Eine interessante Inszenierung des Klassikers erwartet das Gilchinger Publikum
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Gilching - Das anna-funk-ensemble, das sich die Regisseurin Anna Funk aus verschiedensten Theatergruppen zusammengecastet hat, gibt die avantgardistische Variante des über 100 Jahre alten und doch immer noch zeitlosen Jedermanns. Während in Salzburg – wie immer doch recht konventionell inszeniert – verschiedenste „Jedermänner“ ihr jährliches FestSpielFest feiern, rockt in Gilching die Jedermann alias Ulrike Dostal die Bühne mitsamt ihrer Frauschaft um sich herum: Da gibt es das It-Girl aus der Münchner Maximilianstraße , eine Osteuropäerin, die sich einen Millionär geangelt hat, eine entzückend männliche wie musikalische Buhlschaft , wie auch einen Schuldknecht, insolvenzgegangener Steinmetz aus Gilching, der sich auf dem „Arbeiterstrich“ in der Goethestraße am Hauptbahnhof zu viele Schwarzarbeiter geholt hat. Verkörpert wird dieser vom Gilchinger Urgestein Roland Schneider, der derzeit noch im Brandner Kaspar im Brunnenhof der Residenz auf der Bühne steht und bei der Organisation des Gilchinger Spektakels hilft. Ihm verdankt die Inszenierung auch den Lokalkolorit, der hin und wieder aufblitzt. Wichtig ist der Regisseurin jedoch zugleich der Respekt vor der hofmannsthalschen Sprache, wobei nicht nur deren Raffinesse und  Schönheit die Leute anspricht, sondern die durch ihren mittelalterlichen Stil im Knittelvers auch an den ursprünglichen Jedermann und dessen Adaption von Hans Sachs erinnert.

Ebenso stört es die Regisseurin, die in ihrem zweiten Leben auch Religionslehrerin an einem Münchner Gymnasium ist, dass häufig der religiöse Bezug im Jedermann nahezu verpönt werde. „Es ist nun einmal ein religiöses Stück“, so Anna Funk, „wie man es auch dreht und wendet“. Der Magistra der Theaterwissenschaft stellt in ihrer Inszenierung die Frage nach der Verantwortung in den Mittelpunkt: Ist es möglich ein guter aber reicher Mensch zu sein? Wie weit muss man als Mitglied in der Wohlstandsgesellschaft gehen, um sich, ganz katholisch, den Platz beim Herrgott im Himmel nach dem Tod nicht zu verscherzen? Was muss man tun, um dem Tod angstfrei entgegengehen zu können?  In Zeiten, in denen nicht durch die Flüchtlingswelle Leid und Wohlstand immer näher zusammenrücken, sei dieses Frage von höchster Brisanz. Wundervoll sei es, so Anna Funk, den Jedermann nun endlich einmal als Freilichttheater zeigen zu dürfen! „Hoffentlich hält das Wetter, denn wir wollen das Amphitheater im Innenhof der James-Krüss-Grundschule richtig ansprechend gestalten und dem Publikum einen tollen Theaterabend schenken. Auch für Getränke in der Pause und eine bequeme Bestuhlung soll gesorgt sein.“ So Anna Funk. Die Vorstellungen sind am 25. August um 20 Uhr, und am 26. August um 18 Uhr im Innenhof der James-Krüss-Grundschule in der Landsbergerstraße 17 in Gilching. Der hauptsächliche Kartenverkauf läuft an der Abendkasse. Wem das aber zu unsicher ist, der kann sich auch einen der besten Plätze unter jedermann2015@gmx.de reservieren.  Einfach ein Email mit dem Kartenwunsch an diese Adresse schicken und die Karten werden dann reserviert.             
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