Landrat Stefan Frey wollte dabei sein, wenn im Impfzentrum des Landkreises die ersten über 80-Jährigen außerhalb von Senioren- und Pflegeeinrichtungen geimpft werden. Ruth Owczarek, 98 Jahre aus Herrsching, ist überglücklich: „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit mich impfen zu lassen.
Ruth Owczarek, 98 Jahre aus Herrsching, ist überglücklich: „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit mich impfen zu lassen.
Landratsamt Starnberg

Starnberg - Landrat Stefan Frey wollte dabei sein, wenn im Impfzentrum des Landkreises die ersten über 80-Jährigen außerhalb von Senioren- und Pflegeeinrichtungen geimpft werden. Ruth Owczarek, 98 Jahre aus Herrsching, ist überglücklich: „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit mich impfen zu lassen. Ich möchte als gutes Beispiel vorangehen. Die Impfung bedeutet ein Stück mehr Normalität und Freiheit und in erster Linie auch weniger Angst vor der Ansteckung.“ Im Impfzentrum werden heute 42 Personen geimpft. Bis Ende der Woche sollen nach derzeitigen Planungen 126 Impfungen im Impfzentrum stattfinden.

Landrat Stefan Frey: „Ich bekomme viele Zuschriften und Anfragen. Bei den über 80-Jährigen ist die Nachfrage nach der Impfung und einem Termin groß. Das ist erfreulich und wichtig. Das Wichtigste ist es doch, gerade diese Personengruppe vor dem Virus zu schützen. Umso mehr bedauere ich es, dass wir immer noch nicht so viel Impfstoff zugeteilt bekommen, um diesem Personenkreis schnell und umfassend die Impfungen zu ermöglichen. Wir können derzeit nur in einem geringen Umfang Impftermine im Impfzentrum anbieten. Bei nahezu 11.000 über 80-Jährigen wird es also dauern, bis jeder Impfwillige seinen Termin bekommt. Ich kann nur appellieren: Bitte haben Sie Geduld. Jeder der sich für die Impfung registriert hat kommt dran und erhält automatisch einen Termin. Das kann aber noch dauern, so lange wir nur in kleinen Mengen Impfstofflieferungen erhalten.“

Der Grund, warum im Landkreis Starnberg bisher keine über 80-Jährigen, die außerhalb Alten- und Pflegeeinrichtungen leben, geimpft werden konnten, liegt weder am Impfzentrum noch am Landratsamt. Im Impfzentrum ist man bestens vorbereitet. Was fehlt ist der Impfstoff. Der Impfstoff wird den Bundesländern von der Bundesregierung zugeteilt. Der Freistaat Bayern verteilt den knappen ihm zugeteilten Impfstoff auf die Landkreise. Die Verteilung an die Landkreise erfolgt derzeit nach dem Einwohnerschlüssel. Der Landkreis selbst kann sich keinen Impfstoff selbst am Markt besorgen.

Der zugewiesene Impfstoff ist nach den Prioritäten in der Coronavirus-Impfverordnung zu verimpfen. Zuerst kommen danach die Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und ambulanten Pflegediensten. Auch prioritär, aber nach diesen Gruppen, kommen die über 80-Jährigen an die Reihe. Der Landkreis Starnberg verfügt über ein extrem großes Netz an Krankenhäusern und Altenheimen. Allein etwa 1.250 MitarbeiterInnen der kommunalen Kliniken sind in der akuten Erstversorgung tätig. Außerdem gibt es im Landkreis Starnberg über 1.200 Plätze in den Alten- und Pflegeheimen. Der Landkreis liegt damit bei der Gesundheitsversorgung deutschlandweit mit an der Spitze und kann seinen BürgerInnen im Landkreis beste Gesundheitsvorsorge anbieten. Bei der Verteilung des knappen Impfstoffes führt das jetzt aber zu der angesprochenen Situation.

Seit dem Impfstart am 27. Dezember 2020 hat der Landkreis Starnberg (bis zum letzten Wochenende) etwa 2.300 Dosen für Erstimpfungen erhalten. Ein Impfen der über 80-Jährigen, die außerhalb von Einrichtungen leben, war damit bisher nicht möglich. Auch jetzt dauern die Impfungen in den zahlreichen Kliniken und Alten- und Pflegeeinrichtungen des Landkreises noch an. Ein Teil des knappen zugeteilten Impfstoffes wird nun aber nach und nach an die über 80-Jährigen im Gautinger Impfzentrum verimpft. Auf dem Online-Portal des Impfzentrums haben sich mittlerweile über 22.700 Menschen für eine Impfung registrieren lassen. Termine für das Impfzentrum werden nach Priorität und Zufallsauswahl über das System vergeben. Diese Woche werden die Betroffenen noch telefonisch vom Impfzentrum in Gauting über den Termin informiert. Ab nächster Woche werden die Betroffenen per E-Mail und SMS über die Möglichkeit einer konkreten Terminvereinbarung informiert. Nach dieser Benachrichtigung können die BürgerInnen im Portal aus verfügbaren Terminen eine persönliche Auswahl treffen. Personen, die keine E-Mailadresse und Handynummer haben, werden von Mitarbeitern des Gautinger Impfzentrums mit einem Terminangebot angerufen.

Landrat Stefan Frey hat das Thema im Übrigen bereits beim Gesundheitsministerium platziert und zwar mit der Botschaft, dass die Zuteilung nicht – wie bisher – nur strikt nach Einwohnerzahl erfolgen soll, sondern auch die Struktur des jeweiligen Landkreises berücksichtigt werden muss. Für Dr. med. Richard Aulehner, Ärztlicher Leiter Impfzentrum, ist es wichtig, dass trotz der Knappheit an Impfdosen jetzt mit dem Impfen der über 80-Jährigen, die außerhalb von Alten- und Pflegeheimen wohnen, begonnen wird: „Viele meiner Patienten und auch die Patienten von Kollegen sind verunsichert, weil auch andere Landkreisen schon mit den Impfungen der über 80-Jährigen außerhalb der Einrichtungen begonnen haben. Da wir einen erheblichen Teil der Kliniken sowie Alten- und Pflegeinrichtungen versorgt haben, teilen wir den verfügbaren Impfstoff nun auf und können Schritt für Schritt unsere Älteren impfen.“

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