Flüchtlingsfamilie die Nachbarschaft informiert und zum Tag des offenen Hauses geladen. Die Hilfsbereitschaft war dann bereits in den ersten Tagen enorm: Nachbarinnen organisierten spontan Einrichtungsgegenstände, der Asylhelferkreis hat mit Deutschunterricht begonnen und ein herzliches Verhältnis zu einigen Nachbarn ist bereits entstanden.
„Es ist vorbildlich, wie das Ehepaar Schwäbisch hier als Vermietende aktiv wir“, sagt Monika Glammert-Zwölfer vom Asyl-Helferkreis. „Noch vor wenigen Wochen wurde mir von Vorbehalten und Ängsten einiger Grafrather berichtet, doch nach dem Kennenlernen und dem offenen Umgang ist nun nichts mehr davon zu spüren.“ Zwei Zimmer werden in der Unterkunft gerade noch renoviert und bald werden weitere Flüchtlinge folgen, besonders auch wegen der furchtbaren Situation in Syrien ist zur Zeit die Zahl der Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen und in Deutschland Aufnahme suchen, besonders groß.
Eine positive Nachricht überbrachte am Samstag auch Conny Hoch-Hennecke vom Asyl-Helferkreis: Für ein syrisches Ehepaar, das bereits den Aufenthaltstitel besitzt, konnte eine Wohnung gefunden werden, wenn jetzt das Jobcenter noch zustimmt, steht einem Umzug in ein etwas selbstbestimmteres Leben nichts mehr im Wege. Für eine fünfköpfige Familie, die ebenfalls bereits Aufenthaltsrecht in Deutschland hat, wird jedoch noch händeringend nach einer eigenen Wohnung gesucht. Da die Kinder in Grafrath zur Schule gehen und die ganze Familie schon recht gut integriert ist, möchten sie gerne dort bleiben – Wohnraum in Grafrath ist aber kaum zu finden bzw. teuer.